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Rudolph Lepke's Kunst-Auctions-Haus <Berlin> [Hrsg.]
Kunstwerke aus den Beständen Leningrader Museen und Schlösser (Nr. 2013): Versteigerung: Dienstag, den 4. Juni 1929 und Mittwoch, den 5. Juni 192 — Berlin, 1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.24382#0019
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er zur Zeit ungewöhnlich großen Aufnahmefähigkeit
der Sammlungen und des Marktes für Kunstwerke
des 18. Jahrhunderts kommt die Auswahl der auf der
zweiten Sowjetauktion angebotenen kunstgewerb-
lichen Gegenstände geschickt entgegen. Besonderes
Interesse beanspruchen dieses Mal französische Möbel
mannigfaltiger Art, von denen eine verhältnismäßig
große Anzahl signierter Stücke hervorzuheben ist. Die zahlreich vorhan-
denen vergoldeten Bronzeleuchter und Wandbranchen sowie einige Uhren
und Vasen verdienen eigene Beachtung; diese Objekte gelangen erst zu
voller Wirkung, wenn sie, mit den Möbeln ihrer Zeit vereint, zur Aufstellung
kommen.

An älteren Möbeln ist bemerkenswert einer der immer seltener auf-
tauchenden französischen Spätrenaissanceschränke mit fein durchgeführ-
ter Schnitzerei auf den Feldern. (Tafel 60.) Ungewöhnlich ist der sehr gut
erhaltene französische Stuhl (chaire um 1580) mit der charakteristischen
hohen Lehne. Von Arbeiten der deutschen Spätrenaissance sind zwei charak-
teristische Truhen aus der Schleswiger Werkstatt des Hans Gudewert
(Tafeln 11, 18), der ja auch auf der ersten Auktion mit einer großen Truhe
vertreten war.

Stand das sensationelle Angebot von sieben Roentgenmöbeln im Mittel-
punkt der Novemberversteigerung, so ist diesmal Roentgen nur mit
einem zierlichen Schreibtisch vertreten, dessen mechanische Einrichtung
verschiedene Verwendung gestattet (Tafel 53).

Von den französischen Möbeln lenkt zunächst eine von B.Lieutaud
signierte Kastenuhr (Tafel 53) die Aufmerksamkeit auf sich. Ihre gebauch-
ten Formen, die sich noch in den strengen Kurven des frühen Louis XV-
 
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