DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.22391#0221
lebach berichtet hierüber d. d. Mannheim 21. Januar 1735
an den Kurfürsten, dass dessen im vorigen Jahr erlassenes ge-
drucktes Zirkular wegen Eintreibung und Exequierung der land-
judenschaftlichen Kekognitionsgelder wenig Erfolg gehabt; er
müsse daher in jedem Quartal einen beträchtlichen Vorschuss
leisten, was ihm für die Zukunft nicht mehr möglich sei. Des-
halb bittet er um Einräumung der Erlaubnis, Denjenigen, welche
die zur Ablieferung der Gelder bestimmte Frist nicht einhalten,
die Untereinnehmer zur Exekution zuzuschicken. Die gleiche
Bitte um Exekutionsgewalt für die Ober- und Untereinnehmer
ergeht 1736 von Seiten der Vorsteher der Landjudenschaft.
Übrigens soll nicht unerwähnt bleiben, dass mit Abtragung
der Schutzgelder die Juden sich durchaus noch nicht von jeder
weitern Abgabe los und ledig kaufen konnten. Da hing noch
so Manches drum und dran. So wird in den Akten berichtet,
dass der kurpfälzische Geheimrat und geistliche Administrations-
präsident Frh. v. Wickenburg gen. Stechinel 1739 beim Kur-
fürsten sich darüber beschwerte, dass er, trotz öftern Mahnens,
die Zuckerhüte und Zitronen, welche „altem Herkommen und
noch continuirenden Observanz gemäss" die Stadt- und Landjuden-
schaft jährlich auf Neujahr an sämtliche kurpfälzische Geheim-
und Eegierungsräte abzuliefern schuldig sei, seit vielen Jahren
nicht erhalten habe. Auf Erlass der Eegierung wurde diese
Gebühr nachträglich von der Landjudenschaft entrichtet, wäh-
rend die Stadtjudenschaft sich hierzu nicht herbeiliess.
Dem Obereinnehmer, sowie sämtlichen Untereinnehmern,
wurde jeweils nach ihrer Ernennung entsprechendes Patent
von der Hofkaminer erteilt. Auf Moyses Karlebach in Hei-
delberg folgte als Obereinnehmer (auch Generaleinnehmer ge-
nannt) Moses Low in Walldorf und nach dessen a. 1739
erfolgtem Ableben Lazarus Low in Weinheim. Als Unter-
einnehmer finden wir aus dieser Zeit Folgende genannt: Jakob
Feist in Ob erin gel heim, Samson Oppenheimer in Hemsbach,
Moises Isaak Woog in Kreuznach, Lemle Isack in Bretten,
Liebmann Joseph in Mosbach, Jonas Isaak in Westhofen,
Low Herz in Freinsheim, Amschel Low in Billikheim,
Aron Baruch inEdighofen, Abr. Goldschmid in Heidelberg,
Veitel in Weinheim, Samson Isaak in Odernheim.
an den Kurfürsten, dass dessen im vorigen Jahr erlassenes ge-
drucktes Zirkular wegen Eintreibung und Exequierung der land-
judenschaftlichen Kekognitionsgelder wenig Erfolg gehabt; er
müsse daher in jedem Quartal einen beträchtlichen Vorschuss
leisten, was ihm für die Zukunft nicht mehr möglich sei. Des-
halb bittet er um Einräumung der Erlaubnis, Denjenigen, welche
die zur Ablieferung der Gelder bestimmte Frist nicht einhalten,
die Untereinnehmer zur Exekution zuzuschicken. Die gleiche
Bitte um Exekutionsgewalt für die Ober- und Untereinnehmer
ergeht 1736 von Seiten der Vorsteher der Landjudenschaft.
Übrigens soll nicht unerwähnt bleiben, dass mit Abtragung
der Schutzgelder die Juden sich durchaus noch nicht von jeder
weitern Abgabe los und ledig kaufen konnten. Da hing noch
so Manches drum und dran. So wird in den Akten berichtet,
dass der kurpfälzische Geheimrat und geistliche Administrations-
präsident Frh. v. Wickenburg gen. Stechinel 1739 beim Kur-
fürsten sich darüber beschwerte, dass er, trotz öftern Mahnens,
die Zuckerhüte und Zitronen, welche „altem Herkommen und
noch continuirenden Observanz gemäss" die Stadt- und Landjuden-
schaft jährlich auf Neujahr an sämtliche kurpfälzische Geheim-
und Eegierungsräte abzuliefern schuldig sei, seit vielen Jahren
nicht erhalten habe. Auf Erlass der Eegierung wurde diese
Gebühr nachträglich von der Landjudenschaft entrichtet, wäh-
rend die Stadtjudenschaft sich hierzu nicht herbeiliess.
Dem Obereinnehmer, sowie sämtlichen Untereinnehmern,
wurde jeweils nach ihrer Ernennung entsprechendes Patent
von der Hofkaminer erteilt. Auf Moyses Karlebach in Hei-
delberg folgte als Obereinnehmer (auch Generaleinnehmer ge-
nannt) Moses Low in Walldorf und nach dessen a. 1739
erfolgtem Ableben Lazarus Low in Weinheim. Als Unter-
einnehmer finden wir aus dieser Zeit Folgende genannt: Jakob
Feist in Ob erin gel heim, Samson Oppenheimer in Hemsbach,
Moises Isaak Woog in Kreuznach, Lemle Isack in Bretten,
Liebmann Joseph in Mosbach, Jonas Isaak in Westhofen,
Low Herz in Freinsheim, Amschel Low in Billikheim,
Aron Baruch inEdighofen, Abr. Goldschmid in Heidelberg,
Veitel in Weinheim, Samson Isaak in Odernheim.