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Lorent, Jakob August; Lorent, Jakob August [Editor]
Denkmale des Mittelalters in dem Königreiche Württemberg (1,[Text]): Maulbronn, Bebenhausen, Hirschau, Alpirsbach und Herrenalb — Mannheim: Hogrefe, 1866

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https://doi.org/10.11588/diglit.43622#0096
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pfrund ch 1460, Wernher von Tübingen ch 1473, und
Bernhardt von Magstadt ch 1493. Andere zwei oder drei
Inschriften sind theilweise oder ganz zerstört.
Südlich stößt an den Capitel-Saal ein zweiter,
spärlich durch romanische Fenster erleuchteter Raum, von
ähnlicher Dimension und Bauart wie der vorbeschriebene.
Auch hier stützt sich das Gewölbe, dessen Diagonalgurten
rundbogig, die Quergurten spitzbogig sind, auf 4 stämmigen
Säulen mit Kapitälern der Uebergangszeit. Man glaubt,
daß dieser Raum die Geißelkammer war. Die Züchtigungen,
welche darin vorgenommen wurden, scheinen aber mehr auf
das moralische als physische Gefühl berechnet gewesen zu
sein, denn bei kürzlichem Aufräumen von Schutt sand man
hier nur ganz kleine, dünne Haselruthen, deren Gebrauch
nicht sehr fühlbar gewesen sein konnte.
Die dritte romanische Halle, die größte von allen,
deren Gewölbe ans sechs Säulen ruht, bildet jenseits des
Einganges zum Kreuzgange den Schluß der unteren östlichen
Räume gegen Süden. Die neuere Zeit hatte sie noch vor
Kurzem zu einem Gemüsekellcr degradirt; ihr einstiger Zweck
ist völlig unbekannt.
Zwischen Capitel-Saal und Geißelkammer führt, auf
einem starken Mauerpseiler in letzterer ruhend, eine hölzerne
Treppe zu dem einstigen Dormente der Mönche empor,
welches hier, wie in der Regel, aus der östlichen Seite des
Klosters über den Capitel-Saal und den anstoßenden
Räumen liegt. Dieser Schlasraum ist das einzige noch
 
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