Goldschmuck: Halsketten
in einander gesteckt sind. Den Abschluß der längeren Kette bilden
kurze Zylinder aus wagrecht geriefeltem Blech mit Ringen aus
Perldraht um den oberen und unteren Rand und einer Deckscheibe,
an der eine Ringöse angelötet ist. An den Enden der kürzeren Kette
sitzen Löwenköpfe, die aus Blech gearbeitet sind, am Maule Ösen aus
gekehltem Blechstreifen tragen und nach hinten in eine engere glatte
Röhre ausgehen. In dieser wird das äußerste Kettenglied durch einen
Querriegel gehalten. Die Bildung der Köpfe erinnert an barbarische
Arbeiten. Die einzelnen Formen sind durch kräftige, eingetiefte Linien,
die aus kurzen, eng neben einander gesetzten Meißelschlägen bestehen,
sehr sicher herausgearbeitet. Die Behaarung ist durch feine Striche-
lung und Punktierung wiedergegeben.
Die beiden Ketten sind durch zwischengesetzte, mit Ösen versehene
runde Zierstücke mit einander verbunden. Das linke enthält in einem
aus Blech gebildeten Rahmen, der von einem mit schrägen Kniffen ge-
musterten Reifen umgeben ist, eine Scheibe mit zwei gepreßten oder
getriebenen Köpfen, die einander zugewendet sind. Der rechte ist das
Bildnis einer jüngeren Frau, deren Haar zum größeren Teil von einer
helmartigen Haube bedeckt zu sein scheint. Der linke, der undeutlich
ist, scheint eine ältere Frau darzustellen. Zwischen beiden erscheint
oben eine kleine .langbekleidete schwebende Gestalt, die Kränze über
sie hält. Die Rückseite der Kapsel zeigt einen glatten Boden.
Das zweite Rund enthält in einem mit Bogenmuster (durchbroche-
nem Eierstab) umgebenen Rahmen eine große geprägte Goldmünze.
Die Vorderseite trägt das von vorn gesehene Brustbild des Kaisers
Honorius mit Helm, Panzer, Schild und Lanze und der Inschrift
DNHONORI VSPFAVG. Auf der Rückseite erscheint die thronende
Constantinopolis. Ihr behelmter Kopf ist nach rechts gewendet, die
rechte Hand ist auf das Szepter gestützt, die linke hält die Weltkugel
mit Victoria. Links unter dem Stuhl das Schiffsvorderteil, darüber im
Felde ein Stern. Die Inschrift lautet CONCORDI AAVGGGZ, im Ab-
schnitte CONOB. Vgl. Cohen a. a. O. VIII, S. 178, Nr. 20 mit t-
Während das erste Zierglied durch fest geschlossene Ösen in altem
Verband mit den Kettenstücken steht, hängt das zweite, das an sich
zweifellos antik ist, nur lose mit Haken zwischen ihnen, ist also als
Ersatz eines verlorenen, dem linken entsprechenden Stück, in alter
oder auch neuer Zeit eingefügt worden.
Umfang des ganzen Schmuckes 0,68 m. Durchm. des linken Rundes 0,035, des
rechten 0,031 m. Ende des 4. Jahrh. n. Chr.
Tafel 58.
113. LANGE HALSKETTE MIT GROSSEM, RUNDEM ANHÄNGER
Die Glieder der Kette bestehen aus je zwei, im Winkel von 90° an ein-
ander gelöteten Ringen. Sie sind aus starkem, an der äußeren Ober-
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in einander gesteckt sind. Den Abschluß der längeren Kette bilden
kurze Zylinder aus wagrecht geriefeltem Blech mit Ringen aus
Perldraht um den oberen und unteren Rand und einer Deckscheibe,
an der eine Ringöse angelötet ist. An den Enden der kürzeren Kette
sitzen Löwenköpfe, die aus Blech gearbeitet sind, am Maule Ösen aus
gekehltem Blechstreifen tragen und nach hinten in eine engere glatte
Röhre ausgehen. In dieser wird das äußerste Kettenglied durch einen
Querriegel gehalten. Die Bildung der Köpfe erinnert an barbarische
Arbeiten. Die einzelnen Formen sind durch kräftige, eingetiefte Linien,
die aus kurzen, eng neben einander gesetzten Meißelschlägen bestehen,
sehr sicher herausgearbeitet. Die Behaarung ist durch feine Striche-
lung und Punktierung wiedergegeben.
Die beiden Ketten sind durch zwischengesetzte, mit Ösen versehene
runde Zierstücke mit einander verbunden. Das linke enthält in einem
aus Blech gebildeten Rahmen, der von einem mit schrägen Kniffen ge-
musterten Reifen umgeben ist, eine Scheibe mit zwei gepreßten oder
getriebenen Köpfen, die einander zugewendet sind. Der rechte ist das
Bildnis einer jüngeren Frau, deren Haar zum größeren Teil von einer
helmartigen Haube bedeckt zu sein scheint. Der linke, der undeutlich
ist, scheint eine ältere Frau darzustellen. Zwischen beiden erscheint
oben eine kleine .langbekleidete schwebende Gestalt, die Kränze über
sie hält. Die Rückseite der Kapsel zeigt einen glatten Boden.
Das zweite Rund enthält in einem mit Bogenmuster (durchbroche-
nem Eierstab) umgebenen Rahmen eine große geprägte Goldmünze.
Die Vorderseite trägt das von vorn gesehene Brustbild des Kaisers
Honorius mit Helm, Panzer, Schild und Lanze und der Inschrift
DNHONORI VSPFAVG. Auf der Rückseite erscheint die thronende
Constantinopolis. Ihr behelmter Kopf ist nach rechts gewendet, die
rechte Hand ist auf das Szepter gestützt, die linke hält die Weltkugel
mit Victoria. Links unter dem Stuhl das Schiffsvorderteil, darüber im
Felde ein Stern. Die Inschrift lautet CONCORDI AAVGGGZ, im Ab-
schnitte CONOB. Vgl. Cohen a. a. O. VIII, S. 178, Nr. 20 mit t-
Während das erste Zierglied durch fest geschlossene Ösen in altem
Verband mit den Kettenstücken steht, hängt das zweite, das an sich
zweifellos antik ist, nur lose mit Haken zwischen ihnen, ist also als
Ersatz eines verlorenen, dem linken entsprechenden Stück, in alter
oder auch neuer Zeit eingefügt worden.
Umfang des ganzen Schmuckes 0,68 m. Durchm. des linken Rundes 0,035, des
rechten 0,031 m. Ende des 4. Jahrh. n. Chr.
Tafel 58.
113. LANGE HALSKETTE MIT GROSSEM, RUNDEM ANHÄNGER
Die Glieder der Kette bestehen aus je zwei, im Winkel von 90° an ein-
ander gelöteten Ringen. Sie sind aus starkem, an der äußeren Ober-
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