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Lorent, Jakob August; Lorent, Jakob August [Hrsg.]
Denkmale des Mittelalters in dem Königreiche Württemberg (1,[Text]): Maulbronn, Bebenhausen, Hirschau, Alpirsbach und Herrenalb — Mannheim: Hogrefe, 1866

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https://doi.org/10.11588/diglit.43622#0105
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ein Umbau beschlossen und die neue Pscilerbasilika 1305
vollendet. Aber auch mit dieser, welche wahrscheinlich eine
flache Holzdecke hatte, indem jede Wandgliederung fehlt,
wurden in späteren Zeiten viele Veränderungen vorgenommen.
Der Chor schließt nach Cistercienser Sitte in gerader
Linie ab. Unter Abt Conrad von Lustnau (1321—53)
wurde das mittlere große Fenster im Chorschluß eingesetzt,
wodurch dieser Haupttheil der Kirche in strahlendem Glanze
erschien, während der übrige Raum, nur durch kleine
romanische Fenster erhellt, im Halbdunkel war. In der
Blüthezeit der Gothik entstanden, ist das Maßwerk des
Fensters von sehr schöner Zeichnung, und besonders
bewunderungswürdig dessen Rose, mit den auf Glas
gemalten Wappen von „Bebenhausen, Württemberg und
Mömpelgard". Das letztere muß jedoch in einer späteren
Epoche eingefügt worden sein, da erst 1397 Graf
Eberhard V. durch Heirath die Grafschaft Mömpelgard
erworben, und diese somit während Conrad von Lustnau's
Regierung in keiner Beziehung zu Bebenhausen gestanden.
Aus dem Maßwerk der Seitenfenster am Chore sowie dem
nördlichen Querschiffe erhellt, daß diese aus späterer, der
Verfallszeit der Gothik, stammen.
Aus romanischer Zeit finden wir ferner im nördlichen
Querschiffe zwei Kapellen, welche, nach Außen vortretend,
und mit einem Pultdache bedeckt, durch zwei viereckige
Fenster erhellt werden. Eine Scheidewand, an der eine
Wandsänle mit dem Palmblätterkapitäle der Uebergangs-
 
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