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Rudolph Lepke's Kunst-Auctions-Haus <Berlin> [Hrsg.]
Katalog / Rudolph Lepke's Kunst-Auctions-Haus, Berlin: Galerie Wilhelm Löwenfeld, Muenchen: Katalog von Gemaelden alter Meister ; (Nachlass) ; Versteigerung: Dienstag, den 6. Februar 1906 — Berlin, Nr. 1438.1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.15922#0007
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Ein spezielles Würdigen und näheres Eingehen auf die einzelnen Meister,
die durch hervorragende Werke in der Galerie Wilh. Löwenfeld ver-
treten sind, erübrigt sich an dieser Stelle mit dem Hinweis auf die
ausführlichen Beschreibungen im Katalog. Wir haben bei den einzelnen Gemälden
in den allermeisten Fällen diejenigen Bezeichnungen gelassen, unter denen sie
in der Galerie Löwenfeld bekannt waren, haben aber auch da, wo wir anderer
Meinung waren, diese bei den einzelnen Bildern vermerkt.

Im Allgemeinen stehen bei weitem an erster Stelle die Niederländer; die
Holländer und Vlamen sind durch köstliche, über jeden Zweifel erhabene, z. T.
voll bezeichnete Werke vertreten, — altdeutsche Meister in geringerer Zahl, da-
gegen reichhaltiger die Italiener, und von diesen besonders die venezianische
und bologneser Schule des 16.—17. Jahrh.

Auch einige Werke des 18.—19. Jahrh. enthält die Sammlung, und zwar
speziell Franzosen (Watteau (?), Greuze, Troyon) und eine Anzahl Münchener
(Bürkel, Kobell, Schiller, Kotsch, Kurzbauer u. a.).

„Die vorliegende Sammlung ist das Ergebnis von Erwerbungen in der Dauer
eines Zeitraumes von mehr als einem halben Menschenleben.

„Diesen Erwerbungen lag keineswegs der Wunsch zugrunde, unter allen
Umständen und zu jedem Preise ohne weitere Prüfungen eine Sammlung zu
besitzen, mit einer Gemäldegalerie zu prunken, — vielmehr die Freude am Ge-
nüsse, welche schöne und gediegene Kunstwerke bieten, und der Wunsch, diesen
Genuss zu jeder Zeit sich in den Räumen zu ermöglichen, in welchen der Be-
sitzer sich jeweilig befindet, demgemäss auch niemals der Gedanke an die Ober-
fläche treten konnte, eine eigene Galerie in abgesondertem Räume zu schaffen!

Fleissiges Studium der Geschichte der Kunst und der Meister, insbesondere
mit Vorliebe für die alten holländischen und italienischen Schulen, aufmerksame
und liebevolle Betrachtung der Werke in den hervorragendsten öffentlichen und
Privatsammlungen, lieferten allmählich die Befähigung fürdieerforderlicheBeurteilung
des einen oder anderen für Erwerbung in Aussicht genommenen Gemäldes, so
dass mit wohl wenigen Ausnahmen diese Sammlung aus Werken wahren, be-
deutenden Kunstinteresses ihre dermalige Zusammensetzung erlangen konnte . ."

Diese Worte schrieb W. L. an Emilie von Hoerschelmann zu einer Zeit,
als er daran dachte, seiner Gemäldesammlung durch einen von ihm selbst ver-
 
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