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Der Reiz der Pfälzer Geschichte liegt in dem bunten
"Wechsel ihrer häufig typischen Fürstengestalten". Was aber
die Juden in der Kurpfalz betrifft, so zeigt zwar deren Ge-
schichte ebenfalls einen bunten Wechsel der Schicksale, ohne
dass wir jedoch behaupten können, dass hierin ein besonderer
Reiz liegt. Aber ein System liegt darin und zwar dasselbe, wie
es die Geschichte der Juden im Mittelalter überhaupt veranschau-
licht. Das Charakteristische dieses Systems ist die Systemlosigkeit,
die wetterwendische Laune, mit der die Juden von Fürst und
Volk behandelt werden. Bald werden sie vertrieben, bald wie-
der wohlwollend aufgenommen; an dem einen Ort sucht man
sie den Bürgern möglichst gleich zu stellen, während an einem
andern Ort alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um ihnen
ein ordentliehes Gewerbe oder eine nützliche Thätigkeit unmög-
lich zu machen. Die Schwierigkeit einer pragmatischen Ge-
schichtsschreibung bei solchen Umständen leuchtet von selbst
ein. Wie weit es mir gelungen ist, diese Schwierigkeit zu
überwinden, möge der Leser selbst beurteilen. Ich habe in
sechsjähriger Arbeit mich redlich bestrebt, das vorhandene
Material zu sichten und in übersichtlicher Weise zusammen zu
stellen. Dass ich auch die Familien- und Gelehrtengeschichte
nach Gebühr berücksichtigt habe, wird den Forschern auf die-
sem Gebiete nicht unwillkommen sein.

Allen Denjenigen, die mich durch Überlassung von Büchern
und Urkunden bei meinen Forschungen unterstützt haben, spreche
ich meinen verbindlichsten Dank aus. Besonders erwähne ich
die bekannte Liberalität, mit welcher das Gr. General-Landes-
archiv in Karlsruhe seine Archivalien mir zur Verfügung ge-
stellt und die Erlaubnis dazu erteilt hat, dass aus der reichhal-
tigen Sammlung der Pfälzer Kopialbücher durch einen Archiv-
beamten Abschriften für mich gefertigt wurden. Auch die
städtischen Archive in Mannheim und Heidelberg haben meine
 
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