bewährte Preuningwerkstatt in Nürnberg denken
möchte, um so mehr, als der Sündenfall ein auf den
Preuningkrügen öfter wiederholtes Motiv war. Neben
der großen und aus durchweg ausgezeichneten Exem*
plaren zusammengestellten Serie von Kreussener
Krügen ist das Rheinische Steinzeug in der Minder*
zahl. Aber diese Gruppe enthält in dem figürlich
gestalteten Siegburger Sturzbecher (Tafel 40) ein ganz
individuell gebildetes Hauptstück, das man dem
phantasiereichsten Meister der Rheinischen Krug*
bäckerei, Anno Knütgen, zuschreiben muß. Der
Sturzbecher stammt aus der nunmehr zerstreuten
keramischen Sammlung des Thüringer Schlosses
Gehren bei Arnstadt, die auch sonst durch hervor*
ragende Seltenheiten der deutschen Renaissance*
keramik ausgezeichnet war. Aus der Fayencesamm*
lung, die vornehmlich Delft und eine Reihe Berliner
Krüge von Cornelius Funcke umfaßt, sind die beiden
Nürnberger Hausmalerkrüge von Abraham Helm*
hack und dem Monogrammisten M. S. besonders zu
beachten (vgl. Robert Schmidt, Meisterwerke Deut*
scher Fayencekunst, 1925, N. 31 Tafel 9 und N. 44).
Die zwei Paare elegant profilierter Kandelaber aus
Messingguß (Tafel 24) sind nach Ausweis form?-
verwandter Leuchter mit italienischer Inschrift im
Berliner Schloßmuseum der italienischen Renaissance
zuzuweisen. Auch das große Messingbecken No.264
mit gepunztem Randornament weicht durch seine
massivere Bildung von den deutschen Messingbecken
— ein typisches Exemplar ist die Verkündigungs*
schüssel No.227 — ab und gehört zu einer Gattung,
die häufiger in Italien als in Deutschland vorkommt.
O. v. Falke.
möchte, um so mehr, als der Sündenfall ein auf den
Preuningkrügen öfter wiederholtes Motiv war. Neben
der großen und aus durchweg ausgezeichneten Exem*
plaren zusammengestellten Serie von Kreussener
Krügen ist das Rheinische Steinzeug in der Minder*
zahl. Aber diese Gruppe enthält in dem figürlich
gestalteten Siegburger Sturzbecher (Tafel 40) ein ganz
individuell gebildetes Hauptstück, das man dem
phantasiereichsten Meister der Rheinischen Krug*
bäckerei, Anno Knütgen, zuschreiben muß. Der
Sturzbecher stammt aus der nunmehr zerstreuten
keramischen Sammlung des Thüringer Schlosses
Gehren bei Arnstadt, die auch sonst durch hervor*
ragende Seltenheiten der deutschen Renaissance*
keramik ausgezeichnet war. Aus der Fayencesamm*
lung, die vornehmlich Delft und eine Reihe Berliner
Krüge von Cornelius Funcke umfaßt, sind die beiden
Nürnberger Hausmalerkrüge von Abraham Helm*
hack und dem Monogrammisten M. S. besonders zu
beachten (vgl. Robert Schmidt, Meisterwerke Deut*
scher Fayencekunst, 1925, N. 31 Tafel 9 und N. 44).
Die zwei Paare elegant profilierter Kandelaber aus
Messingguß (Tafel 24) sind nach Ausweis form?-
verwandter Leuchter mit italienischer Inschrift im
Berliner Schloßmuseum der italienischen Renaissance
zuzuweisen. Auch das große Messingbecken No.264
mit gepunztem Randornament weicht durch seine
massivere Bildung von den deutschen Messingbecken
— ein typisches Exemplar ist die Verkündigungs*
schüssel No.227 — ab und gehört zu einer Gattung,
die häufiger in Italien als in Deutschland vorkommt.
O. v. Falke.