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musste Vieles in den von Zoëga mitgetheilten Bruchstücken dun-
kel bleiben, trotz der vielen werthvollen Anmerkungen, die Zoëga
zu seinem Texte giebt. Ein Fehler Zoëgas war, dass er den ara-
bischen Text ganz unberücksichtigt gelassen hat. Vieles wird erst
durch den Vergleich mit dem arabischen Texte verständlich;
freilich, versteht man aber auch häufig den arabischen Text erst,
wenn man weiss was im koptischen steht. Manches musste im
koptischen Texte auch trotz des arabischen dunkel bleiben, da
die häufige Fortlassung der diakritischen Punkte und die Viel-
deutigkeit der arabischen Wörter der Interpretation grossen Spiel-
raum lässt.
Schon längst ist die Wichtigkeit des Triadon erkannt und
mehrfach der Wunsch geäussert worden, dass dasselbe in extenso
ediert werde. Ich entschloss mich daher bei meinem Aufenthalte
in Neapel im Jahre 1896 das Triadon zu studieren. Bald kam
ich zu der Überzeugung, dass es bei sehr vielen Stellen ohne das
Arabische fast uumöglich sein werde, dem Verständniss näher
zu kommen. Es stand fest, dass eine Edition des Triadon durch-
aus von dem arabischen Text begleitet sein müsse. Wenn es mir
nun gelungen ist nicht nur den koptischen Text zu veröffentlichen,
sondern auch die arabische Übersetzung zu geben, so habe ich
dies dem liebenswürdigen Entgegenkommen des Herrn Akademi-
kers Baron Victor von Rosen zu verdanken, welcher sich der
nicht geringen und für ihn als Arabisten wohl wenig erquicklichen
Mühe unterzogen hat, an der Hand einer von mir angefertigten
Übersetzung des koptischen Textes den arabischen Text in der
Corrector nach dem Original zu vergleichen und einen lesbaren
Text herzustellen. Ich spreche hier Herrn Baron Bosen für
seine grosse Mühe meinen verbindlichsten Dank aus, in den wohl
alle Freunde des Koptischen mit einstimmen werden.
Betrachten wir nun die äussere Form des Triadon. Über das
Metrum vergl. man Ermans Versuch «Zur koptischen Metrik»10),
10) In «Bruchstücke koptischer Volkslitteratur». Berlin, 1897, pag. 44 ff.
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musste Vieles in den von Zoëga mitgetheilten Bruchstücken dun-
kel bleiben, trotz der vielen werthvollen Anmerkungen, die Zoëga
zu seinem Texte giebt. Ein Fehler Zoëgas war, dass er den ara-
bischen Text ganz unberücksichtigt gelassen hat. Vieles wird erst
durch den Vergleich mit dem arabischen Texte verständlich;
freilich, versteht man aber auch häufig den arabischen Text erst,
wenn man weiss was im koptischen steht. Manches musste im
koptischen Texte auch trotz des arabischen dunkel bleiben, da
die häufige Fortlassung der diakritischen Punkte und die Viel-
deutigkeit der arabischen Wörter der Interpretation grossen Spiel-
raum lässt.
Schon längst ist die Wichtigkeit des Triadon erkannt und
mehrfach der Wunsch geäussert worden, dass dasselbe in extenso
ediert werde. Ich entschloss mich daher bei meinem Aufenthalte
in Neapel im Jahre 1896 das Triadon zu studieren. Bald kam
ich zu der Überzeugung, dass es bei sehr vielen Stellen ohne das
Arabische fast uumöglich sein werde, dem Verständniss näher
zu kommen. Es stand fest, dass eine Edition des Triadon durch-
aus von dem arabischen Text begleitet sein müsse. Wenn es mir
nun gelungen ist nicht nur den koptischen Text zu veröffentlichen,
sondern auch die arabische Übersetzung zu geben, so habe ich
dies dem liebenswürdigen Entgegenkommen des Herrn Akademi-
kers Baron Victor von Rosen zu verdanken, welcher sich der
nicht geringen und für ihn als Arabisten wohl wenig erquicklichen
Mühe unterzogen hat, an der Hand einer von mir angefertigten
Übersetzung des koptischen Textes den arabischen Text in der
Corrector nach dem Original zu vergleichen und einen lesbaren
Text herzustellen. Ich spreche hier Herrn Baron Bosen für
seine grosse Mühe meinen verbindlichsten Dank aus, in den wohl
alle Freunde des Koptischen mit einstimmen werden.
Betrachten wir nun die äussere Form des Triadon. Über das
Metrum vergl. man Ermans Versuch «Zur koptischen Metrik»10),
10) In «Bruchstücke koptischer Volkslitteratur». Berlin, 1897, pag. 44 ff.
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