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Rudolph Lepke's Kunst-Auctions-Haus [Hrsg.]
Katalog / Rudolph Lepke's Kunst-Auctions-Haus, Berlin: Kunstsammlung Rudolf Mosse, Berlin: [Ausstellung und Versteigerung in der Galerie Mosse ; Versteigerung: Dienstag, den 29. Mai, Mittwoch, den 30. Mai] — Berlin, Nr. 2075.1934

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https://doi.org/10.11588/diglit.5360#0011
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DIE SAMMLUNG RUDOLF MOSSE

Ai s Mitte der achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts der Verleger des
„Berliner Tageblatt", Rudolf Mosse, dem Architekten Eberhard Ihne den Auf-
trag erteilte, ihm Entwürfe für ein am Leipziger Platz zu erbauendes palast-
artiges Wohnhaus vorzulegen, verfügte er über einen noch verhältnismässig
geringen Kunstbesitz, ahnte auch wohl nicht, welchen Umfang die Ausstattung
der geplanten pomphaften Räume mit "Werken der Kunst noch nehmen würde.
Um so besser wusste es der Architekt, dem gesagt worden war, dass es auf die
Mittel nicht ankommen sollte, wenn der Bau nur so prächtig wie möglich aus-
falle. Glücklich, einen Mäzen von so nobler Gesinnung gefunden zu haben,
wollte Ihne beweisen, dass man sich in ihm nicht geirrt habe, und dass der Reich-
tum Rudolf Mosses in dem zu errichtenden Bauwerk voll zum Ausdruck kom-
men sollte. Es vergingen allerdings mehrere Jahre, bis der Bau und die innere
Einrichtung vollendet waren. Für den Leipziger Platz bedeutete der schöne zwei-
stöckige Barockpalast mit dem Giebelrelief von Max Klein entschieden eine
architektonische Bereicherung, wenn auch die Front nach der Vossstrasse mit
dem Barocktor für einen Ehrenhof, der durch die Aufstellung eines Brunnens
von Walter Schott beeinträchtigt wurde, nicht ohne Kritik blieb. Die innere
Ausstattung der Räume Hess keinen Wunsch des Bauherrn unbefriedigt. Bei
den Sälen, Umgängen und Kuppelhallen wurde nicht gespart. Die Wände
wurden mit riesigen Gobelins geschmückt, die prunkvollsten Möbel, Schränke
und Truhen aufgestellt und die an und für sich köstlichen Parkettböden mit
orientalischen Teppichen belegt. Wenige Schlösser konnten sich, was Aus-

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