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https://doi.org/10.11588/diglit.29849#0133
„Fallen seh ich Zweig auf Zweige,
Kaum noch hält der morsche Stamm!"
Ja fürwahr! es geht zur Neige,
Weil die Gage gar zu klamm.
Drum sag' ich Ade der Bühne,
Eile wieder nach der Spree,
l123
Wir mußten All dem rauhen Schicksal weichen,
Theaterruhm ist worden Firlefanz,
Heroen selber, aus der Zahl der Gäste,
Durchspäh'n umsonst die Taschen ihrer Weste.
Doch mich, die man noch gestern ausgepfändet,
Mich rühret nicht das große Mißgeschick!
Ein Kaufmann hat ein Vriestein mir gesendet,
Er wirbt um mich, ich weis ihn nicht zurück.
Jn's Tabaklager ist mein Blick gewendet,
Zwar, nicht mehr jung, doch reich, o welch ein Glück!
Die schwere Schuld des Dusens zu verhehlen,
Muß er fich schon zu Fastnacht mir vermählen.
Mer Vater
(als Graf von Borodin).
Werde dort im Stillen Mucker
Oder Polka-Kneipier.
Heut' im Dienst der Democraten,
Morgen bei der Reaction,
Heut' im Dienst der Kamerilla,
Morgen Polizeispion.
Denunciant beim Preuffenclubbe,
Pietist wohl gar zuletzt,!
Jch spiel alle, alle Rollen,
Wenn es nur Moneten setzt.
Als jeborener Berliner
Avancir' ich sicher schnell
Und bekomme gar am Ende
Ein Minister-Portefeuille.
(Epilog.)
„Ja, der Mensch, das seh' ich nun,
Träumt sein ganzes Sein und Thun!'
Borodin, mit Stern und Orden,
Jst — Constabler jetzt geworden.
Romiker
(als Schneider Kakadu).
Wer jetzo noch Comödie spielt,
Na! der ist schön geprellt,
Denn man schließt die Theater zu
Ja in der ganzen Welt.
Wer jetzt Engagement noch find't,
Das ist fürwahr ein Sonntagskind,
Und kann, — ich stimme selbst mit ein
Von ganz famosem Dusel schrei'n.
Jch ftagte hier und dorten an,
Besetzt war jedes Fach,
Von der Versenkung unten an
Bis oben auf das Dach.
Doch nirgends eine Garantie,
Denn Aü' auf Theilung spielen fie,
Bis Jeder denn zu guter letzt
Sein Hab und Papchen zugesetzt.
Jch merke schon: verloren ist
So Hopfen als wie Malz,
Und das Comödienspielen steht
Mir jetzt bis an den Hals.
16'
Kaum noch hält der morsche Stamm!"
Ja fürwahr! es geht zur Neige,
Weil die Gage gar zu klamm.
Drum sag' ich Ade der Bühne,
Eile wieder nach der Spree,
l123
Wir mußten All dem rauhen Schicksal weichen,
Theaterruhm ist worden Firlefanz,
Heroen selber, aus der Zahl der Gäste,
Durchspäh'n umsonst die Taschen ihrer Weste.
Doch mich, die man noch gestern ausgepfändet,
Mich rühret nicht das große Mißgeschick!
Ein Kaufmann hat ein Vriestein mir gesendet,
Er wirbt um mich, ich weis ihn nicht zurück.
Jn's Tabaklager ist mein Blick gewendet,
Zwar, nicht mehr jung, doch reich, o welch ein Glück!
Die schwere Schuld des Dusens zu verhehlen,
Muß er fich schon zu Fastnacht mir vermählen.
Mer Vater
(als Graf von Borodin).
Werde dort im Stillen Mucker
Oder Polka-Kneipier.
Heut' im Dienst der Democraten,
Morgen bei der Reaction,
Heut' im Dienst der Kamerilla,
Morgen Polizeispion.
Denunciant beim Preuffenclubbe,
Pietist wohl gar zuletzt,!
Jch spiel alle, alle Rollen,
Wenn es nur Moneten setzt.
Als jeborener Berliner
Avancir' ich sicher schnell
Und bekomme gar am Ende
Ein Minister-Portefeuille.
(Epilog.)
„Ja, der Mensch, das seh' ich nun,
Träumt sein ganzes Sein und Thun!'
Borodin, mit Stern und Orden,
Jst — Constabler jetzt geworden.
Romiker
(als Schneider Kakadu).
Wer jetzo noch Comödie spielt,
Na! der ist schön geprellt,
Denn man schließt die Theater zu
Ja in der ganzen Welt.
Wer jetzt Engagement noch find't,
Das ist fürwahr ein Sonntagskind,
Und kann, — ich stimme selbst mit ein
Von ganz famosem Dusel schrei'n.
Jch ftagte hier und dorten an,
Besetzt war jedes Fach,
Von der Versenkung unten an
Bis oben auf das Dach.
Doch nirgends eine Garantie,
Denn Aü' auf Theilung spielen fie,
Bis Jeder denn zu guter letzt
Sein Hab und Papchen zugesetzt.
Jch merke schon: verloren ist
So Hopfen als wie Malz,
Und das Comödienspielen steht
Mir jetzt bis an den Hals.
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