Vorwort
Wir haben diesem Katalog den Titel gegeben ,,M eister werke deutscher
Malerei unserer Zeit" und begreifen dabei als „unsere Zeit" die letzt-
vergangenen 60 bis 70 Jahre; also auch jene Jahrzehnte, in denen die Älteren
der gegenwärtig Lebenden heranwuchsen.
Überdies erkennen wir jetzt immer mehr, daß alles, was wir noch im heutigen
deutschen Kunstschaffen als wertvoll und wurzelecht ansehen, gerade in jenen
Jahrzehnten seine erste schöne Blüte trieb und Werke reifen ließ, die in ihrer
Tüchtigkeit alle spätere Zeitungunst und Ismus-Wirrnis sieghaft überdauerten.
Die Liebe der besinnlichen deutschen Kunstfreunde zu diesen dauerbaren
Werken wurde durch alles Klüglings-Geschaftcl nicht erschüttert, obwohl dieses
lange Lustren hindurch die deutsche Kunstpresse ausschlaggebend beherrschte,
sie mit dem schnellhändigen Geschreibe ihres wurzellosen, nervösen Unwesens
überschwemmend.
Als gar im jüngstvergangenen Jahrzehnt der größere Teil der damals in Führung
liegenden Schreiberschaft alles Kunstschaffen aus der Perspektive modischer
Saisonsüchtelei heraus beurteilte und nur das, was solcher Krittelei entsprach, in
Geltung zu bringen suchte, konnte sich der ehrliche Kunstfreund, wenn er sich
nicht in die ruhigen Bezirke vergangener Jahrhunderte zurückziehen, sondern
seinem eigenen Zeitalter und seinem heute lebenden, tieferen Volkstum nahebleiben
wollte, nur zu jenen Bildern retten, die vor der neurasthenischen Mondänität und
abseits von ihr entstanden waren.
Unsere heutige Staatsführung hat jetzt mit dieser pathologischen Kunstübung
entschlossen aufgeräumt und der artechten deutschen Kunst den ihr gebührenden
Weg freigemacht, so daß sie fürder ungelästert den deutschen Menschen nahe-
kommen kann, für die ihre Werke geschaffen wurden.
Und auch auf dem deutschen Kunstmarkt kann deutsche Kunst fürder nicht
mehr von unberufenen Schreiberlingen an zweite und dritte Stelle verwiesen
werden. Sie steht an erster Stelle, denn sie ist unseres Blutes, unseres Geistes.
„Ehrt eure deutschen Meister,
dann bannt ihr gute Geister!"
Der qualitative Großteil der im nachstehenden Verzeichnis beschriebenen Bilder
stammt aus der Sammlung eines rheinischen Kunstfreundes der oben
gekennzeichneten Artung. Mit wesenhaft-sicherem Werturteil und reifer Kenner-
schaft hat er diese Meisterwerke zusammengetragen und sich viele Jahre lang an
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Wir haben diesem Katalog den Titel gegeben ,,M eister werke deutscher
Malerei unserer Zeit" und begreifen dabei als „unsere Zeit" die letzt-
vergangenen 60 bis 70 Jahre; also auch jene Jahrzehnte, in denen die Älteren
der gegenwärtig Lebenden heranwuchsen.
Überdies erkennen wir jetzt immer mehr, daß alles, was wir noch im heutigen
deutschen Kunstschaffen als wertvoll und wurzelecht ansehen, gerade in jenen
Jahrzehnten seine erste schöne Blüte trieb und Werke reifen ließ, die in ihrer
Tüchtigkeit alle spätere Zeitungunst und Ismus-Wirrnis sieghaft überdauerten.
Die Liebe der besinnlichen deutschen Kunstfreunde zu diesen dauerbaren
Werken wurde durch alles Klüglings-Geschaftcl nicht erschüttert, obwohl dieses
lange Lustren hindurch die deutsche Kunstpresse ausschlaggebend beherrschte,
sie mit dem schnellhändigen Geschreibe ihres wurzellosen, nervösen Unwesens
überschwemmend.
Als gar im jüngstvergangenen Jahrzehnt der größere Teil der damals in Führung
liegenden Schreiberschaft alles Kunstschaffen aus der Perspektive modischer
Saisonsüchtelei heraus beurteilte und nur das, was solcher Krittelei entsprach, in
Geltung zu bringen suchte, konnte sich der ehrliche Kunstfreund, wenn er sich
nicht in die ruhigen Bezirke vergangener Jahrhunderte zurückziehen, sondern
seinem eigenen Zeitalter und seinem heute lebenden, tieferen Volkstum nahebleiben
wollte, nur zu jenen Bildern retten, die vor der neurasthenischen Mondänität und
abseits von ihr entstanden waren.
Unsere heutige Staatsführung hat jetzt mit dieser pathologischen Kunstübung
entschlossen aufgeräumt und der artechten deutschen Kunst den ihr gebührenden
Weg freigemacht, so daß sie fürder ungelästert den deutschen Menschen nahe-
kommen kann, für die ihre Werke geschaffen wurden.
Und auch auf dem deutschen Kunstmarkt kann deutsche Kunst fürder nicht
mehr von unberufenen Schreiberlingen an zweite und dritte Stelle verwiesen
werden. Sie steht an erster Stelle, denn sie ist unseres Blutes, unseres Geistes.
„Ehrt eure deutschen Meister,
dann bannt ihr gute Geister!"
Der qualitative Großteil der im nachstehenden Verzeichnis beschriebenen Bilder
stammt aus der Sammlung eines rheinischen Kunstfreundes der oben
gekennzeichneten Artung. Mit wesenhaft-sicherem Werturteil und reifer Kenner-
schaft hat er diese Meisterwerke zusammengetragen und sich viele Jahre lang an
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