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ihm der Pfalzgraf, sein Haus für 40 Pfd. Heller oder 4 Pfd.
Zins zu versetzen oder zu verkaufen (auch das Haus seines
Schwiegervaters nebst Hofstätte durfte er nach Urkunde vom
17. Januar 1375 bauen und bessern, um es dann zu verkaufen
oder zu versetzen). Durch Urkunde d. d. Heidelberg, 10. Mai
1357, nimmt der Pfalzgraf die Juden Bendit, Davids x) Sohn von
Sinsheim und dessen Bruderssohn David gegen 10 fiVjähr-
licher Abgabe in Schutz und gibt ihnen die Freiheiten, welche
andere Juden haben, mit Zusicherung des Geleits bei ihrem
Wegzug bis Speier oder Worms oder 6 Meilen von Heidel-
berg2). Am 6. Juli 1358 gibt der Pfalzgraf seinem Vasallen
Engelhard von Hirschhorn zu seinen andern pfälzischen und bai-
rischen Lehen noch die Judenhäuser und Hofstätten in Heidel-
berg, das frühere Eigenthum der 1349 vertriebenen oder ge-
testeten Juden, gelegen „zwessen des alten Sarwürfen huse und
Winheimers kinden hus und die sich zigent und treffent bitz uff
den graben, der do get zwessen phaffe Rypoldz seligen kelter
und den vorgenant hüsern und hofsteten"3).- 1359 gaben die
Juden von Heidelberg und Umgebung dem Kurfürsten als
Beitrag zum Ankauf von Simmern, wofür eine allgemeine
Steuer ausgeschrieben wurde, die Summe von 200 Pfd. Heller.4)
1360 traf der Pfalzgraf mit seinen Juden in Heidelberg ein
Uebereinkommen, dass sie ihm für die nächsten 6 Jahre all-
jährlich auf Martini 100 Pfd. Heller zu zahlen haben, zu wei-
tern Abgaben aber nicht gedrängt werden sollen. Am 27.
April 1362 nimmt Ruprecht den Juden Gottlieb um der Dienste
willen, die er ihm und seinem Hofgesinde gethan, zum Arzt an

!) Wahrscheinlich derselbe, welcher 1320 in Verbindung mit Bischof
Emich von Spei er genannt wird; s. Hilgard 1. c. No. 334.

2) PK ibid. 36, KW No. 3031. Der Schutzbrief ist vollständig abge-
druckt ZG IX, 276; ef. Frankel Mtsch. XII, 417.

3) PK ibid. 48; KW No. 3093; Archiv für hess. Geschichte X, 117.
Diese Schenkung wird MC I, 85 nicht erwähnt. Ein altes Zinsbuch berich-
tet^ dass Engelhard auch in Sinsheim ein Haus besass, welches er einem
Juden daselbst genommen in der Zeit „do im Sünsheim Pfandes stunt".
(Widder, geogr. Beschreibung der Kurpfalz II, 151.)

4) KW No. 3163; ZG XXVIII, 475. — 200 Pfund Heller = ungefähr
4000 M. Nach Widder 1. c. III, 435 betrug der Kaufpreis 4000 fl.
 
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