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VORBEMERKUNG.

Als im Jahre 1846 die von Seiner Majestät König Friedrich Wilhelm IV. nach Aegypten entsendete
Expedition zurückgekehrt war, ermöglichte es die Allerhöchste Munificenz dem Leiter des Unternehmens,
Richard Lepsius, die gewonnenen Ergebnisse in dem grossen Tafelwerke der „Denkmäler aus Aegypten und
Aethiopien“ zu veröffentlichen, das in den Jahren 1849 bis 1859 erschien.
Wie aus der im Jahre 1849 ausgegebenen Ankündigung des Werkes erhellt, war von Anfang an
vorausgesehen, dass diesen Tafeln auch ein erläuternder Text beigegeben und dass die nicht in das Haupt-
werk aufgenommenen Zeichnungen und Inschriften in einem Ergänzungsbande in kleinerem Formate heraus-
gegeben werden sollten. Beide Pläne gelangten indessen nicht zur Verwirklichung.
Als mit Lepsius’ Tode die Möglichkeit schwand, dass er selbst noch einmal diesen Text und diesen
Ergänzungsband herausgeben werde, wurde der Plan gefasst, diese fehlenden Teile des grossen Werkes
auf Grund der hinterlassenen Materialien der Expedition zu ergänzen. Es lagen dazu vor:
1. die Abklatsche und die Zeichnungen der Expedition im Besitz der Königlichen Museen;
2. die Tagebücher und Notizbücher des Herrn Geheimrat Lepsius, von ihm mit seinem wissen-
schaftlichen Nachlass Herrn Eduard Naville in Genf vermacht;
3. die Skizzenbücher des an der Expedition beteiligten Herrn Geheimrat Erbkam, im Besitze des
Frl. Elisabeth Erbkam;
4. das Skizzenbuch des Herrn Max Weidenbach, ebenfalls im Besitze des Herrn Naville in Genf;
5. Lepsius’ Exemplar des Rosellini’schen Werkes, von ihm nach den Denkmälern an Ort und Stelle
verbessert. Im Besitze des Herrn Heinrich Schäffer in Frankfurt a. M.
6. das Verzeichnis der von der Expedition gesammelten Altertümer, der Abklatsche und Zeich-
nungen. Im Besitze der Königlichen Museen.
Alle diese Materialien wurden von den betreffenden Besitzern freundlichst zur Verfügung gestellt
und nach Berlin übersendet.
Die Herausgabe des Werkes übernahm Herr Ed. Naville, dem nach einer letztwilligen Bestimmung-
eies Herrn Geheimrat Lepsius die Veröffentlichung des wissenschaftlichen Nachlasses desselben zusteht. Die
Ausarbeitung wurde Herrn Dr. Sethe übertragen, dem Herr Regierungsbaumeister Borchardt für die archi-
tektonischen Abschnitte zur Seite stand; dem letzteren werden auch die meisten Skizzen im Texte verdankt.
Für die Ausarbeitung der Textbände war die Richtschnur schon durch die von Lepsius dafür seiner
Zeit aufgestellten Grundsätze gegeben: Kein Erläutern der Darstellungen und kein Übertragen und Kommen-
tieren der Inschriften, aber jedem Benutzer der Tafeln soll der Text mitteilen, „was er vor sich hat, wo es
hergenommen ist und was sich sonst als bemerkenswert zunächst dabei herausstellt.“
Bei der Sorgfalt, mit der Lepsius seine Beobachtungen gebucht hat, war es möglich, den Text fast
ganz aus seinen Tagebüchern ohne Änderung des Wortlautes zusammenzustellen; natürlich wurden aber ver-
schiedene auf ein Denkmal bezügliche Notizen zusammengearbeitet. Wo einmal von dem Texte des Tage-
buches wesentlich abgewichen werden musste, sind diese Änderungen stets gekennzeichnet worden, und ebenso
stehen alle Zusätze, die zum leichteren Verständnis beigefügt wurden, in eckigen Klammern.1)
*) Alle Anmerkungen rühren von den Bearbeitern her. — Verweise auf andere Veröffentlichungen derselben Denkmäler
sind, soweit es wünschenswert erschien, dabei zugefügt worden, ohne dass indessen dabei eine bibliographische Vollständigkeit
angestrebt worden wäre.
 
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