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Erster Absehnitt.

Von der ältesten Niederlassung der Jaden in der
Karpfalz bis zu deren Vertreibung.

(1225—1398)

Friedrich Barbarossa, der tapfere Hohenstaufe, bestieg
1152 den deutschen Kaiserthron. Sein grosser Thatendrang
wurzelte in dem Bestreben, der deutschen Kaisermacht den
Glanz wieder zu geben, den sie unter den sächsischen und
fränkischen Kaisern besessen hatte. Zu den verschiedenen Mit-
teln, die er zur Erreichung dieses Zieles in Anwendung brachte,
gehört auch die Verleihung der Pfalzgrafschaft bei Rhein an
seinen Halbbruder Konrad, der 1155—1195 diese "Würde be-
kleidete und, durch den mächtigen Verwandten unterstützt, sein
Besitztum allmählich zu vergrössern wusste. Nur auf kurze
Zeit ging die Pfalzgrafenwürde auf die Familie der Weifen
über unter Heinrich dem Aelteren und seinem Sohne
Heinrich dem Jüngeren (1195—1214), und der Streit
zwischen Weifen und Hohenstaufen war auch für die Pfalz von
ungünstigem Einfluss. Eine Bessergestaltung trat erst dann
ein, als Kaiser Friedrich II. den rührigen Stamm der Wittels-
bacher mit der Pfalzgrafenwürde belehnte. In dieser Zeit
finden wir auch die ersten Spuren vom Aufenthalt der Juden
in der Kurpfalz, indem Ludwig I. (1214—1228) den Verkauf
einer Hofstätte an einen Juden 1225 beurkundet. Während
aber diese Spuren unter seinem Sohne und Nachfolger Otto I.
(1228—1253) sich wieder verlieren, stossen wir in d,er Regie-
rungszeit Ludwigs II. (1253—1294) schon auf die Erwähnung
jüdischer Einwohner in der Umgebung von Heidelberg.
1257 erhält Simon von Schauenburg von dem Herzog 60 Pf.
Heller und verspricht, im Falle der Einlösung für die Zinsen
„bei den Juden" aufzukommen (KW No. 687). Die* Ritter von
Stralenberg verkaufen 1291 dem Herzog ihre Güter in Berg-

Liiwenstein, Geschichte der Juden in der Kurpfalz. 1
 
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