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Kunsthaus Lempertz <Köln> [Editor]; Kunsthaus Lempertz [Editor]; M. Lempertz' Antiquariat (P. Hanstein) [Contr.]
Math. Lempertz'sche Kunstversteigerung: Katalog einer Sammlung von Antiquitäten und Gemälden: aus dem Nachlasse des Herrn Pfarrers Mertens in Winden und aus süddeutschem und anderem Privatbesitz ; Möbel, Arbeiten in Holz, Marmor, Sandstein ... ; Versteigerung zu Cöln: 25. bis 28. Mai 1909 — Cöln, Nr. 110.1909

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.17744#0007
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Möbel und Arbeiten in Holz.

1 Grosser Schreibsekretär, fourniert mit Ebenholz und Schildpatt, verziert mit Elfenbein-
streifen und Appliquen aus Goldbronze. Auf hohen runden Säulenfüssen, die unten durch
eine Kreuzzarge verbunden werden. Sie stützen das Schreibgeschoss, dessen obere
Platte sich unter den halb zurücktretenden Aufsatz schieben lässt, so dass das darunter
befindliche Schreibgelass offen liegt. Das Schreibgelass ist in seiner hinteren unter dem
Aufsatz liegenden Hälfte mit Schiebladen versehen. Der Aufsatz hat die Gestalt eines
durch eine zweiflüglige Tür geschlossenen Kabinettschrankes. Das Innere zeigt in der
Mitte eine Tür, die in Form eines Renaissanceportales architektonisch schön gegliedert
ist: zwei seitliche Säulen mit Bronzebasen und -Akanthuskapitälen und zentral unter
brochene Giebelbedachung, auf der beiderseitig Bronzefiguren ruhen. Hinter dieser Tür
birgt sich ein Schrankgelass. Dieser ist an den Innenwänden mit Spiegelglas belegt,
während den Boden eine schachbrettartige Elfenbein- und Schildpattmosaik ziert. Rechts
und links des Schrankgelasses je eine Kolumne von vier Schiebladen. Alle Wände des
Möbels, sowohl die inneren wie die äusseren, sind reich mit Schildpattflächen und
-streifen in mannigfacher Anordnung belegt, umzogen, bzw. voneinander geschieden
durch guillochierte Leisten. Zu grösserem Schmucke werden die Schildpattstreifen und
-flächen von schmalen Elfenbeinstreifen eingefasst. An den Seiten des Aufsatzes Bronze-
griffe. Höhe 180, Breite 115, Tiefe 92 cm.

2 Grosser zweiteiliger Kastenschrank, Renaissance, aus Eichenholz. Ober- und Unterteil
je geschlossen durch zwei Türen. Die Paneele der unteren Türen geschnitzt mit Band-
werk, stilisierten Blüten und Rosetten, die der oberen Türen mit geflügelten Engel-
köpfen inmitten von Rankenornament. Ober- und Unterteil werden voneinander ge-
trennt durch ein mittleres schwach vorgewölbtes Schiebladengeschoss, das dreiseitig ge
schnitzt ist mit Blumen und Rankenwerk. Die Seitenleisten geschuppt, die Schlagleisten
mit Karyatiden. Die Kappe vorn mit einem Rankenfries, darüber gezinnte Leiste.
Höhe 200, Breite 180, Tiefe 76 cm.

3 Grosses süddeutsches Renaissancebuffet mit Architekturfassade. Der Unterbau, der
sich über einem profilierten zwei Schiebladen fassenden Sockel erhebt, wird durch zwei
Türen geschlossen, deren Paneele als rundbogige Fenster gestaltet sind und von stark
vortretenden Giebelüberbauen bekrönt werden. Schlag- und Seitenleisten in Form von
eckigen geriefelten Pilastern. Zwischen Unter- und Oberbau ein hohes offenes Anrichte-
geschoss mit zwei gedrehten Dockensäulen an den vordem Ecken, welche den Oberbau
stützen. Im hinteren Drittel dieses Geschosses rechts und links eine niedrige Schiebladen-

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