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Lüdemann, Wilhelm von
Neapel wie es ist — Dresden: P. G. Hilschersche Buchhandlung, 1827

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https://doi.org/10.11588/diglit.53366#0239
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\ —

treme; hier in Neapel haͤlt ſich alles in dieſem
Punkte mehr die Waage und die Zeiten ſind vor⸗
über, wo unter Alphons IL die Geiſtlichkeit
Neapels das Privilegiuin der Steuerfreiheit und
des geiſtlichen Gerichts ungeſcheut auch für ihre
Concubinen fodern konnte. « 2
— »Saft in aͤhnlicher Art ſcheint es auch mit den
Gelehrten und Kuͤnſtlern Neapels zu gehen;« be—
gann Reinhold. „Weder ſo viel Charlatanis⸗
/mus, noch auch ſo viel wahres Wiſſen, wie in
Jom und Florenz, gehoͤrt hier zu Haufe und die
Wiſſenſchaft ſcheint eben in kfeinem beſondern An⸗
ſehn zu ſtehen.“ PF
'»Sür Neapel will ich das nicht leugnen,« fiel
Carlo ihm ins Wort. „Allein ihr nordiſchen Gaͤ⸗
ſte ſeid oft gar ungerecht gegen uns in dieſem
Punkte, und beſchuldigt und Italiener wohl im
Allgemeinen einer Lauigkeit und Vernachlaͤſſigung
der Wiſſenſchaft, die ich eben noͤch nicht ſo allge⸗
mein finden kann. Rechnet ihr das Koͤnigreich
ab, ſo bleiben fuͤr die Bevoͤlkerung von Stalien
nicht mehr, als etwa 6 bis 7 Millionen Einwoh⸗
ner uͤbrig und welche lange Reihe bedeutendẽr
Namen fuͤr Kunſt und Wiſſenſchaft kann ich euch
; für dies beſchraͤnkte Land noch heute nennen. Ein
Volt, das noch iin dieſer Stunde, Maͤnner, wie
Cicognara, Sommariva, Nibby, Fea,
Borgheſi, Lamas, Cattaneo und Brocchi
unter ſeinen Critikern und Kunſtkennern; wie Mo⸗
relli, Marſand, Venturi, Mai, Grafſi,
Peyron, Roffint, Mezzofante, Muz?
zuohelli, Amati unter ſeinen und
 
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