515 ROMANISCHER KRUZIFIXUS in Kupfer-Email nebst vier Evange-
listensymbolen (Buchbeschlag). Das Kreuz zeigt den gekreuzigten Christus
in Kupfer ausgespart (nicht Relief), die Einzelheiten des Körpers, wie Lendentuch,
Muskelumrisse, Rippen, Haare fein graviert. Der Körper hängt in geneigter Haltung,
die Füße nebeneinander, doch ohne Stützbrett. Das lange Lendentuch mit reich
graviertem Faltenwurf auf der linken Hüfte geknotet. Der geneigte Kopf zeigt einen
still resignierenden Ausdruck. Über dem Kreuz, im oberen Drittel des oberen Hoch-
balkens, gleichfalls in Kupfer graviert die Schrift: J:R:C: NAZARENVS REX
IVDEORVM in romanischen Majuskeln. Der Nimbus dreispeichig. Die Flächen um
Figur, Schild und zwischen den verschiedenen Stegen der Berandung sind mit dunkel-
blaugrundigem Email ausgegossen, umzogen von roten, hellblauen, weißen und grünen
Streifen. Die äußere Berandung der Balken gekordelt. — Dazu vier Appliquen mit
den Evangelistensymbolen: Runde Kränze in weißem und hellblauem Email, welche
die symbolischen, noch ganz die romanische Stilisierung zeigenden Tiere, die in
durchbrochener Arbeit ausgeführt sind, umschließen. — Das Ganze war wohl der Be-
schlag eines Bibeldeckels, liegt jetzt auf rotem Plüschgrund auf und ist in einen Holz-
rahmen gefaßt. — Das Email des Kreuzes ist leider stark beschädigt.
Höhe des Kreuzes 25, Breite 18 cm. Dm. der Symbole 6 cm.
Rheinische (Kölnische) Arbeit. — 13. Jahrh. — Erworben in Hildesheim. — Röttgen sagt in seinen
Notizen : Bode schreibt : Das Kreuz scheint mir rheinisch (Köln) und aus dem 13. Jahrh. zu sein.
Textabb.
516 SPÄTROMANISCHES VORTRAGEKREUZ aus Bronze. In der Mitte das Korpus
mit aufeinandergenagelten Füßen und Krone. Auf den vier Endigungen, die in stili-
sierte Lilien auslaufen, die vollen Figuren der vier Evangelisten mit ihren Attributen.
Besetzt mit Bergkristall und bunten Steinen. Aufgenagelt auf ein Hängebrett.
Höhe 57, Breite 38 cm.
Wahrscheinlich französisch. 13. Jahrh. — Erworben am Niederrhein. — Siehe kunsthistor. Bilderatlas
Bd. II (Mittelalter v. Essenwein) Tafel 58 Nr. 2.
517 SPÄTGOTISCHES VORTRAGEKREUZ aus vergoldetem Kupfer, auf Holzkern. Der
sehr dicke Knauf mit gerolltem Blattwerk. Die Arme laufen in eckig unterbrochene
Vierpässe aus. Auf der Mitte der Vorderseite der Gekreuzigte, auf den Endigungen
die getriebenen Figuren von Maria, Magdalena, Johannes und einem Pelikan. Auf
der Rückseite zeigen die Endigungen die getriebenen Evangelistensymbole: Löwe,
Adler, Stier und Engel. Auf Holzschaft.
Italienisch. 15. Jahrh. — Erworben in Nürnberg. Höhe des Kreuzes 78 cm. Höhe mit Schaft 287 cm.
518 FRÜHGOTISCHES OSTENSORIUM aus Bronze und Bergkristall. Der
niedrige Sockel aus Bronze von sechseckigem Grundriß mit gewölbtem Fuß, kurzem,
dickem Schaft und darauf ruhendem Teller, dessen Rand ringsum mit Engelsköpfen
reliefiert ist. Auf dem Teller ruht, durchstochen von einer Messingspindel, eine Kugel
aus Bergkristall, welche den oberen Reliquienbehälter trägt. Dieser ist gleichfalls aus
Bergkristall, in Form eines umgekehrten Bootes, das innen ausgehöhlt und in Messing
gefaßt ist. Unter der Höhlung liegt ein silberner Filigrananhänger der Barockzeit
mit aufgeheftetem Holzkreuzchen. Höhe 20, Breite 12 cm.
Röttgen schreibt in seinen Notizen: Ich sandte das Reliquiar an Herrn Dr. Bode zur Ansicht. Er
schrieb mir darüber: das wertvollste Stück scheint mir das Reliquiar zu sein, obschon es kaum ganz
einheitlich sein möchte. Wenigstens kann der Fuß aus dem 16. Jahrh. sein, während das übrige wohl
Ende des 14., Anfang des 15. Jahrhunderts ausgeführt wurde.
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listensymbolen (Buchbeschlag). Das Kreuz zeigt den gekreuzigten Christus
in Kupfer ausgespart (nicht Relief), die Einzelheiten des Körpers, wie Lendentuch,
Muskelumrisse, Rippen, Haare fein graviert. Der Körper hängt in geneigter Haltung,
die Füße nebeneinander, doch ohne Stützbrett. Das lange Lendentuch mit reich
graviertem Faltenwurf auf der linken Hüfte geknotet. Der geneigte Kopf zeigt einen
still resignierenden Ausdruck. Über dem Kreuz, im oberen Drittel des oberen Hoch-
balkens, gleichfalls in Kupfer graviert die Schrift: J:R:C: NAZARENVS REX
IVDEORVM in romanischen Majuskeln. Der Nimbus dreispeichig. Die Flächen um
Figur, Schild und zwischen den verschiedenen Stegen der Berandung sind mit dunkel-
blaugrundigem Email ausgegossen, umzogen von roten, hellblauen, weißen und grünen
Streifen. Die äußere Berandung der Balken gekordelt. — Dazu vier Appliquen mit
den Evangelistensymbolen: Runde Kränze in weißem und hellblauem Email, welche
die symbolischen, noch ganz die romanische Stilisierung zeigenden Tiere, die in
durchbrochener Arbeit ausgeführt sind, umschließen. — Das Ganze war wohl der Be-
schlag eines Bibeldeckels, liegt jetzt auf rotem Plüschgrund auf und ist in einen Holz-
rahmen gefaßt. — Das Email des Kreuzes ist leider stark beschädigt.
Höhe des Kreuzes 25, Breite 18 cm. Dm. der Symbole 6 cm.
Rheinische (Kölnische) Arbeit. — 13. Jahrh. — Erworben in Hildesheim. — Röttgen sagt in seinen
Notizen : Bode schreibt : Das Kreuz scheint mir rheinisch (Köln) und aus dem 13. Jahrh. zu sein.
Textabb.
516 SPÄTROMANISCHES VORTRAGEKREUZ aus Bronze. In der Mitte das Korpus
mit aufeinandergenagelten Füßen und Krone. Auf den vier Endigungen, die in stili-
sierte Lilien auslaufen, die vollen Figuren der vier Evangelisten mit ihren Attributen.
Besetzt mit Bergkristall und bunten Steinen. Aufgenagelt auf ein Hängebrett.
Höhe 57, Breite 38 cm.
Wahrscheinlich französisch. 13. Jahrh. — Erworben am Niederrhein. — Siehe kunsthistor. Bilderatlas
Bd. II (Mittelalter v. Essenwein) Tafel 58 Nr. 2.
517 SPÄTGOTISCHES VORTRAGEKREUZ aus vergoldetem Kupfer, auf Holzkern. Der
sehr dicke Knauf mit gerolltem Blattwerk. Die Arme laufen in eckig unterbrochene
Vierpässe aus. Auf der Mitte der Vorderseite der Gekreuzigte, auf den Endigungen
die getriebenen Figuren von Maria, Magdalena, Johannes und einem Pelikan. Auf
der Rückseite zeigen die Endigungen die getriebenen Evangelistensymbole: Löwe,
Adler, Stier und Engel. Auf Holzschaft.
Italienisch. 15. Jahrh. — Erworben in Nürnberg. Höhe des Kreuzes 78 cm. Höhe mit Schaft 287 cm.
518 FRÜHGOTISCHES OSTENSORIUM aus Bronze und Bergkristall. Der
niedrige Sockel aus Bronze von sechseckigem Grundriß mit gewölbtem Fuß, kurzem,
dickem Schaft und darauf ruhendem Teller, dessen Rand ringsum mit Engelsköpfen
reliefiert ist. Auf dem Teller ruht, durchstochen von einer Messingspindel, eine Kugel
aus Bergkristall, welche den oberen Reliquienbehälter trägt. Dieser ist gleichfalls aus
Bergkristall, in Form eines umgekehrten Bootes, das innen ausgehöhlt und in Messing
gefaßt ist. Unter der Höhlung liegt ein silberner Filigrananhänger der Barockzeit
mit aufgeheftetem Holzkreuzchen. Höhe 20, Breite 12 cm.
Röttgen schreibt in seinen Notizen: Ich sandte das Reliquiar an Herrn Dr. Bode zur Ansicht. Er
schrieb mir darüber: das wertvollste Stück scheint mir das Reliquiar zu sein, obschon es kaum ganz
einheitlich sein möchte. Wenigstens kann der Fuß aus dem 16. Jahrh. sein, während das übrige wohl
Ende des 14., Anfang des 15. Jahrhunderts ausgeführt wurde.
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