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Kloster auf, weil in Nürtingen, ihrem gewöhnlichen Wohn-
orte, die Pest wüthete. Von 1503—24 war Johann II.
Abt, dieser erbaute die als Kirche der heiligen Jungfrau
Maria noch bestehende Kapelle mit dem oberhalb derselben
befindlichen Bibliotheksaale.
Unter seiner Regierung zogen die, durch Herzog
Ulrich's Fehde mit dem Städtebund veranlaßten, politischen
Stürme über Württemberg. Gleich den übrigen Klöstern
des Landes schloß sich Hirschau 1519 dem Städtebund an.
Johann II. starb 1524 und wurde in der Marien-Kapelle
begraben. Auf ihn folgte Johann III. (1524—56) eben-
falls in sehr bewegter Zeit. Wie alle Abteien, wurde
auch Hirschau 1525 im Bauern-Aufruhre geplündert,
wobei dasselbe einen Schaden von 16,000 Gulden erlitt;
zu diesem Verluste kamen noch 1325 Gulden, welche
Hirschau ein Jahr darauf dem Landesverwalter, Erzherzog
Ferdinand, als Beitrag zu den von den Klöstern bewilligten
36,000 Gulden bezahlen mußte, und dennoch konnte
zwischen 1530— 1534 die Kirche mit den biblischen
Gemälden, eine zu ihrer Zeit angestaunte Arbeit, ausgestattet
werden. Als das Kriegsglück den Herzog Ulrich I. wieder
in sein Land eingesetzt, entfloh Johann III. nach Pforzheim,
kehrte aber bald, demüthig sich Württembergs Geboten
unterwerfend, zurück. Er mußte sich gefallen lassen, daß
1535 die Reformation in seinem Kloster eingeführt, und
einer ihrer Lehrer hingeschickt wurde, um dem Abte und
seinem Convente die reine evangelische Lehre zu verkündigen.
Kloster auf, weil in Nürtingen, ihrem gewöhnlichen Wohn-
orte, die Pest wüthete. Von 1503—24 war Johann II.
Abt, dieser erbaute die als Kirche der heiligen Jungfrau
Maria noch bestehende Kapelle mit dem oberhalb derselben
befindlichen Bibliotheksaale.
Unter seiner Regierung zogen die, durch Herzog
Ulrich's Fehde mit dem Städtebund veranlaßten, politischen
Stürme über Württemberg. Gleich den übrigen Klöstern
des Landes schloß sich Hirschau 1519 dem Städtebund an.
Johann II. starb 1524 und wurde in der Marien-Kapelle
begraben. Auf ihn folgte Johann III. (1524—56) eben-
falls in sehr bewegter Zeit. Wie alle Abteien, wurde
auch Hirschau 1525 im Bauern-Aufruhre geplündert,
wobei dasselbe einen Schaden von 16,000 Gulden erlitt;
zu diesem Verluste kamen noch 1325 Gulden, welche
Hirschau ein Jahr darauf dem Landesverwalter, Erzherzog
Ferdinand, als Beitrag zu den von den Klöstern bewilligten
36,000 Gulden bezahlen mußte, und dennoch konnte
zwischen 1530— 1534 die Kirche mit den biblischen
Gemälden, eine zu ihrer Zeit angestaunte Arbeit, ausgestattet
werden. Als das Kriegsglück den Herzog Ulrich I. wieder
in sein Land eingesetzt, entfloh Johann III. nach Pforzheim,
kehrte aber bald, demüthig sich Württembergs Geboten
unterwerfend, zurück. Er mußte sich gefallen lassen, daß
1535 die Reformation in seinem Kloster eingeführt, und
einer ihrer Lehrer hingeschickt wurde, um dem Abte und
seinem Convente die reine evangelische Lehre zu verkündigen.