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Kunsthaus Lempertz <Köln> [Hrsg.]; Kunsthaus Lempertz [Hrsg.]; M. Lempertz' Antiquariat (P. Hanstein) [Mitarb.]
Math. Lempertz'sche Kunstversteigerung: Westdeutscher Museumsbesitz: Sammlung Wesendonk, von Bissing, Werke alter Malerei ; mit 28 Lichtdrucktafeln ; 27. November 1935 — Köln, Nr. 376.1935

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https://doi.org/10.11588/diglit.8763#0005
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Vorwort

Die in vorliegendem Katalog beschriebenen und zum Teil abgebildeten Gemälde
entstammen fast ausschließlich der bekannten, auch außerhalb der deutschen
Grenzen berühmten Gemäldegalerie Otto Wesendonk (gestorben 1896);
sie sind an Anzahl sowohl wie an Qualität ein beträchtlicher Teil derselben.

Bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderls machte Otto Wesendonk seine ersten
Erwerbungen; seit seinem Tode vor nunmehr fast vier Jahrzehnten ist die Samm-
lung im wesentlichen unberührt erhalten geblieben. So kommt es, daß das vor-
liegende Auktionsangebot die Liquidierung eines beträchtlichen Teiles einer der
ältesten bis heute noch vorhandenen deutschen Privatgalerien darstellt, deren
Bestände, seit vielen Jahrzehnten unberührt vom Auf und Ab der Modeströmungen
und des Handels, ganz abseits von allem Kunstverkehr in musealer Pflege und
Betreuung ihre Ursprünglichkeit bewahrt haben — ein Vorzug, der jedem sammel-
freudigen Kunstfreund aufs höchste willkommen sein wird.

Die Sammlung kam im Jahre 1909 durch Vertrag an die Stadt Bonn, nachdem
einzelne ihrer Bilder 1904 bis 1909 im Kaiser-Friedrich-Museum zu Berlin aus-
gestellt gewesen waren.

Die Gründe, die unter Rückgabe der Wesendonk-Bilder an einen der Wesendonk-
Erben den jetzigen teilweisen Verkauf als geboten erscheinen ließen, sind u. a.
darin zu suchen, daß das besitzende und verwahrende Museum im Rahmen einer
durchgreifenden Neuordnung unter Zustimmung der zuständigen Reiths- und
Staatsbehörden sich einem landschaftlich enger begrenzten Aufgabenbereich zu-
wandte.

Die Versteigerung am 27. November wird manchem Kunstfreund freudig begrüßte
Gelegenheit geben, ein bisher Wesendonksches Bild in seine Sammlung aufnehmen
zu können.

Schon beim flüchtigen Durchblättern unseres Kataloges wird man inne. dal.!
Wesendonk nicht daran gedacht hat, irgendeine bestimmte Schule zu bevorzugen.
Er fand alles Schöne, sobald es ihm seelisch nähergetreten war, begehrenswert
und trug den Schatz nach Hause, ohne viel nach Nam' und Art zu tragen. Wir
haben denn auch in unserem Katalog auf Gliederung der Bestände nach Maler-
schulen verzichtet und nur eine lockere alphabetische Namenfolge eingehalten.
Am Schluß jeder Beschreibung übernehmen wir die literarischen und kunst-
historischen Notizen des Bonner Museumskatalogs nach seiner zweiten Auflage
von 1927 und geben die Bonner Katalognummer (unter RK) an. Wenn wir dabei
leider auf die Übernahme mancher Einzelheiten verzichten mußten so ist dieses
nur in den anders gearteten Aufgaben eines Auktionskatalogs begründet

H. R.
 
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