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Lepsius, Carl Richard
Über einige Ergebnisse der ägyptischen Denkmäler für die Kenntnis der Ptolemäergeschichte: gelesen in der Königlichen Akademie der Wissenschaften am 29. Juli 1852 — Berlin, 1853

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https://doi.org/10.11588/diglit.6242#0005
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Uber

einige Ergebnisse der ägyptischen Denkmäler
für die Renntnifs der Ptolemäergeschichte.

In meiner letzten (der Klasse mitgetheilten) Abhandlung habe ich die Wie-
derherstellung einer der wichtigsten Djnastieen des altägyptischen Reichs,
der zwölften Manethonischen, die noch in das dritte Jahrtausend vor Chr.
gehört, mitgetheilt, wie sie theils nach zahlreichen Denkmälern und alten
Papyrusverzeichnissen, theils nach den Angaben des Manethos mit vollkom-
mener Sicherheit, und in den Zahlen öfters bis auf den Tag genau, unter-
nommen werden konnte. Ich wende mich heute zu der letzten Dynastie
der Beherrscher des selbständigen Ägypten, zu der Dynastie der Ptolemäer.
Während wir in Bezug auf jene lediglich auf ägyptische Quellen gewiesen
waren, da ihre Epoche weit jenseit der frühesten, selbst der mythologischen
Erinnerungen der Griechen lag, stehen wir in Allem, was die Ptolemäer be-
trifft, zugleich mitten im Lichte griechischen Lebens und griechischer Ge-
schichtschreibung. Die Ptolemäer, selbst griechischen Stammes, und eifrige
Beförderer griechischer Bildung und Gelehrsamkeit in ihrer neuen Heimath,
waren in alle wichtigeren Ereignisse der damaligen mittelländischen Welt
verflochten; ihre Geschichte gehört daher auch für uns mit zu den bekann-
testen. Es gab mehrere Schriftsteller, die sich ihre Aufzeichnung zur be-
sonderen Aufgabe machten, und in neuerer Zeit haben die gelehrten und
umfassenden Arbeiten von Vaillant, Heyne, Drumann, Champollion-Figeac,
Sharpe, Letronne u. A. über die Zeiten der Ptolemäer nach allen Seiten hin
Licht verbreitet, so weit dieses aus griechischen und römischen Schriftstel-
lern oder Inschriften abgeleitet werden konnte.
 
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