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Kunsthaus Lempertz <Köln> [Hrsg.]
Sammlung Carl Roettgen Bonn: Werke der Holzplastik des 13. bis 17. Jahrhunderts, Mobiliar der Gotik und Renaissance, Kunstgewerbe ; [Versteigerung zu Köln unter Leitung von Peter Hanstein, Teilhaber der Firma Math. Lempertz' Buchhandlung und Antiquariat zu Köln, 11., 12. und 13. Dezember 1912] — Köln, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.16742#0165
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unterhalb des eisernen Schlüsselblattes verzierter Stechhelm, oberhalb des Schlüssel-
blattes Wappentartsche mit Rauten. Die beiden Füllfriese zu beiden Seiten der Tür
sind durchaus in durchbrochener Arbeit geschnitzt und auf roten Tuchgrund gelegt.
Sie stellen im unteren Drittel Fenstermaßwerk dar, aus dem sich nach oben ein reich
verziertes Rankenwerk entwickelt. Den vertikalen Trennleisten sind Phialen vorge-
stellt. Unter dem Schrankgelaß eine Hängeschieblade, deren vorderes Brett in reichstem,
durchbrochenem Rankenwerk auf rotem Grunde geschnitzt ist. Die vorderen Stollen
mit gewundener Riefelung. In den Seitenwänden und in der offenen Rückwand Falt-
füllungen. Die Angelbänder in durchbrochener Schmiedearbeit.
Niederrheinisch. 15. Jahrh-
638 BOULE-UHR auf Hängesockel. Allseitig mit Schildpatt belegt, das mit Messing-
ornamenten inkrustiert ist. Die Beschläge und der Aufsatz in vergoldeter, ziselierter
Bronze.
FERNER AUS ANDEREM BESITZ.
639 STANDFIGUR EINER HEILIGEN FRAU. Nußholz, fast vollrund, gehöhlt.
H. 84 cm. Vorgesetztes rechtes Spielbein, angewinkelte Arme, über die der Mantel
in reich gefältelten Zipfeln herabfällt. Ovales Gesicht, gewölbte, offene Stirn, das
Haar um die Schläfe gewulstet, der Blick der mandelförmigen Augen geradeaus nach
unten gerichtet. Rechte Hand und Attribute fehlen. Naturfarbe.
Rheinisch. 1. Hälfte 16. Jahrh.
640 PIETA. Eichenholz, vollrund, Sitz gehöhlt. H. 52 cm. Maria auf breitem,
unverziertem Felssitz, der Körper Christi von rechts nach links über ihren Schoß
gelegt, im Nacken gestützt von ihrer rechten Hand. Schlichtes, breitflächiges Lenden-
tuch, über welches die Linke der Maria in leicht tastender Bewegung gleitet. Ihren
in stummer Klage nach rechts geneigten Kopf mit den still resignierenden Gesichts-
zügen, umhüllt ein in die Stirn hängendes, an den Schläfen faltig drapiertes Schleier-
tuch. Vor dem Schoße ist die weite Gewandung in breiten Hängefalten geordnet.
Naturfarbe.
Niederrheinisch. Um 1500.
641 RELIQUIENBÜSTE EINER HEILIGEN FRAU. Nußholz, fast vollrund,
Brust gehöhlt. H. 41 cm. Die Brustgewandung flüchtig behandelt, die vordere
Öffnung in Form einer Rollenkartusche, um den Halsausschnitt Perlband. Das an-
mutige Gesicht mit lächelndem Ausdruck, der Blick geradeaus nach unten gerichtet.
Das reiche Haar ist in kunstvoller Frisur um den Kopf geordnet und wird über hoher,
gewölbter Stirn durch ein Diadem gehalten. Naturfarbe,
Süddeutsch. 2. Hälfte 16. Jahrh.
642 JOHANNES-SCHÜSSEL. Eichenholz. Dm. 44 cm. Das ausdrucksvolle Haupt
von reich geringeltem Haar und Vollbart umrahmt, der Mund in letzter Klage leicht
geöffnet, die Augen fast geschlossen. Rand der Schüssel unverziert. Naturfarbe.
In niederrheinischem Stile um 1500.
 
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