XV s Vmbar von Lmlmandu.
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s))esonders interessant sind im Orient die Versammlungshäuser, in welchen die Herrscher
und Großen ihre feierlicherl Sihilngen halterl. Dort ertheilt der Radjah Audienzen an die
Gesandten sremder Mächte und an die Großwürdenträger seines Reiches; dort nimmt er
die Beschwerden seiner Ilnterthanen entgegen; dort versammelt er seine Räthe, um nber das Wohl
des Landes zu berathen, über Krieg und Frieden zu entscheiden.
Das vorliegende Bild zeigt den „Durbar^ d. i. Pallast, von Katmandu. Malerische Gruhhen
von Rehalesen, bis zinn bärtigen Antlitz hinauf ganz in tveite weiße Gewänder gehüllt, mngaben
dell seltsamen Bau, als der Prinz kam, ihn in Augenschein zu nehmen. Einige dieser ausdrucks-
vollen Gestalten standen da, nengierig aus die aus weiter Ferne stammenden Fremdlinge blickend;
Andere hocktell, llach orientalischer Sitte, aus dem Boden, nnd schienen eisrig mit einander zu
sprechen, oder die Mildthätigkeit der Vorübergehendell iil Anspruch zil nehmen; iloch Andere lehnten
an den k'egelförmigen, kannelirten Säulen, die als Vorbau den Pallast llingaben. Aus den lehteren
erheben sich, in mehrsachen Schichten übereinander, sonderbar gesormte Dächer, an den Enden des
Gebälldes gleich kleinen Thürmen emporragend. Jndische und chinesische Architektilr sind hier in
Nepäl zu einem eigenthümlichen Ganzen vereinigt, das durch seine Neuheit srappirt. Das Aeusere
des Gebäudes ist aus die mannichsaltigste Weise verziert. Menschliche und Thiersiguren, aus Stein
und Holz gebildet und aus phantastische Weise vernnstaltet, sind, bakd in grellen Farben an die
Wände gemalt, bald als Statüen in eine Menge von Nischen vertheilt. Jnnen nehmen den
Besucher weitläuftige Räume auf; kostbare indische Teppiche schmücken den Fußboden, seidene Vor-
hänge verschließen die spitzbögigen Eingänge; die Gesimse und Thürpfosten sind mit, Elephanten,
Pferde und Schlachtsceilen darstellenden Schnihereien verziert. Diese Hallen entbehren aller Möbel;
nur niedrige Divans mit reichgestickten seidenen Polstern laden znr Ruhe ein. Troh der grossen
Wilnderlichkeit der einzelnen Theile verfehlt doch das Ganze nicht, auf den Besucher den Eindrnck
des Erhabenen und Grosartigen zu machen.
Der Plah vor dem Durbar ist der grösste in Katmandu. Tempel drängt sich hier an Tempel,
atle mit vergoldeten Dächern und Thüren. An jeder Ecke des Plahes steht ein besonderö grosser,
von acht Stockwerken.
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s))esonders interessant sind im Orient die Versammlungshäuser, in welchen die Herrscher
und Großen ihre feierlicherl Sihilngen halterl. Dort ertheilt der Radjah Audienzen an die
Gesandten sremder Mächte und an die Großwürdenträger seines Reiches; dort nimmt er
die Beschwerden seiner Ilnterthanen entgegen; dort versammelt er seine Räthe, um nber das Wohl
des Landes zu berathen, über Krieg und Frieden zu entscheiden.
Das vorliegende Bild zeigt den „Durbar^ d. i. Pallast, von Katmandu. Malerische Gruhhen
von Rehalesen, bis zinn bärtigen Antlitz hinauf ganz in tveite weiße Gewänder gehüllt, mngaben
dell seltsamen Bau, als der Prinz kam, ihn in Augenschein zu nehmen. Einige dieser ausdrucks-
vollen Gestalten standen da, nengierig aus die aus weiter Ferne stammenden Fremdlinge blickend;
Andere hocktell, llach orientalischer Sitte, aus dem Boden, nnd schienen eisrig mit einander zu
sprechen, oder die Mildthätigkeit der Vorübergehendell iil Anspruch zil nehmen; iloch Andere lehnten
an den k'egelförmigen, kannelirten Säulen, die als Vorbau den Pallast llingaben. Aus den lehteren
erheben sich, in mehrsachen Schichten übereinander, sonderbar gesormte Dächer, an den Enden des
Gebälldes gleich kleinen Thürmen emporragend. Jndische und chinesische Architektilr sind hier in
Nepäl zu einem eigenthümlichen Ganzen vereinigt, das durch seine Neuheit srappirt. Das Aeusere
des Gebäudes ist aus die mannichsaltigste Weise verziert. Menschliche und Thiersiguren, aus Stein
und Holz gebildet und aus phantastische Weise vernnstaltet, sind, bakd in grellen Farben an die
Wände gemalt, bald als Statüen in eine Menge von Nischen vertheilt. Jnnen nehmen den
Besucher weitläuftige Räume auf; kostbare indische Teppiche schmücken den Fußboden, seidene Vor-
hänge verschließen die spitzbögigen Eingänge; die Gesimse und Thürpfosten sind mit, Elephanten,
Pferde und Schlachtsceilen darstellenden Schnihereien verziert. Diese Hallen entbehren aller Möbel;
nur niedrige Divans mit reichgestickten seidenen Polstern laden znr Ruhe ein. Troh der grossen
Wilnderlichkeit der einzelnen Theile verfehlt doch das Ganze nicht, auf den Besucher den Eindrnck
des Erhabenen und Grosartigen zu machen.
Der Plah vor dem Durbar ist der grösste in Katmandu. Tempel drängt sich hier an Tempel,
atle mit vergoldeten Dächern und Thüren. An jeder Ecke des Plahes steht ein besonderö grosser,
von acht Stockwerken.