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Jm Gegensat) zu den Gemälden des Geheimen Kommerzienrats Stefan
Carl Michel ist seine Porzellan-Sammlung, die in diesem Katalog
zum letzten Mal als Ganzes vorgeführt wird, bisher weiteren Kreisen
kaum bekannt geworden. Auch für sie gilt, was für die Bildersammlung
bezeichnend ist: die hohe Qualität ihres Bestandes und die Bevorzugung
eines bestimmten Gebietes, auf dem sich ihr Besser als Liebhaber und
Kenner ganz zu Hause fühlen konnte.

Offenbar hat Geheimrat Michel diese nicht sehr umfangreiche
Sammlung weniger aus Vorliebe zum Porzellan an sich, als aus Freude
an guter Kleinplastik vereinigt, und die besondere Neigung des Mainzer
Ehrenbürgers hat den Figuren und Gruppen der Kurmainzischen Porzellan-
Manufaktur zu Höchst und ihres besten Künstlers Johann Peter Melchior
gegolten. Dementsprechend ist die Zahl der Gefäße und Geschirre,
welche die Sammlung enthält, sehr gering. Zwei Frankenthaler Stücke
(Taf. 18) und aus Höchst ein Paar kleiner klassizistischer Vasen mit anti-
kisierender Bemalung aus den 1770 er Jahren (Taf. 19), zwei „Konfekt-
teller a bouquets, ohne Gold", wie es im Warenverzeichnis von 1770/1
heißt (Taf. 18), und mehrere Kannen der fünfziger und sechziger Jahre —
das ist ungefähr alles. Besonders hervorgehoben zu werden verdienen von
letzteren die kleine Kaffeekanne mit Landschaft in der für Höchst so
charakteristischen feinen Purpurmalerei (Taf. 18) und die frühe Kanne
mit Chinesenszene, deren reicher und aparter Dekor von außerordent-
licher Feinheit der Farbenstimmung und Ausführung ist (Taf. 20).

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