-l,000 Einwohtter zählte, im Jahre 1719 zmn Freihafen erklärte. Hierdurch erlangte sie alltttählig,
besonders in den lchten zwei Dezennien, und anf Ilnkosten ihrer einstmaligen Beherrscherin,
Venedig, eine ähntiche Bedeutung snr den Seehandel ans dem Adriatischen Meere, wie Hamburg
sie fnr den Verkehr der Nordsee gelließt.
Der Haupthasen voll Triest wird dnrch den 550 Schritt langen nnd 2T Schritt breiten
Molo di Sta. Teresa geschntzt,' obgleich nicht groß, ist er doch sehr beguem nnd von hin-
reichender Tiefe sür die größten Seeschifse. Am Ende jeneö Damlnes liegt eill Fort, welches,
ilebst einer Batterie beim neuell Qnarantainehause, den Hafen vertheidigt, und ein Leuchtthurm,
dessen Drehfeuer 106 Fuß über der Meeresfläche erhabell und drei Meilen weit sichtbar ist. Außer-
dem besitzt die Altstadt noch einen, ebensalls dllrch eilleil Molo geschühten, aber kleineren nnd nur
16 Fllß tiesen Hafen.
Schisfsahrt nnd Haildel der Stadt mehren sich von Zahr zu Jahr. Der Werth ihres Exports
in das Auslaud, der 1820 erst drei Miklionen Thaler betrug, ist im Iahre 1847 aus62 Millionen
gestiegen, während ihr Jmport im leüteren Iahre 52, also der Gesamlntwerth ihres Verkehrs mit
der Fremde 114 Millionen Thaler betrng: beinahe das Fünssache von dem Verkehr Venedichs, und
fast eiil Dritttheil von dem der ganzen Oesterreichischen Monarchie! ^ 12 — 1500 größere See-
schisse, mehr als 300 Dampsboote und 6 — 7000 Küjtensahrer lansen jährlich in den Hasen ein,
und vermitteln jeile enorme Waarenbewegung, welche hier inehreren tausend Kausleuten und
Mäkleril Beschästigllng giebt. Nicht weniger als 26 Staateil habeil in Triest ihre Konsuln und
Agenten. Zil hohenl Nllfe steht besonders der, hier im Jahre 1833 gegründete „Oesterreichische
Llovd", welcher 1852 bereits 34 Dampfschisse in Fahrt hatte.
Die Bevökkerilng der Stadt selbst betrug inl Jahre 1846 über 55,000, die des ganzen,
nur 1H4 Quadratmeilen großen Gebietes etwa 80,000 Seelen. Sie ist, vorllehmlich im Kandels-
stande, ein Geinisch aus allen Nationen und Konfessionen nicht akkein des Oesterreichischen Staates,
sondern anch der Fremde. Die gebräuchliehste Sprache ist die italienische; doch wird auch viel
Französisch nnd Deutsch gesprochen, lehteres freilich in einem sehr verdorbenen Dialekt. Die
Bürger süld größtentheils Eingewanderte, darnnter besonders viel Griechen nnd Tvroler; das
gemeiile Volk besteht ans Zklvrierll. Das builteste Treiben Herrscht somit in dieser Stadt, und
eüle Manllichfaltigkeit der Kostülne, Phvsiognomien imd Rnndarten, wie sie tanm irgendwo sonst
anzutrefsen ist.
Diesen Neizen gegenüber hat der Ort aber auch mehrere, besonders sür den Fremden recht
empflndkiche Schattenseiten: Mangel an gutem Trinkwasser, einen sehr häuflgen, oft schrofsen Wechsel
der Temperatur, und verschiedene böse Winde: den glühenden Scirocco, die dnrchdrittgende, eisige
Bora, und die, ilnr wenig mildere Borina.
* Nur Hambilrg, 1847 mit emem Verkehr voir .101 Nlillionen Thaleru, steht lmter den dentschen Veestädten Triest voran,
Bremen dagegen, mit 74 Millnmen Thalern Umsatz in jenem Jahre, schon bedeutend nach.
besonders in den lchten zwei Dezennien, und anf Ilnkosten ihrer einstmaligen Beherrscherin,
Venedig, eine ähntiche Bedeutung snr den Seehandel ans dem Adriatischen Meere, wie Hamburg
sie fnr den Verkehr der Nordsee gelließt.
Der Haupthasen voll Triest wird dnrch den 550 Schritt langen nnd 2T Schritt breiten
Molo di Sta. Teresa geschntzt,' obgleich nicht groß, ist er doch sehr beguem nnd von hin-
reichender Tiefe sür die größten Seeschifse. Am Ende jeneö Damlnes liegt eill Fort, welches,
ilebst einer Batterie beim neuell Qnarantainehause, den Hafen vertheidigt, und ein Leuchtthurm,
dessen Drehfeuer 106 Fuß über der Meeresfläche erhabell und drei Meilen weit sichtbar ist. Außer-
dem besitzt die Altstadt noch einen, ebensalls dllrch eilleil Molo geschühten, aber kleineren nnd nur
16 Fllß tiesen Hafen.
Schisfsahrt nnd Haildel der Stadt mehren sich von Zahr zu Jahr. Der Werth ihres Exports
in das Auslaud, der 1820 erst drei Miklionen Thaler betrug, ist im Iahre 1847 aus62 Millionen
gestiegen, während ihr Jmport im leüteren Iahre 52, also der Gesamlntwerth ihres Verkehrs mit
der Fremde 114 Millionen Thaler betrng: beinahe das Fünssache von dem Verkehr Venedichs, und
fast eiil Dritttheil von dem der ganzen Oesterreichischen Monarchie! ^ 12 — 1500 größere See-
schisse, mehr als 300 Dampsboote und 6 — 7000 Küjtensahrer lansen jährlich in den Hasen ein,
und vermitteln jeile enorme Waarenbewegung, welche hier inehreren tausend Kausleuten und
Mäkleril Beschästigllng giebt. Nicht weniger als 26 Staateil habeil in Triest ihre Konsuln und
Agenten. Zil hohenl Nllfe steht besonders der, hier im Jahre 1833 gegründete „Oesterreichische
Llovd", welcher 1852 bereits 34 Dampfschisse in Fahrt hatte.
Die Bevökkerilng der Stadt selbst betrug inl Jahre 1846 über 55,000, die des ganzen,
nur 1H4 Quadratmeilen großen Gebietes etwa 80,000 Seelen. Sie ist, vorllehmlich im Kandels-
stande, ein Geinisch aus allen Nationen und Konfessionen nicht akkein des Oesterreichischen Staates,
sondern anch der Fremde. Die gebräuchliehste Sprache ist die italienische; doch wird auch viel
Französisch nnd Deutsch gesprochen, lehteres freilich in einem sehr verdorbenen Dialekt. Die
Bürger süld größtentheils Eingewanderte, darnnter besonders viel Griechen nnd Tvroler; das
gemeiile Volk besteht ans Zklvrierll. Das builteste Treiben Herrscht somit in dieser Stadt, und
eüle Manllichfaltigkeit der Kostülne, Phvsiognomien imd Rnndarten, wie sie tanm irgendwo sonst
anzutrefsen ist.
Diesen Neizen gegenüber hat der Ort aber auch mehrere, besonders sür den Fremden recht
empflndkiche Schattenseiten: Mangel an gutem Trinkwasser, einen sehr häuflgen, oft schrofsen Wechsel
der Temperatur, und verschiedene böse Winde: den glühenden Scirocco, die dnrchdrittgende, eisige
Bora, und die, ilnr wenig mildere Borina.
* Nur Hambilrg, 1847 mit emem Verkehr voir .101 Nlillionen Thaleru, steht lmter den dentschen Veestädten Triest voran,
Bremen dagegen, mit 74 Millnmen Thalern Umsatz in jenem Jahre, schon bedeutend nach.