auch in der Thak kein Vorurthei'l, wenn sie dafür
hielt, ihr Sohn würde in Paris besser, als in
Schwaben erzogen werden. Die beiden Marg«
grafen, der Gemahl nehmlich und der Schwieger.
Vater, dachten nicht so; der junge Prinz wurde
mit List unversehendö seiner Mutter entführt, und
in einem Alter von drei Monaten eben so eilfertig
nach Baden geschickt. Es war eigentlich La Sol.
laye, ein Savoyarde, der unter dem Vorwand,
seinen Bruder, den Kammerjunker der Marggra-
fin zu besuchen, den lächerlichen Auftrag vollzog,
«nd den Prinzen entführte. Ein gewisser teut.
scher Schriftsteller, welcher, wie es scheint, diese
Handlung sehr billig fand, behauptet, der. Prinz
habe seine Zeit gar nicht unnütz zugebrachk, denn
der Marggraf, sein Vater, habe ihm in der Ge.
riealogie und Heraldik selbstUnterricht ertheilt. In
Paris hakte man sich nun freylich nicht einfallen
Fassen, ihn hierinnen zu unterweisen — Warum
«ber gab man ihm denn nicht lieber die drei gra-
sen Bände von dem Werke zu lesen, welches der
Marggraf George Friedrich eigenhändig geschrie-
ben, und darinnen nicht nur sehr gute Auszüge
Lius siebenzehn alten militairischen Schriftstellern
«ufgeführek, sondern auch die treflichsten Bemer-
kungen für unser Zeitalter eingeschaltet, sich bey
Len kleinsten Umständen verweilt, und auf diese
Art alle Thekle der Kriegskunst unverbesserlich ent,
wickelt, hatte? Die großen Talente dieses Helden,
seine verlernen Schlachten selbst nicht ausgenom-
men,
hielt, ihr Sohn würde in Paris besser, als in
Schwaben erzogen werden. Die beiden Marg«
grafen, der Gemahl nehmlich und der Schwieger.
Vater, dachten nicht so; der junge Prinz wurde
mit List unversehendö seiner Mutter entführt, und
in einem Alter von drei Monaten eben so eilfertig
nach Baden geschickt. Es war eigentlich La Sol.
laye, ein Savoyarde, der unter dem Vorwand,
seinen Bruder, den Kammerjunker der Marggra-
fin zu besuchen, den lächerlichen Auftrag vollzog,
«nd den Prinzen entführte. Ein gewisser teut.
scher Schriftsteller, welcher, wie es scheint, diese
Handlung sehr billig fand, behauptet, der. Prinz
habe seine Zeit gar nicht unnütz zugebrachk, denn
der Marggraf, sein Vater, habe ihm in der Ge.
riealogie und Heraldik selbstUnterricht ertheilt. In
Paris hakte man sich nun freylich nicht einfallen
Fassen, ihn hierinnen zu unterweisen — Warum
«ber gab man ihm denn nicht lieber die drei gra-
sen Bände von dem Werke zu lesen, welches der
Marggraf George Friedrich eigenhändig geschrie-
ben, und darinnen nicht nur sehr gute Auszüge
Lius siebenzehn alten militairischen Schriftstellern
«ufgeführek, sondern auch die treflichsten Bemer-
kungen für unser Zeitalter eingeschaltet, sich bey
Len kleinsten Umständen verweilt, und auf diese
Art alle Thekle der Kriegskunst unverbesserlich ent,
wickelt, hatte? Die großen Talente dieses Helden,
seine verlernen Schlachten selbst nicht ausgenom-
men,