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Lorent, Jakob August; Lorent, Jakob August [Editor]
Denkmale des Mittelalters in dem Königreiche Württemberg ([3,Text,5]): Die Stifts-Kirche von Ellwangen — Mannheim: Bensheimer, 1869

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https://doi.org/10.11588/diglit.44857#0049
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43

Nach seinem Dafürhalten erinnern diese Bilder, die auf
eigens hier eingefügtcn, von dem übrigen Materiale der
Kirche ganz verschiedenen Steinen stark herausbearbeiteten
sind, im ersten Augenblicke an die Nachklänge der
Antike, welche wir von der letzten Periode des westlichen
Kaiserthums an bis an die Karolinger Zeit in ver-
schiedenen Bildwerken vielfach wiederfinden, namentlich
auf Elfenbeinschnitzereien und in Handschrift-Miniaturen.
Die römische Kunsttradition hat sich notorisch bei den
Franken, den Nachkommen der Römer, in Gallien er-
halten; sie kam mittelbar oder unmittelbar zu den Ger-
manen, und nichts steht der Annahme entgegen, daß
auch diese Sculpturen von einem nach römischen Vor-
bildern arbeitenden Meister, und zwar zur Karolinger-
zeit, srüher als der romanische Stil sich entwickelt hatte,
verfertigt worden feien; denn sie gehören weder der
romanischen, noch der germanischen Kunstperiode, noch
der Renaissance an. Neben diesen: Portale sind süd-
lich drei gothische Fenster, von denen die zwei äußeren
der Monumente im Innern wegen zugemauert wurden;
nördlich sind nur zwei, aus derselbe:: Ursache ver-
kleinerte Fenster, weil auf dieser Seite das neben an-
liegende ehemalige Jesuitencollegium den Raun: der
Vorhalle eiuengt.
Was das Alter der verschiedene:: Theile der Kirche
betrifft, so gibt uns außer dem Baustile eine hinter
dem Hochaltäre in der Apfiswand eingefügte Bronze-
 
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