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bemjenigen (Selbe, fo bie ©tabt p ©rljaltung. ber ©lüden benen $ram
pfen einmtütgett müffett, an bie 500 fl liquido beigetragen fabelt, 2) ab, er o
unb meil nun gnäbigfte uub bodjgeefjrte Jgerren, bertenfelbeu pborberft,
tüte aucf) einer gangen gemeinen ©labt, bie borangeregten üßuncte ntcfjt
weniger, al§ Snfonberfjett bie[e§ gang toofy befannt ift, baß mir bie 3u-
benfdjaft beinahe bcn -f. Xfytll ber ©tabt au§ uttfent Mitteln erbaut t)aben,
uub alfö mit ©otte§ £Hf unb Seiftanb aucf) bie erftene p fein berfjoffen,
meldje gu SSieberaufricfjtung ber ©tabt ben Anfang f)erned)ften§ p machen
gefitmet finbt: ©o ift unb getaugt au ®. öodjebelüeft, mofjlebrenbefte,
öorfidjtig tneife unb gnäbigfte 2c. uufer uutertbänigfteS Sitten, Sie motten
fo gütig fein unb bei bent burd)Iaud)tigften uitferra gnäbigfteu ßfprf.
unb £>errn 2c. unfre partes mittelji ein paar 3<üieu, öafjttt fudjett untertfjä's
nigft p atteftireu, ob Dicüetdfjt fotdjeS in gnäbigfte consideration gegogen unb
mir alfo ben gegenmärtigen SBinter über alfjier in öeibelberg gnäbigft
gebulbet merbett mödjten. hierunter 2c. @m. t)od)ebet SSeft Söofl (Sbrem
oefi, oorfid)tig, mobtmeißen föerrn k. uttterttjänig geborfame

bie atbjer in ber #ludjt fiel) auffaltenbe 17 ober
18 jübifdje Familien bon SJcaunb eint.

Auf die Rückseite dieser Eingabe setzte der Magistrat von
Mannheim folgende Bemerkung :

Sßeilen ber 3fal)alt biefeg ber 2Bal)rt;cit gemäB, alfo baben mir
©tabtfdpltljetjj, SSürgcrmetfter unb 9tat auf ber gemeinen 9)cann;
fjeimifdjen 3ubenfct)aft bittlid)e§ erfudjen, fotdjeS mit uufernt gemob.nli^
cfjen <Stabtrat§ Snfiegel p befräftigen unb gu atteftireu ntcJjt abfcb/Iagen
fännen.

£etbelberg, ben 23. Öftoßer 1689. L. s.

Nach diesen schriftlichen Gesuchen bemühten sich die
Vertreter der in Heidelberg befindlichen 17 jüdischen Fa-
milien auch persönlich in einer vom Kurfürsten gewährten Au-
dienz die Erlaubnis zu einstweiligem Aufenhalt daselbst zu er-
wirken.

In dem hierbei überreichten Bittschreiben heben die Peten-
ten hervor, dass sie nur während des Winters in Heidelberg
bleiben wollen; der Kurfürst werde gewiss diese ihre Bitte
gewähren „wohlerwogen, dass wir in Mannheim unsre Häuser
und meiste Habseligkeit nicht allein eingebüsst, sondern auch
in der franz. Belagerung laut beikommenden attestati, auf
des Gouverneurs seeligen Crohn violente zntmuthung, unser
Leben in die Schanze zu schlagen, die an die Garnison über-
 
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