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Mailly, Anton
Ortswahrzeichen von Niederdonau — Wien [u.a.]: Kühne, 1943

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https://doi.org/10.11588/diglit.48847#0030
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deutungen (unter anderen als Etzel und Chriemhilde, als den Burgherrn und seine
Frau, als Trutzbilder usw.) unterlagen.
3. Die eiserne „R o t u 1 a“ am Pfarrhof, eine aus der Mauer hervor-
ragende Eisenstange mit einem eisernen Kreis, angeblich das Symbol der Gerichts-
barkeit der Pfarre.
4. Bei den Eingemauerten. Wegsäule auf dem Wege nach Deutsch-
Altenburg, wozu eine historische Überlieferung von zwei Eingemauerten bestand,
die bei der Übertragung der Säule in dieser auch vorgefunden und belassen wurden.
Da sie mit Kalk überschüttet waren, dürften sie Pestleichen gewesen sein
(Tafel 5/11).
5. Die Raabersäule.
Harmannsdorf.
Die Schwurhand an einem Gewölbeschlußstein, wozu die Sage überliefert
wird, die Ortsbewohner hätten den Schwur geleistet, die Kirche auf ihre Kosten
neu aufzubauen. Das Relief ist als Glaubenssymbol zu deuten.
Heidenreichstein.
Der Pranger mit der Ratsglocke.
Hollenburg a. d. D.
1. Die Prangerstatue ohne Kopf, der nach einem Schwank gestohlen
wurde und so die Hollenburger um ihr Marktrecht gekommen seien.
2. Merkvers: In Hollenburg ist die Kirche höher als der Turm.
K a u m b e r g.
Der Pranger mit dem Roland.
Klosterneuburg.
1. Der Schleier, mit dem als Rechtssymbol die Markgräfin Agnes nach
mittelalterlichem Rechtsbrauch 1114 den Bauplatz der Kirche und des Stiftes be-
stimmt hat, der mit dem Rest der legendären Hollunderstaude im Stifte aufge-
hoben wird.
2. Die Steinplatte vor den Presbyteriumstufen in der Stiftskirche, die
jene Stelle bezeichnet, wo die Hollunderstaude stand, auf der nach der Rechtssage
der vom Winde entführte Schleier aufgefunden wurde.
3. Der Altar vonVerdun aus dem Jahre 1181 mit fünf Metalltafeln in
Nielloarbeit in der Leopoldskapelle gehört zu den größten Kunstschätzen der Welt.
4. Das R i e s e n f a ß, von dem jeder Besucher am 15. November herunter-
rutschen muß, um zu sagen, er sei in Klosterneuburg gewesen. Das Fasselrutschen
erinnert an das uralte Steingleiten als Frühlings- und Fruchtbarkeitszauberbrauch.
5. Merkvers: Zum rinnenden Zapfen.
Korneuburg.
Der „Rattenstei n“, ein altes Hauszeichen, das sich jetzt an der Garten-
pforte des Pfarrhofes befindet. Sein Wappenbild stellt ein Tier dar, das für
eine Ratte gehalten wurde, was zur Lokalisierung der Rattenfängersage geführt

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