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W i e ix, welche die Sammlerwelt mit der Wichtigkeit deutscher Holzplastik
bekannt machte, die Sammlungen G. v. Gerhardt-Budapest,
die Dubletten der Miniaturensammlung des Kaiser-Friedrich-
Museums u. a. Ihnen folgten als Höhepunkt die drei Verstiegerungen
der Sammlung des Barons Adalbert v. Lanna-Prag, deren Be-
stand in drei großen Katalogen 1909—1911 für die Wissenschaft festgehal-
ten ist, und die dem Hause Lepke mit einem Schlage zu einem Weltruf
verhalf.

Die Eröffnung des neuen Hauses in der Potsdamer Straße im Jahre 1912
hatte mit der Versteigerung der Galerie des großen Hamburger Sammlers
Konsul Weber womöglich noch eine Steigerung der Preise gebracht.
Für den Mantegna wurde der bisher höchste Preis auf einer europäischen
Bilder-Auktion erzielt. Es folgten die Sammlungen v.Parpart, G i el -
dzinski-Danzig, Geheimrat Lipp mann-, Oppler-H an-
no v e r, und die größte deutsche Sammlung von Holzskulpturen: O er t el-
M ünche n. Noch in den Kriegsjahren gelang es der Firma Lepke, —
trotzdem die drei Inhaber im Felde waren, und ihrem alten Personal die
Leitung überlassen mußten, in den Sammlungen Knaus, Baron
A. v. Oppenheim -Köln, ähnliche Erfolge zu erzielen. Schwieriger
wurden die Verhältnisse nach dem Kriege. Aber auch jetzt noch lag die
Führung der deutschen Kunstauktionen in den Händen der Firma Lepke.
Unvergessen werden jedem Teilnehmer die beiden großen Versteigerungen
bleiben, die der sächsischeStaat, namentlich von großen, frühesten
Meißener Porzellanen, veranstalten ließ; die erste Abteilung 1919 in Berlin,
die zweite 1920 in Dresden im Hause der Kunstakademie auf der Brühischen
Terrasse; beide sahen zum ersten Mcde nach dem Kriege wieder ein inter-
nationales Publikum. Noch schwieriger wurde die Lage durch die Inflation,
einerseits durch das Überhandnehmen von Auktionen wegen der scheinbar
günstigen Realisierung von Kunstwerken, andererseits durch die Abnahme
größerer Sammlungen, die infolge der katastrophalen wirtschaftlichen Lage
fast alle aufgelöst wurden. Einen Höhepunkt in dieser Zeit bildete die
Auktion der Porzellansammlung Darmstädter, die in schwerer wirt-
schaftlicher Zeit einen für heutige Schätzung des Porzellans außerordent-
lichen Erfolg hatte. Weiterhin wurde die Materialbeschaffung schwierig
durch das Überhandnehmen von „Kunst-Auktionshäusern" sowohl wie von

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