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Die lustigsten Münchner Bilderbogen — 8.[1928]

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Nr. 853
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https://doi.org/10.11588/diglit.66614#0018
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Das gute Fränzchen


Der Franz ein braver Knabe war
Mit wunderschönem Seidenhaar.
Dagegen zeigt sich stets zerrauft
Des Nachbars Söhnchen, Fritz getauft.


Das Fritzchen ist ein schlimmer Wicht,
Der folget seinen Eltern nicht,
Und hält sich nm die Welt nicht still,
Wenn ihn die Mutter scheren will.


D'rum geht der Vater zum Friseur:
„Ich schick' durch Fritz ein Briefchen her,
Ihr aber packt ihn, wenn er kommt,
Und schert ihn, daß kein Sträuben frommt."


Zum Fritzchen d'rauf der Vater spricht:
— Fritz ahnt den Zweck des Auftrags nicht —
„Da hast ein Briefchen Du, mein Kind,
Das trag' mir zum Friseur geschwind!"


Kaum war das Fritzchen aus dem Haus,
Ging's lustig in die Welt hinaus
Im Hellen Frühlingssonnenschein —
Die ganze Jugend hinterdrein.


Taugt Fritz beim Lernen auch nicht viel,
Ist er ein Meister doch beim Spiel;
Die Nachbarskinder allzumal
Gehorchen ihm als General.

Münchener Bilderbogen. Nr. 85Z

Manuldruck und Verlag von Braun 5: Schneider in München.
 
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