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Feder, Johann Michael [Hrsg.]
Magazin zur Beförderung des Schulwesens im katholischen Teutschlande — 2.1792

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II. Bandes zweytes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.26028#0192
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199 —

n

; .
Wer hat wohl groͤßern Widerſpruch
Von Suͤndern hier erduldet,
Als er, der Herr, der Schmach und Fluch
Von andern nie verſchuldet;
Und dennoch will er langmuthsvoll,
Daß keiner ewig ſterben ſoll.
\ * 53
Ihm folgen if dein wahrer Ruhm!
Beleidigern verzeihen,
Iſt Ehre fuͤr dein Chriſtenthum;
Sich ihres Falls nicht freuen,


Gereicht dir ſelbſt zum 4 ehr.

Im Zorn denkt niemand ernſtlich nach,
Was Gott gefallen ſollte;
Die Rache ſelbſt vermehrt die Schmach,
Die man beſtrafen wollte.
Kein Schimpf wird ungeſchehn gemacht,
Wenn deine Rachgier wild erwacht.

; 12
Die Rachgier reißt Gerechtigkeit,
Reißt Glauben aus dem Herzen;
Stoͤrt des Gemuͤths Zufriedenheit,
Und ſtraft mit bittern Schmerzen;
Sie hindert Dank, Gebeth, Vertraun,
Und raubt den Muth, auf Gott zu bau'n.

8.
Diurch Sanftmuth, Cuͤbe nur die Pflicht!)
Wirſt du den Feind beſiegen;

O raube deiner Seele nicht

Dieß goͤttliche Vergnuͤgen!

Dann wird der Herr auch dir verzelhn,
Dein Vater und Vergelter ſeyn.

9. 5
Laß mich aus Liebe, Gott, in dir
Das Unrecht nicht ſelbſt rächen! \
Du wirst, verzeih' ich zern, auch mir
Sin gnaͤdig Urtheil ſerechen. j
Von dir kommt auch der Sanftmuth Sinn!

Nach deiner Gnade gieb mir ihn.
 
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