Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Rudolph Lepke's Kunst-Auctions-Haus <Berlin> [Hrsg.]
Katalog / Rudolph Lepke's Kunst-Auctions-Haus, Berlin: Nachlass Dr. James Simon, Berlin: [Versteigerung: Dienstag, den 29. November 1932] — Berlin, Nr. 2059.1932

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.6049#0009
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
ie Kunstwerke, die in diesem Kataloge sorgfältig verzeichnet
sind, stammen aus dem Nachlasse Dr. James Simons und
wecken die Erinnerung an den verehrungswürdigen Mann,
der vor wenigen Monaten dahingeschieden ist. Er hat als
Sammler in unermüdlicher Wirksamkeit viel und Dinge von mancherlei Art
erivorben, viel großherzig verschenkt, schließlich sich von vielem trennen müssen.
Was er geschaffen hat, bekunden seine Stiftungen in den Berliner Museen, die
mit ihm ihren einzigen Gönner großen Stils verloren haben. Mit tiefem Pflicht-
gefühl der Allgemeinheit gegenüber hat er nicht nur mit stets bereiter Freigebigkeit,
sondern auch mit geistiger Teilnahme, direkt und als anregendes Vorbild, die
staatliche Kunstpflege gefördert.

Wenn einmal die Geschichte des Kunstsammelns geschrieben iverden ivird,
muß die Berliner Tätigkeit in der Periode zivischen 1871 und 1914 ein bedeut-
sames Kapitel ausmachen. Wehmütig blicken wir zurück auf eine üppige
Äußerung bürgerlichen Kultur-Ehrgeizes — als auf eine Episode. Die ent-
scheidenden Anstöße kamen von draußen. Die Stadt ivar traditionsarm. Die
Herren v. Carstanjen, v. Kaufmann, v. Beckerath, M. Kappel stammten aus dem
Rheinland, 0. Hainauer und Huldschinsky aus Schlesien, Ad. Thiem und
L. Koppel aus Sachsen. James und Eduard Simon waren in diesem Kreise die
einzigen Berliner.

Fast alles ist für Berlin verloren gegangen, soweit es nicht von den Museen
festgehalten werden konnte. Dank Bodens tveitsichtiger Energie stehen einzelne
Werke und auch Gruppen von Werken in den öffentlichen Sammlungen, z. B. im

7
 
Annotationen