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Kunsthaus Lempertz <Köln> [Hrsg.]
Sammlung einer alten rheinischen Familie (Nr. 1 - 480) sowie Beiträge aus verschiedenem anderen Privatbesitz (Nr. 481 bis Schluß): chinesisches Porzellan des 18. Jahrhunderts, chinesisches Porzellan der Ming- und Tsingdynastie, japanisches Porzellan des 18. und 19. Jahrhunderts, Delfter und deutsche Fayencen, deutsche und venezianische Gläser des 16. - 18. Jahrhunderts, Arbeiten in Silber, Bronze, Kupfer, Zinn, Plastiken, antike Möbel, flandrische Gobelins, Orientteppiche ; [Versteigerung: Donnerstag, 3., bis Samstag, 5. Mai 1934] (Katalog Nr. 363) — Köln, 1934

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https://doi.org/10.11588/diglit.5736#0053
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Plastiken u. a.

637 Große Kranenkanne aus Zinn. Starke Birnform mit zwei Rokaillenhenkeln, drei Rokaillenfüßen
und einem Kran. H. 48 cm.

Rheinisch, zweite Hälfte 18. Jahrhundert.

638 ScLenkkanne aus Zinn, mit Blumen gepunzt. Als Deckelknauf sitzendes Tier. H. 34 cm.

639 Ziinftkanne aus Zinn, gebuckelt und gepunzt. Auf dem Deckel hochstehende Engelkopf-
Kartusche. H. 35 cm.

640 Große Schenkkanne aus Zinn. H. 37 cm.

Plastiken und anderes

641 Der niedersinkende Jesus. Figur von einer Kreuzwegstation. — Eichenholz, fast vollrund, in
originaler Farbfassung. Jesus kauert, niedergesunken auf das rechte Knie, das linke Bein über
dem Knie abgeschnitten, mit beiden gestreckten Armen auf seinen am Boden sich bauschenden
Mantel gestützt, den dornengekrönten Kopf scharf in den Nacken geworfen. H. 35, L. 75 cm.
Westfälischer Meister vom Ende des 15. Jahrhunderts. — Plastik von packendem Ausdruck. —
Früher in einer Soester Kirche, angeblich in St. Georg.

642 Große StandSgur der hl. Barbara. Geschwungene Haltung mit leicht ausgebogener rechter
Hüfte. In der rechten Hand hält sie frei einen dreistöckigen Turm. Die Krone ist verziert mit
freigeschnitzten großen Maßwerk-Krabben. Hochgegürtetes Kleid, um die Brust enganliegend,
vor dem Leib in Röhrenfalten fallend. Der Mantel ist vor dem Unterkörper in faltigem Wurf
hochgezogen. Nußbaumholz (?), gehöhlt; schöne alte Polychromie. H. 118 cm.

Wohl Ulm, Ende 15. Jahrhundert.

643 Standflgur der Madonna mit dem Jesuskinde auf dem linken Arm. Auf Mondsichel mit
Dämonenmaske; flache Zackenkrone, vor der Brust Röhrenfalten; der Mantel schräg vor dem
Unterkörper hochgezogen. Lindenholz, teilweise erhaltene alte Farbfassung, stellenweise ruinös.
H. 81 cm.

Schwäbisch, um 1480.

644 Stehender Christus mit lose umgehängtem Mantel, die Rechte im redenden Gestus erhoben. Nuß-
baumholz, vollrund, ohne Farbfassung. H. 86 cm.

Rheinisch, um 1520.

645 Stehende Heilige Frau in eng anliegendem Kleid und faltig vor dem Unterkörper hoch-
drapiertem Mantel. Leicht geschwungene Haltung. Hände fehlen. Lindenholz, fast vollrund,
gehöhlt, ohne Farbfassung. H. 80 cm.

Bayerisch, um 1500.

646 Sankt Sebastian, nackt, vor verästeltem Baum stehend. Dramatisch bewegte Haltung, Rosen im
gelocktem Haar. Weichholz, vollrund, mit alter Polychromie. H. 110 cm.

Süddeutsch, Ende 17. Jahrhundert.

647 St. Antonius als Büßer, schreitend, unter dem linken Arm ein Buch, vor ihm ein Schwein. Aus-
drucksvolle Plastik in Eichenholz. H. 92 cm.

Entworfen von E. Haller; ausgeführt von J. Krack 1906.

648 Große Barockflgur in Eichenholz mit alter Polychromie: Stehender Heiliger in reicher priester-
licher Kleidung. H. 121 cm.

Rheinisch, um 1700.

649 St. Sebastian, stehend, an angedeuteten Baumstamm gefesselt. Der Mantel ist in ungemein
schwungvollem Schmiß um den Unterkörper geworfen, der Oberkörper bleibt nackt. Nußbaum-
holz, gehöhlt; teilweise erhaltene alte Farbfassung. H. 80 cm.

Oberrheinisch, um 1530.

650 Christus am ölberg. Figurenreiches Relief aus gebranntem, rötlichem Ton, aus der Form ge-
preßt, farbig gefaßt. Vor hochgestufter Berglandschaft mit Bäumen, auf deren Höhe eine
mauerumwehrte Stadt (Jerusalem), kniet Jesus rechts im Gebet vor Felsen, über den ein Engel
mit Kelch herabschwebt. Die drei schlafenden Jünger sitzen hart am unteren Bildrand, den eine
niedrige Hürde begleitet. Von links hinten her zieht die Scharwache unter Führung des Judas
nach vorn. H. 31, B. 28 cm. In profiliertem Holzrahmen.

Westfälisch, Anfang 16. Jahrhundert. — Wohl Arbeit des Karthäusers Jodocus Vredis
zu Wedderen (1485—1540). Abbildung Tafel 20.

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