Lustige Blätter: schönstes buntes Witzblatt Deutschlands (30.1915)

©em ©tföpfer i>er Stoffe.

fjotte fxdf> mächtig ber £ctb gejtrectt
Ses £Keic^s in entlegene 3ottßn>

(Sd;on f>atte es feine (Senkung exxtbedlt
ön fernen SXegionen, —

Unb bennotj): ein <-2öabn t^iclt bie ‘Slicfe umhüllt,
Ser Vieira brängte nic£)t gur Entfaltung,

Hub feinem oor Äugen Jtanb beutlid) bas 55ilb
Ser fünftigen grofgen ©oftciltung.

Sa tratjt bn l^roor, bn allein an bie Sront,
c2öie erhellt oora pptbifd)en ©otte.

Sein Scrnbltii erfpätjte am ^origont
Sie fünftige beutfd)e S^tte;

Sa fabft bn ein meites, ein leucl)tcnbes 3id
ön n>elterfd)lie)genbem Ätjneit,

Sn mollteft fie Jtrecfen ^iel bei ^iel
Ser boutfd)cn ©efclgiDabcr Sitanen.

^5f)cxntcr/f:if^ erfcf»ienen bem trorfnen ^öcrftanb
Sie roeitausgreifenben ^Plätte,

^Pbilifter nahmen ihr (Sparbudj gur $anb
Hub riefen: xoogu biefe „Sicilgne“ ?

Sa ^ielteft bn butd); unb bein öbcal
Ermecfte bie frt)lummernben ©luten,

Sn fdjufjt uns bie Slotte im ganger oon (Stahl
3u (Schub unb gu Seng auf ben Stuten.

Sin ber ^eftfafel.

Sie ^ocbfeeflotte, — bie ,&üjtcntoad;t, —

Sie ^Strenger auf tropifeben QBogexx,

“Söeldj l>errlicl)e Sreibeit, gur Einbeitsmarfjt
Erhöbt unb gemeinfara ergogen!

Sas beutfrfje QSeroujStfein, bem ebebem roobl
Ser ,S2ird;tutxxx bie Äusfirbt begrengte.

Es meitete fiel) unterm <355eltenfpmbol,

Sas raufdjenb bie fSfteere beglängte.

§eut gittert ber Seinb, ber fo trotjig gunor,
“200 unfere c23affen erblinfen,

„Äubacious“ unb „Q3ulioac6s“ fragen empor.

Sie „Sorxnibablcs“ oerfinfen;

Unb alle bie c2Berfe, bie gifrbtumfpriibt
Sie £enben iPofeibons peitfrben,

(Sie fünben ben SRubtn unb bas ^obelieb
Ses Slottenfcböpfers ber Seutfdjen.

Sie (Saat, in bes ©geans Surren gefät,

“iöudjs auf gu feinem Surdjbtinger,

Su roarjt, o ^aifer, ber f^totte ^Prophet,
3erb£t|3er guglcicb unb 3ollbringer;

Xtnb fiinbet bereinft ein (Sänger ben ©ieg,

(So b<*Ue e® über bie iSleere:

Sie Slotte führte ben heiligen ^rieg
c3brem söettn unb ^Propheten gur Ebrel

ä. ©st.

©efangener I;at ju gc()ord;en. 27töglld>,
baf; er fiel) guerft miberfeht. ©as müffen
mir feinem franjöfifcben Temperament gu
gut halten. 2Kag er fchäumen! ©as rnirb
fid; fd;on legen; unb um fo fid;erer, als er
biefes 3immcr lebenb ixid;t oerlaffen foll.
28 ir xoerben ihn oernid;ten!“

©er ©efangene mürbe heraufgebracl;t.
©r mar gefeffelt. Stuf 33efet>l bes Majors
mürben bie ©ral;tfcbliugen, bie ihn um-
flammerten, erft gelodert, bann burd)-
fcl;nitten. Bn biefem Slugenblid erfolgte
eine ©etonation, oon ©rplofioftoffen her-
rührenb, bie ber grangofe bei fid>
führte.

91tan machte ihm ©isumfd;läge. ©a-
rüber mar er böd;lid;ft frappiert, ©ann
aber fanb er fich in bie Situation unb
geigte fid; fogar als ein anregenber
©efellfd;after, als man mit il;m an-
ftief;, mäl;renb ber 98ajor feinen
fd;mx;ngx)ollen Kaifertoaft beenbete.

©er gefangene fjrangofe, ber an
biefer fd;önen freier teilncl;men
burftc, flammte aus Sleims unb hiefc
Grand Vin - Pommer y. m.

©r mar auf bem mcftlid;en Sd;auplaj3
tätig gexoefen unb follte nun nad; bem
Often. ©er gufall hatte es gefügt, baf; ber
98ajor oon fj* ben 27. ftanuar in ber Hei-
mat oerlcben burftc, im engen Greife
feiner Familie unb intimften Jreunbe.
©ie Tafel mar gebedt, ber SJtajor erhob
fich „unb jebes Ohr t>ing an bes Spred;ers
SKunbe“:

„Bum heutigen gefttag habe ich noch
eine befonbere Überrafd;ung in 33ereit-
fd;aft..

„„Sich, Ontct, bu f>aft uns gemif; et-
mas aus grantreid; mitgebracht,"“ rief
©ertrub, bie oermbl;nte 2tid;te bes
921afors.

„So ift es, Trubchen; id; habe eud; noch
einen fjcfttcilnehmer mitgebrad;t, —
einen lebenbigen granjofen..."

„„Slber, Onfel

©inen f^ranjofen, ber mir
perfönlid; in bie §änbe fid. 3d;
hätte ja ben ©efangenen nad; Baffen
ober ©öberits abliefern tonnen, es er-
fd;ien mir aber geratener, ihn bei
mir im Keller einjufperren."

„„ltnb bem millft bu erlauben, Ine*
in unferen Salon ju tommen?""

„2cicl;t nur bas. ©r foll Kaifers ©eburts-
tag mitfeiern."

„„Hnb xx’enn er fid; meigert?""
„©anad; mirb nid;t oiel gefragt, ©in

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