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Löwenstein, Leopold
Beiträge zur Geschichte der Juden in Deutschland (Band 1): Geschichte der Juden in der Kurpfalz: nach gedruckten und ungedruckten Quellen dargest. — Frankfurt a. M., 1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.22391#0020
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ten 1), Germers heim 2), Sobernheim, Alzey, Kaisers-
lautern3), Neustadt2), Wachenheim2), Odernheim,
Oppenheim4), Bacharach5), Kreuznach1), Rockenhausen5).

hinsichtlich seiner Echtheit angezweifelt wird) nach Palästina ausgewandert
und hätte seinen Glaubensgenossen es ermöglicht, sich in Hebron nieder-
zulassen. In dem von ihm verfassten Buch Malkiel (Thiengen 1560) nennt
er sich Chiskia b. Abraham (Brüll Jahrbb. II, 167'. Die Zeit, in der er ge-
lebt hat, würde die Identität mit dem Lehrer des Abraham von Sinsheim
unterstützen. — Der andere Lehrer, den Ii. Abraham in der Vorrede seines
Buches mit den Worten b"l j'bziip ") TDfTI 11T\ tfHpn '"tfftl erwähnt, ist
nach Zunz (zur Gesch. 94) Koppelin, der etwa 1280 in Würz bürg wohnte
und mit dem eigentlichen Namen Menaehem b. Natronai hiess (s. die Quellen-
nachweise in Grätz Mtsch. XXVLT, 142; vgl. ferner EGA Or Sarua No. 110;
Ozar tob Beil. zu Magazin 1878, 8. 31 und 39; Neubauer Catalogue von
London No. 14; Michael Or Hachajim No. 108). — 1340 werden Jacob und
Meier von Sinsheim als B arger in Spei er aufgenommen (Hilgard 1. c. No.
461). Die Familie Sinzheim, deren Glieder in Worms, Mannheim,
Strassburg und Wien mit Ruhm genannt werden, leitet von Sinsheim
ihren Ursprung her.

x) Unter Bretheim schon 1337 als Verfolgungsort im Nürnberger
Memorbuch genannt.

2) Im Nürnberger Memorbuch auch 1343 genannt. Das Haus, das der
,.alte Jude Josep" in Neustadt bewohnte und das in allernächster Nähe
der „Judensehule" lag, schenkte Pfalzgraf Ruprecht 1356 der daselbst zum
Seelenheile seines verstorbenen Bruders, des Herzogs Rudolf, gestifteten Messe
und bestimmte dasselbe zur Wohnung des Priesters, der die Messe singt
(PK 462, 35").

3) In Kaiserslautern wohnten Juden schon frühzeitig. Der Selicha-
dichter Menachem b. Jacob de Lutra, gest. 1293, war wahrscheinlich dort
geboren (Zunz Lit. Gesch. 294 u. 510; Frankel Mtsch. 1856, S. 420).

4) Eine Judengasse daselbst wird PK 466, 1 erwähnt. Urkunden zur
Geschichte der dortigen Juden aus den Jahren 1285, 1293 u. 1314 s. ZG
XXV, 124 ff. Böhmer Reg. Rud. 904. Juden aus Oppenheim, die 1291 in
Köln genannt werden, cf. Quellen z. Gesch. der Juden in Deutschland I,
209 u. 214.

5) Diese 3 Ortschaften werden im Nürnberger Memorbuch schon 1283
genannt. Rockenhausen entspricht zweifellos dem ll'inp'l im Deutzer
Memorbuch S. 1 ed. Jellinek; Levin 1. e. liest Rheingau, was in die Reihe
der Städtenamen nicht passt. Im Nürnberger Memorbuch steht jTlHJprp (in
R.), woraus Grätz VII, 200 fälschlich Brückenhausen macht. Auf die dortige
Verfolgung bezieht sich auch ein Responsum des R. Mei'r von Rothenburg
(ed. Bloch 1891, S. 187, wo gewiss ]?'irupn zu lesen ist). Ein Liwa Rocken-
hausen d. a. 1556 steht in Brüll Jahrbb. III, 97.
 
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