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Rudolph Lepke's Kunst-Auctions-Haus <Berlin> [Hrsg.]
Kunstwerke aus den Beständen Leningrader Museen und Schlösser (Nr. 2013): Versteigerung: Dienstag, den 4. Juni 1929 und Mittwoch, den 5. Juni 192 — Berlin, 1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.24382#0015
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it der vor etwa einem halben Jahre veranstalteten
ersten Versteigerung von Kunstwerken aus den Be-
ständen der Leningrader Museen und Schlösser be-
ging Rudolph Lepke’s Kunst-Auktionshaus das Jubi-
läum seiner 2000sten Versteigerung. Dem illustrativ
reich ausgestatteten Katalog war ein programmati-
sches Vorwort des uns inzwischen entrissenenWilhelm
von Bode vorausgeschickt, das die Bedeutung gerade dieser ihrem Wesen
nach durchaus neuartigen Veranstaltung unterstrich. Die öffentlichen
Sammlungen Rußlands sind heute auch an Werken der „hohen“ Kunst so
reich, daß eine Abgabe selbst von Werken der besten Meister erfolgen kann,
ohne daß das museale Gesamtniveau dadurch beeinträchtigt wird.

Unter den italienischen Gemälden, die der vorliegende Katalog auf-
führt, muß der kunstgeschichtlichen Bedeutung und der außergewöhnlichen
Qualität nach L o r e n z o Lottos Bildnis eines Ehepaares (Nr. 102) an
erster Stelle genannt werden, das im Verzeichnis der Eremitage von 1859
aufgeführt, später nach Schloß Gatschina gebracht worden ist. Dies
klassische Beispiel einer repräsentativen Bildnisdarstellung, mutmaßlich
eine Selbstdarstellung des Meisters, darf sich als malerische Leistung wie
als Wiedergabe eines seelischen Tatbestandes getrost neben die beiden be-
rühmten Familienbildnise Lottos stellen, die die National Gallery und das
Pradomuseum in Madrid besitzen.

Dem Lottoschen Doppelbildnis schließen sich einige bedeutende
Proben der venezianischen Hochrenaissance an, so der ,,Hercules im Garten
 
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