Preußen, in das Studium der Komposition. Eine Anzahl
kleinerer Gelegenheitskompositionen zeugt von ihrer Be-
gabung, die sie mit ihrer fürstlichen Namensschwester,
der Herzogin Anna Amalia von Weimar (1739—1807:
Komposition des Goethe’schen Singspiels „Erwin und
Elmire“), und mit der Prinzessin Maria Amalia von
Sachsen (Oper „Die Siegesfahne“, Chöre, Kirchenmusik)
teilt. Als Komponistin geistlicher Lieder tritt die Gräfin
Amalia Katharina von Erpach mit dem Druck ihrer
„Andächtigen Singelust“ (1692) hervor, als Verfasserin
eines Klavierkonzerts mit Orchester Wilhelmine Sophie
von Brandenburg-Kulmbach (um 1730), endlich die Groß-
fürstin Maria Pawlowna mit einigen kleineren Stücken.
Unter den Vorgängerinnen dieser gekrönten Kompo-
nistinnen begegnen wir schon im 16. und 17. Jahrhundert
mehreren fleißigen Nonnen italienischer Klöster, so Chiara
Margherita Cozzolani in Venedig (Concerti sacri,
1642) und der Ursulinerin Isabella Leonarda in
Novarra (Motetti a voce sola, 1686), denen sich die ältere
Glaubensschwester Katharina Eschenfeld als musik-
kundige Schreiberin eines Missales vom Jahre 1521 an-
schließt. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts und zu Be-
ginn des folgenden, zu einer Zeit, da es unter der weib-
lichen Jugend zum guten Ton gehörte, zu musizieren und
zu komponieren, mehren sich die weiblichen Talente,
wenn auch die Leistungen der Selbständigkeit entbehren.
Die Namen der Luise Reichardt und Corona Schröter
(Lieder mit Klavier) haben immerhin einen guten Klang,
ebenso der der Bettina von Arnim (Lieder), während
die beiden Wienerinnen Elisabeth Claude Laguerre
(1660—1729; französische Kantaten) und Therese Para-
dies (Bürgers „Lenore“ 1790; Lieder 1786), die Ber-
linerin Magdalena Kauth (Melodram „Gemälde der
Natur“ 1789) und die vielseitige hochbegabte Pariserin
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kleinerer Gelegenheitskompositionen zeugt von ihrer Be-
gabung, die sie mit ihrer fürstlichen Namensschwester,
der Herzogin Anna Amalia von Weimar (1739—1807:
Komposition des Goethe’schen Singspiels „Erwin und
Elmire“), und mit der Prinzessin Maria Amalia von
Sachsen (Oper „Die Siegesfahne“, Chöre, Kirchenmusik)
teilt. Als Komponistin geistlicher Lieder tritt die Gräfin
Amalia Katharina von Erpach mit dem Druck ihrer
„Andächtigen Singelust“ (1692) hervor, als Verfasserin
eines Klavierkonzerts mit Orchester Wilhelmine Sophie
von Brandenburg-Kulmbach (um 1730), endlich die Groß-
fürstin Maria Pawlowna mit einigen kleineren Stücken.
Unter den Vorgängerinnen dieser gekrönten Kompo-
nistinnen begegnen wir schon im 16. und 17. Jahrhundert
mehreren fleißigen Nonnen italienischer Klöster, so Chiara
Margherita Cozzolani in Venedig (Concerti sacri,
1642) und der Ursulinerin Isabella Leonarda in
Novarra (Motetti a voce sola, 1686), denen sich die ältere
Glaubensschwester Katharina Eschenfeld als musik-
kundige Schreiberin eines Missales vom Jahre 1521 an-
schließt. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts und zu Be-
ginn des folgenden, zu einer Zeit, da es unter der weib-
lichen Jugend zum guten Ton gehörte, zu musizieren und
zu komponieren, mehren sich die weiblichen Talente,
wenn auch die Leistungen der Selbständigkeit entbehren.
Die Namen der Luise Reichardt und Corona Schröter
(Lieder mit Klavier) haben immerhin einen guten Klang,
ebenso der der Bettina von Arnim (Lieder), während
die beiden Wienerinnen Elisabeth Claude Laguerre
(1660—1729; französische Kantaten) und Therese Para-
dies (Bürgers „Lenore“ 1790; Lieder 1786), die Ber-
linerin Magdalena Kauth (Melodram „Gemälde der
Natur“ 1789) und die vielseitige hochbegabte Pariserin
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