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UNBEKANNTE
schlossene Haupt nach derselben Seite. Sein auf der iinken Schulter
geknüpfter Mante! iäßt Brust und Arme frei. Die Hände sind gebunden
und die Linke häit den Paimzweig. Die Darsteüung umgibt ein Fenster,
in dessen Rahmen unten die Worte <> ^ ijnmn ^ stehen.
100:71 mm. Bl.
Dodgson, Cat. I. 64. bei A. 35. — Geisberg, Meckenem p. 83.
BERLIN (Eine Einfassung ist mit Tinte hinzugefügt. S. v. Nagier.)
Diese Darstellung scheint sich im XV. Jahrhundert großer Beiiebtheit erfreut zu
haben, denn von keiner anderen gibt es so viele Wiederholungen in Kupferstich, Holz-
schnitt und Teigdruck. Selbst Jakob Binck hat sie noch gestochenU Am bekanntesten
ist wohl der ziemlich seltene Stich Israhels van Meckenem G. 138, der aber gewiß nicht
das Urbild der vielen analogen Bilddrucke darstellt.
Auch unser anonymes Blatt wird in Berlin ohne Grund als Kopie nach Israhels Stich
betrachtet. Es könnte eher das Vorbild dazu und vom Meister von ZwoIIe gestochen
sein, mit dessen Christus-Typ der Schmerzensmann die größte Ähnlichkeit hat.2 Von
Meckenem G. 138 unterscheidet sich der Stich in folgenden Punkten: Die vier Bluts-
tropfen auf der Brust fehlen. Die Strahlen des Nimbus sind nicht gerade, sondern
gebogen und der oberste berührt nicht den Fensterbogen. Die Worte im Unterrand sind
nicht durch Kreise, sondern durch das Zeichen ^ getrennt, auch ist die Schrift kleiner.
(32) DER SCHMERZENSMANN IN HALBFICUR
Der dornengekrönte HeHand steht in Halbßgur, ein wenig nach hnks
gewendet, und neigt das von einem Strahlenkreuz umschiosseneHaupt
nach derselben Seite. Der auf der Ünken Schuiter geknotete Mantei
iäßt Brust und Arme frei. Die Hände sind gebunden und die Linke
häit den Paimzweig. Ein von ünks beieuchtetes Fenster umgibt die
Darsteüung.
92:70 mm.
Unbeschrieben.
Nachstich im Cat. Delbecq.
Aukt. Delbecq (Paris 1845). 3
Ich kenne dies Blatt nicht aus eigener Anschauung, sondern nur nach dem unzuver-
lässigen Faksimile im Cat. Deibecq. Danach unterscheidet sich die Darstellung in den-
selben Punkten wie Nr. 31 von Meckenem G. 138. Es fehlen aber auch der gestrichelte
Außenrand des Fensters und die Unterschrift. Wenn nicht die Fensterpfeiler bei Nr. 32
1 Naum. Arch. XIV. (1868) 21. 64. (Andresen.) — Dodgson, Cat. I. 64. bei A. 35. —
Geisberg, Meckenem 138. Kop. — London.
2 Vergl. z. B. den segnenden Heiland B. 8.
3 Aus dem van de Veldeschen Manuskript.
UNBEKANNTE
schlossene Haupt nach derselben Seite. Sein auf der iinken Schulter
geknüpfter Mante! iäßt Brust und Arme frei. Die Hände sind gebunden
und die Linke häit den Paimzweig. Die Darsteüung umgibt ein Fenster,
in dessen Rahmen unten die Worte <> ^ ijnmn ^ stehen.
100:71 mm. Bl.
Dodgson, Cat. I. 64. bei A. 35. — Geisberg, Meckenem p. 83.
BERLIN (Eine Einfassung ist mit Tinte hinzugefügt. S. v. Nagier.)
Diese Darstellung scheint sich im XV. Jahrhundert großer Beiiebtheit erfreut zu
haben, denn von keiner anderen gibt es so viele Wiederholungen in Kupferstich, Holz-
schnitt und Teigdruck. Selbst Jakob Binck hat sie noch gestochenU Am bekanntesten
ist wohl der ziemlich seltene Stich Israhels van Meckenem G. 138, der aber gewiß nicht
das Urbild der vielen analogen Bilddrucke darstellt.
Auch unser anonymes Blatt wird in Berlin ohne Grund als Kopie nach Israhels Stich
betrachtet. Es könnte eher das Vorbild dazu und vom Meister von ZwoIIe gestochen
sein, mit dessen Christus-Typ der Schmerzensmann die größte Ähnlichkeit hat.2 Von
Meckenem G. 138 unterscheidet sich der Stich in folgenden Punkten: Die vier Bluts-
tropfen auf der Brust fehlen. Die Strahlen des Nimbus sind nicht gerade, sondern
gebogen und der oberste berührt nicht den Fensterbogen. Die Worte im Unterrand sind
nicht durch Kreise, sondern durch das Zeichen ^ getrennt, auch ist die Schrift kleiner.
(32) DER SCHMERZENSMANN IN HALBFICUR
Der dornengekrönte HeHand steht in Halbßgur, ein wenig nach hnks
gewendet, und neigt das von einem Strahlenkreuz umschiosseneHaupt
nach derselben Seite. Der auf der Ünken Schuiter geknotete Mantei
iäßt Brust und Arme frei. Die Hände sind gebunden und die Linke
häit den Paimzweig. Ein von ünks beieuchtetes Fenster umgibt die
Darsteüung.
92:70 mm.
Unbeschrieben.
Nachstich im Cat. Delbecq.
Aukt. Delbecq (Paris 1845). 3
Ich kenne dies Blatt nicht aus eigener Anschauung, sondern nur nach dem unzuver-
lässigen Faksimile im Cat. Deibecq. Danach unterscheidet sich die Darstellung in den-
selben Punkten wie Nr. 31 von Meckenem G. 138. Es fehlen aber auch der gestrichelte
Außenrand des Fensters und die Unterschrift. Wenn nicht die Fensterpfeiler bei Nr. 32
1 Naum. Arch. XIV. (1868) 21. 64. (Andresen.) — Dodgson, Cat. I. 64. bei A. 35. —
Geisberg, Meckenem 138. Kop. — London.
2 Vergl. z. B. den segnenden Heiland B. 8.
3 Aus dem van de Veldeschen Manuskript.