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Cranach, Lucas [Hrsg.]; Lüdecke, Heinz [Hrsg.]
Lucas Cranach der Ältere: der Künstler und seine Zeit — Berlin, 1953

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https://doi.org/10.11588/diglit.29110#0163
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1 Florin Lucas Malern von den zweien Aposteln Peter u.
Paul Bilden auf dem Schloß zu renovieren.

Zu 3:

Dieser Vorgang, den Gurlitt S. 40 nach der Schatullrechnung
Friedrichs des Weisen (LHAW 4188) erfaßt hatte, den auch
Schuchardt III. S. 265 nach ungenannter Quelle erwähnt,
gehört nicht, wie Gurlitt vermutet, in die Jahre 1501/02,
sondern nach Aussage der hier wiedergegebenen Urkunde
in die Jahre 1508/09.

4. Lucas Cranach schickt von Antwerpen Wein und andere
Waren nach Torgau, die er für Rechnung des Kurfürsten
Friedrich des Weisen gekauft hat.

1509. Neujahrsmarkt.

LHAW. Bb. 4204: Schatullrechnungen Friedrichs
d. Weisen.

Lit.: Schuchardt I. S.59/60.

Gurlitt S.42.

Bruck S.29T.

Text nach Gurlitt.

80 Gulden Meister Lucas m. gn. H. Maler geben im Neuen
Jahrsmarkt anno 1509 auf Pfeffingers Schrift.

15 Gulden Mattis Flemer Fuhrlohn gen Torgau von 2 Fas-
sen [Fässern], die Lucas Maler alher eingemacht und von
3 Lagel Süsswein.

Zu 4:

Die einzige Urkunde, die neben der Erwähnung in Scheurls
„Lobrede“ Cranachs Aufenthalt in Antwerpen in den Jahren
1508/09 nachweist. Über den Zweck dieser Reise sind keine
Nachrichten erhalten.

5. Lucas Cranach liefert Friedrich dem Weisen Entwürfe
zu Münzen und Medaillen, nach denen in Nürnberg Hans
Krug Stempel schneidet und prägt.

1508. Nürnberg.

LHAW. Reg. Aa. 2299. fol. 8.

Text nach Original.

Anton Tücher d. Ä. an Friedrich d. Weisen (Schreiber-
hand inkl. der Unterschrift).

Gnädigster Herr ... ich E. F. Gn. untertänig wissen, daß
mir am nächstvergangenen Montag von E. F. Gn. Land-
rentmeister dem ehrbarn und festen Hansen von Laym-
bach zukommen und überantwort sind zwölf Stück Silber,
die wogen 466 Mark und etlich Lot. Derhalben mir jüngst
E. Gn. Kämmerer Degenhart von Pfeffinger an seinem
Durchreiten aus E. Gn. Befehl angezeigt hat, was ich da-
von goldene und silberne Münz machen lassen soll. Dem
will ich mit Fleiß als nachkommen und Folge tun. Und
von wegen der Stempel, die Hans Krug zu machen in Be-
fehl hat, die haben über angekerten (!) Fleiß und ander
Unmusse und Geschäft halben, damit er beladen ist, bis-
her nicht mögen gefertigt werden. Versehe mich aber, es
soll in kurzer Zeit beschehen, dann es will sich auch nicht
eilen lassen, als es E. F. Gn. gern sehen. So die gefertigt
sein, will ich E. Gn. ein Muster davon zuschicken ...

6. 1508. ohne Dat. Nürnberg.

LHAW. Reg. Aa. 2299. fol. 11.

Text nach Original.

Anton Tücher der Ältere an Friedrich den Weisen
(Schreiberhand inkl. der Unterschrift).

Hans Krug habe sich wegen der Münzstempel versäumt
so mag sich auch nicht verbinden, das Angesicht E. Gn.
Bildnis zu verfertigen, mit Bitte, ihn [Hans Krug] gegen
E. F. Gn. deshalben untertäniglich zu entschuldigen...
Und so dann E. Gn. Kämmerer Degenhart v. Pfeffinger
oder E. Gn. Maler mit der Zeit gen Nürnberg kommen

142. Der hl. Georg zu Pferd
Zwei-Platten-Holzschnitt • Um 1506/07

wurden, soll bei mir kein Fleiß verwunden, gedachten
Krug neben denselben Pfeffinger und Maler sich dieser
Arbeit ferner zu unterfahen, wiewohl ich nicht zuversicht-
lich bin, solches bei ihm zu erheben.

7. 1508. Juli 8. Nürnberg.

Staatsarchiv Nürnberg.

Lit.: Baader: Beiträge zur Kunstgeschichte Nürn-
bergs. Nördlingen 1860.

Text nach Baader.

Anton Tücher an Friedrich den Weisen.

Krug sei beschäftigt, die Stempel zur silbernen Münze
fertigzumachen. Krug habe nach dem Gemälde und
Täfelein, das der Rat zur Förderung der Arbeit von
dem Gang der Predigerkirche habe abnehmen lassen,
einen „Bossen oder Visier“ in Lehm mit dem Porträt
des Kurfürsten gemacht, dieses sei ganz gleichförmig
ausgefallen. Es sei deshalb nicht nötig, auf die Ankunft
des kurfürstl. Hofmalers Lucas zu warten, den Friedrich
der Weise zu dem Zwecke nach Nürnberg gesandt habe,
der aber noch nicht angekommen sei. Krug sei über-
zeugt, daß die Stempel dem Kurfürsten gefallen wer-
den, auch wenn Lucas nicht bei der Hand gewesen ist.
Krug habe bis jetzt vierzig Mark Silber vermünzt, bis
nächsten Mittwoch hundert Mark. Diese Münzen werde
Tücher dem Kurfürsten durch den Pfleger in Coburg
zukommen lassen.

8. 1508. Dezember 16. Nürnberg.

LHAW. Reg. Aa. 2299. fol. 18.

Text nach Original.

Anton Tücher der Ältere an Friedrich den Weisen
(Schreiberhand inkl. der Unterschrift).

... so ist mir gestern vor dato bei meiner Herren und

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