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https://doi.org/10.11588/diglit.22391#0088
befefjlenb unb gebietenb, 3|r tooltet bie 3ubert Bei btefer unfer 33eit>tßt-
gnng unangefochten üerbletben uttb fie auf jebergett erlangte unb obange-
beute ©eleit^ettel 31t Söaffer unb £anb üdjerlicf) paffiren lajjen, aU lieb
einem ift unfre ©traf ju bermeiben.
3u Urfunb ift bifer Brief mit unfern eignen Rauben unterftfjrieben
unb anfjangenbem unferm ©ecret befiegelt. ©eben §u ^eib elber g bett
erften <Septembri§ Anno 1618.!)
Hiernach hatte also schon damals die Judenschaft von
Worms das Geleit in Pacht übernommen und jeder'Jude, der
ein Geleit nötig* hatte, musste ein Geleitzeichen lösen, dessen
Betrag den Pächtern zufiel. — \
Als die Juden von W 0 r m s von der dortigen Bürgerschaft
hart bedrängt wurden, kam ihnen der Pfalzgraf ^zu Hilfe und
verschaffte ihnen Ruhe. Bekanntlich stand derselbe auch mit
dem berühmten jüdischen Arzte Zacuto Lusitano in freundschaft-
lichem Briefwechsel (Grätz Geschichte X, 3 und 36; MC I, 101).
Ein besonderer Geleitbrief mit Siegel des Pfalzgrafen wird
am 25. August 1620 für den Juden Lazarus von Kochendorf
ausgestellt, der ..etlicher Sachen halber" zur kurfürstl. Kanzlei
nach Heidelberg berufen wurde. Den kurpfälz. Ober- und
Unteramtleuten, Schultheissen und Zöllern wird deshalb aufge-
geben, ,. diesem Juden in seinem Ab- und Zureisen Jassiren zu
lassen und sicher Geleit zu geben".
Dritter Abschnitt.
Von den Juden unter Kurfürst Karl Ludwig
bis zur Zerstörung der Pfalz.
(1632—1690.)
Der unglückliche Pfalzgraf Friedrich V. starb 1632 im
jugendlichen Alter von 36 Jahren; sein zweiter Sohn Karl
Ludwig (1632—1680) kam an die Regierung. Trotz grosser
Verheerungen, welche stürmische Kriegszeiten in der Pfalz ver-
ursacht hatten und trotz aller Massnahmen, die getroffen wurden,
0 Aus Akten des Gr. Generallandesa'rchivs „die Mannheimer Land-
judenschafts Concessione3 betr."
gnng unangefochten üerbletben uttb fie auf jebergett erlangte unb obange-
beute ©eleit^ettel 31t Söaffer unb £anb üdjerlicf) paffiren lajjen, aU lieb
einem ift unfre ©traf ju bermeiben.
3u Urfunb ift bifer Brief mit unfern eignen Rauben unterftfjrieben
unb anfjangenbem unferm ©ecret befiegelt. ©eben §u ^eib elber g bett
erften <Septembri§ Anno 1618.!)
Hiernach hatte also schon damals die Judenschaft von
Worms das Geleit in Pacht übernommen und jeder'Jude, der
ein Geleit nötig* hatte, musste ein Geleitzeichen lösen, dessen
Betrag den Pächtern zufiel. — \
Als die Juden von W 0 r m s von der dortigen Bürgerschaft
hart bedrängt wurden, kam ihnen der Pfalzgraf ^zu Hilfe und
verschaffte ihnen Ruhe. Bekanntlich stand derselbe auch mit
dem berühmten jüdischen Arzte Zacuto Lusitano in freundschaft-
lichem Briefwechsel (Grätz Geschichte X, 3 und 36; MC I, 101).
Ein besonderer Geleitbrief mit Siegel des Pfalzgrafen wird
am 25. August 1620 für den Juden Lazarus von Kochendorf
ausgestellt, der ..etlicher Sachen halber" zur kurfürstl. Kanzlei
nach Heidelberg berufen wurde. Den kurpfälz. Ober- und
Unteramtleuten, Schultheissen und Zöllern wird deshalb aufge-
geben, ,. diesem Juden in seinem Ab- und Zureisen Jassiren zu
lassen und sicher Geleit zu geben".
Dritter Abschnitt.
Von den Juden unter Kurfürst Karl Ludwig
bis zur Zerstörung der Pfalz.
(1632—1690.)
Der unglückliche Pfalzgraf Friedrich V. starb 1632 im
jugendlichen Alter von 36 Jahren; sein zweiter Sohn Karl
Ludwig (1632—1680) kam an die Regierung. Trotz grosser
Verheerungen, welche stürmische Kriegszeiten in der Pfalz ver-
ursacht hatten und trotz aller Massnahmen, die getroffen wurden,
0 Aus Akten des Gr. Generallandesa'rchivs „die Mannheimer Land-
judenschafts Concessione3 betr."