r84 Der z 9. Psalm.
ängstigten Hertzen Lufft machen, wie Hiob. Cap. 7, M
!. So nicht Sie Menschen, so eitel sind auch ihre Un-
ternehmungen. v. 7. Sie sind selbst ein Schatten, und
Missen nach dem Schatten. Ihr Leben ist vor sich elend
und mühseelig, und sie machen sichs darzu noch sechsten
schwer und sanr. Die Welt erkennt ihr Elend nicht, sie
wird ihr selbst eigener Hencker und Peiniger, martert
sich selbst mit vieler Arbeit, Sorg, Angst und Müh.
Solches sichet man absonderlich an dem ver fluchten Geih.
Da schlafft der elende Mensch nicht ruhig, er ißt nicht
genug , er rennt und laufft sich schier zu todt, er sinnt sich
fast zum Narren, daß er sich Schatze sammle, und wenn
er alles gethan, so ist er erst nicht versichert, ob er oder
die Scinige was darvon geniessen werden. Er vor sich ist
feines Lebens ungewiß. So meynt auch mancher, er
wolle seinen Kindern was hinterlassen, aber weil GOttcs
Deegen nicht dabey, so zerstäubet es bald, wie Sprencr,
die der Wind zerstreuet. Oder es liegt ein schwerer Fluch
daraus/ daß mans ihm noch unter dem Boden übel dan-
ck''t. O es hat ftbvn manch kleines Gütlein, mit Recht
erworben, ein grosses ausgewartet, und ausgedsuret. Sie-
he , L. M. solch Schattenspiel treibt die Welt die selbst
ein'Schgtten ist. Wilt du es besser treffen, so schaffe
mit Furcht und Zittern, daß du seclig werdest. Ringe
nach dein Ewigen / dem Himmel thne Gewalt an, samm-
le, dir Schatze, die nicht vergänglich seyn, so ist die Ar-
beit wohl angelegt.
4. Schone Leibes-Gestalt in diesem Leben ist ein zcr-
brechlichund vergänglich Gut, v. 12. Es ist damit wie
mit einer Blumen , welche je schöner sie ist, je eher sie
verwelcket. Ein geringes Fieberlein kan alles weg-
nehmen, das Alter und der Tod machen die schönsten
Angesichter bleich, mager, runtzelicht. - Drum laß die
Welt immerhin mit dieser vergänglichen Schönheit
prangen : Freue du dich dessen / daß du eine beständige
Schönheit an dem verklärten Leib einmahl zu gewor-
ren hast.
Dee
W
W
B-l
Mkr
Ms
stz.v
Ul
1
Dbg
zikiu lo
Mcn
Gb!
Gzm
!'--
ängstigten Hertzen Lufft machen, wie Hiob. Cap. 7, M
!. So nicht Sie Menschen, so eitel sind auch ihre Un-
ternehmungen. v. 7. Sie sind selbst ein Schatten, und
Missen nach dem Schatten. Ihr Leben ist vor sich elend
und mühseelig, und sie machen sichs darzu noch sechsten
schwer und sanr. Die Welt erkennt ihr Elend nicht, sie
wird ihr selbst eigener Hencker und Peiniger, martert
sich selbst mit vieler Arbeit, Sorg, Angst und Müh.
Solches sichet man absonderlich an dem ver fluchten Geih.
Da schlafft der elende Mensch nicht ruhig, er ißt nicht
genug , er rennt und laufft sich schier zu todt, er sinnt sich
fast zum Narren, daß er sich Schatze sammle, und wenn
er alles gethan, so ist er erst nicht versichert, ob er oder
die Scinige was darvon geniessen werden. Er vor sich ist
feines Lebens ungewiß. So meynt auch mancher, er
wolle seinen Kindern was hinterlassen, aber weil GOttcs
Deegen nicht dabey, so zerstäubet es bald, wie Sprencr,
die der Wind zerstreuet. Oder es liegt ein schwerer Fluch
daraus/ daß mans ihm noch unter dem Boden übel dan-
ck''t. O es hat ftbvn manch kleines Gütlein, mit Recht
erworben, ein grosses ausgewartet, und ausgedsuret. Sie-
he , L. M. solch Schattenspiel treibt die Welt die selbst
ein'Schgtten ist. Wilt du es besser treffen, so schaffe
mit Furcht und Zittern, daß du seclig werdest. Ringe
nach dein Ewigen / dem Himmel thne Gewalt an, samm-
le, dir Schatze, die nicht vergänglich seyn, so ist die Ar-
beit wohl angelegt.
4. Schone Leibes-Gestalt in diesem Leben ist ein zcr-
brechlichund vergänglich Gut, v. 12. Es ist damit wie
mit einer Blumen , welche je schöner sie ist, je eher sie
verwelcket. Ein geringes Fieberlein kan alles weg-
nehmen, das Alter und der Tod machen die schönsten
Angesichter bleich, mager, runtzelicht. - Drum laß die
Welt immerhin mit dieser vergänglichen Schönheit
prangen : Freue du dich dessen / daß du eine beständige
Schönheit an dem verklärten Leib einmahl zu gewor-
ren hast.
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