DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.19522#0005
m Vorwort zu einem Versteigerungskatalog einer
Sammlung Geleitworte auf den Weg zu geben, heißt
nichts anderes, als ihr einen Nachruf halten, — zum
letzten Male steht sie als Ganzes, als Ausdruck einer
Persönlichkeit vor uns, um alsdann durch die Ver-
steigerung in dieser Form wenigstens aufzuhören zu existieren. Die
letzte Gelegenheit also, die erreichte Höhe abzumessen und die Wege
verfolgen zu können, die ihr Schöpfer gegangen. Schwieriger schon
wird es, das Schlußwort zu sprechen über eine Sammlung, die erst
eine werden sollte, die in ihrem Aufbau eigentlich nicht weit über
das Fundament gekommen ist, die aber doch, wie die vorliegende des
Herrn Dr. F. C. Witte-Rostock, alle Merkmale eines guten Entwurfs
und einer gediegenen Konstruktion zeigt. Es bleibt doch ein großer
Teil des Bedauerns zurück, hierbei schon vom Ende sprechen zu
müssen, wo soviel hoffnungsvolles Entwickeln sichtbar ist! Und in
der Tat ist es nur ein schwerwiegender Zwang, der den Besitzer der
Sammlung zum Entschluß des Aufgebens bewegt, - ein Augenleiden
verhindert ihn ganz und gar am künstlerischen Genuß seiner mit
großer Liebe begonnenen Porzellansammlung und als Folge natürlich
auch am weiteren Ausbau! —
Dr.Witte hat nicht ohne System gesammelt; das zunächst Charak-
teristische ist das Ueberwiegen von Gefäßen und Geschirr gegenüber
der Plastik. Es war in erster Linie die künstlerische Flächendekoration,
die Freude an der so unendlich mannigfaltigen malerischen Gestaltung
der Porzellangefäße des 18. Jahrhunderts, die es dem Sammler an-
getan hatte; daneben als reizvolle Parallele die gleichzeitigen Erzeug-
nisse der verschiedensten Manufakturen es sind etwa 34 —, so
daß neben den köstlichen Miniaturmalereien der führenden Fabriken
auch die kleineren zu ihrem Recht kommen und in ihrer Eigenart
durch geschmackvoll gewählte Beispiele repräsentiert sind. Auf dieser
Sammlung Geleitworte auf den Weg zu geben, heißt
nichts anderes, als ihr einen Nachruf halten, — zum
letzten Male steht sie als Ganzes, als Ausdruck einer
Persönlichkeit vor uns, um alsdann durch die Ver-
steigerung in dieser Form wenigstens aufzuhören zu existieren. Die
letzte Gelegenheit also, die erreichte Höhe abzumessen und die Wege
verfolgen zu können, die ihr Schöpfer gegangen. Schwieriger schon
wird es, das Schlußwort zu sprechen über eine Sammlung, die erst
eine werden sollte, die in ihrem Aufbau eigentlich nicht weit über
das Fundament gekommen ist, die aber doch, wie die vorliegende des
Herrn Dr. F. C. Witte-Rostock, alle Merkmale eines guten Entwurfs
und einer gediegenen Konstruktion zeigt. Es bleibt doch ein großer
Teil des Bedauerns zurück, hierbei schon vom Ende sprechen zu
müssen, wo soviel hoffnungsvolles Entwickeln sichtbar ist! Und in
der Tat ist es nur ein schwerwiegender Zwang, der den Besitzer der
Sammlung zum Entschluß des Aufgebens bewegt, - ein Augenleiden
verhindert ihn ganz und gar am künstlerischen Genuß seiner mit
großer Liebe begonnenen Porzellansammlung und als Folge natürlich
auch am weiteren Ausbau! —
Dr.Witte hat nicht ohne System gesammelt; das zunächst Charak-
teristische ist das Ueberwiegen von Gefäßen und Geschirr gegenüber
der Plastik. Es war in erster Linie die künstlerische Flächendekoration,
die Freude an der so unendlich mannigfaltigen malerischen Gestaltung
der Porzellangefäße des 18. Jahrhunderts, die es dem Sammler an-
getan hatte; daneben als reizvolle Parallele die gleichzeitigen Erzeug-
nisse der verschiedensten Manufakturen es sind etwa 34 —, so
daß neben den köstlichen Miniaturmalereien der führenden Fabriken
auch die kleineren zu ihrem Recht kommen und in ihrer Eigenart
durch geschmackvoll gewählte Beispiele repräsentiert sind. Auf dieser