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für den „Atlas vorgeschichtlicher Befestigungen in Niedersachsen" registriert und vermißt,
eine Ausgrabung auf dem Hünstollen, Gemarkung Oberbillingshausen, statt (Kat.-Nr.
568)* * * * * * 21. In Göttingen wird 1908 an der Bergstraße (heute Calsowstraße) ein frühgeschicht-
liches Reihengräberfeld von Professor Verworn und Dr. Crome untersucht (Kat.-Nr. 296)22.
Zu diesen Ausgrabungen kommt noch die Entdeckung einiger prähistorischer Siedlungs-
stellen durch Oberflächenfunde hinzu23, so vor allem die des bandkeramischen Wohnplat-
zes bei Diemarden24, wo in den Jahren 1909 und 1910 eine große Ausgrabung stattfindet
(Kat.-Nr. 44)25. Kleinere Untersuchungen vorgeschichtlicher Siedlungen durch Professor
Heiderich und Professor Voit bei Klein-Schneen (Kat.-Nr. 481) und Rosdorf (Kat.-
Nr. 605) schließen sich 1911 an26.
Nachdem im Jahre 1910 Prof. Verworn nach Bonn berufen wird, übernimmt bald der
Direktor der Städtischen Altertumssammlungen (heute Städt. Museum) zu Göttingen Dr.
Bruno Crome die führende Rolle in der heimischen Bodendenkmalpflege. So untersucht er
in einer großen Ausgrabung 1912/13 neolithische Siedlungsstellen oberhalb der Spring-
mühle bei Grone (Kat.-Nr. 339, 340)27. Während des Ersten Weltkriegs ruht praktisch die
Forschung. In der Nachkriegszeit hindert die wirtschaftliche Lage zunächst einen Fortgang
der Arbeit. Kleinere Untersuchungen werden 1921 bei Rosdorf in der Lehmgrube und
beim Bau der Bahnstrecke durchgeführt (Hockergrab: Kat.-Nr. 630; Siedlungsfunde: Kat.-
Nr. 626)28. Im Jahre 1925 graben Dr. Crome und Professor Voit wieder auf dem Hügelgrä-
berfelde bei Knutbühren (Kat.-Nr. 493). Von dem seit 1882 abgeholzten und in Acker-
land umgewandelten „Kleinen Maschholz" werden von nun an durch den Bauern Fornefett
aus Knutbühren laufend Bronzefunde ins Göttinger Museum eingeliefert29. 1927 folgt eine
erneute Ausgrabung auf dem Reihengräberfeld an der Calsowstraße zu Göttingen (Kat.-
Nr. 296), von der leider keine Aufzeichnungen mehr existieren. Im gleichen Jahr (und
1928?) wird wieder auf der bandkeramischen Siedlung bei Diemarden gegraben (Kat.-
Nr. 45,46)30. Aus den folgenden Jahren sind besonders einige Funde aus den Städtischen
Kiesgruben, Gemarkung Geismar, zu erwähnen (Kat.-Nr.329,325,326)31.Nach dem Tode
von Dr. Bruno Crome tritt nach kurzer Übergangszeit 1933 Dr. Herbert Krüger die Leitung
des Göttinger Museums an. Mit Dr. Krüger erlebt die Ur- und Frühgeschichtsforschung
im Göttinger Raum sofort einen spürbaren Aufschwung. Es beginnt mit einer kleinen Aus-
grabung bei Grone, nördlich der Springmühle (Kat.-Nr. 342)32. Rettungsgrabungen beim
Bau der Autobahn in der Gemarkung Rosdorf bringen in den Folgejahren überaus zahl-
reiche Funde: neben einer Reihe von Siedlungsresten des Neolithikums (Kat.-Nr. 620) und
der Hallstattzeit (Kat.-Nr. 640—642) sollen hier nur zwei wahrscheinlich jungneolithische
Hockergräber (Kat.-Nr. 631) und der Fund eines Feuersteindolchs (Kat.-Nr. 637) genannt
werden33. In der gleichen Zeit (1934—1936) führt Dr. Krüger Ausgrabungen in Göttin-
gen bei den fundreichen Städtischen Kiesgruben (Kat.-Nr. 201—205), am heutigen Mäd-
chengymnasium, Friedländer Weg (Kat.-Nr. 278), und in der Hainbundstraße (Kat.-Nr. 283)
durch. Dazu kommen in der Gemarkung Grone Untersuchungen einer Siedlung der neo-
lithischen Rössener Kultur an der Springmühle (Kat.-Nr. 356) und eisenzeitlicher Gruben
21 C. Schuchhardt, Jahrb. d. Geschichtsver. f. Göttingen u. Umgebung 1, 1908, 118ff.
22 Korrespondenzbl. d. Dt. Ges. f. Anthropologie, Ethn. u. Urgesch. 40, 1909, 23.
23 z. B. in der Tongrube am Habichtsweg in Göttingen (Kat.-Nr. 280) oder in Geismar (Kat.-Nr. 320-324).
24 Korrespondenzbl. d. Dt. Ges. f. Anthropologie, Ethn. u. Urgesch. 35, 1904, 46.
25 M. Verworn 1911, 46 ff.
26 Korrespondenzbl. d. Dt. Ges. f. Anthropologie, Ethn. u. Urgesch. 44, 1913, 14 ff.
27 B. Crome 1924, 61 ff.
28 M. Voit, Der Wanderer im Cheruskerland 1, 1922, 13f. - B. Crome 1924, 60f.; 66ff.
23 O. Fahlbusch 1955 a, 14.
33 Germania 11, 1928, 169 f.
34 Germania 14, 1930, 238. - Neues Göttinger Jahrb. 3, 1930-1932 (1933), 81. - Germania 15, 1931, 281.
32 H. Krüger, Die Kunde 2, 1934, 23 ff.
33 H. Krüger 1936b, 36ff.; H. Krüger 1937, 21 ff.
für den „Atlas vorgeschichtlicher Befestigungen in Niedersachsen" registriert und vermißt,
eine Ausgrabung auf dem Hünstollen, Gemarkung Oberbillingshausen, statt (Kat.-Nr.
568)* * * * * * 21. In Göttingen wird 1908 an der Bergstraße (heute Calsowstraße) ein frühgeschicht-
liches Reihengräberfeld von Professor Verworn und Dr. Crome untersucht (Kat.-Nr. 296)22.
Zu diesen Ausgrabungen kommt noch die Entdeckung einiger prähistorischer Siedlungs-
stellen durch Oberflächenfunde hinzu23, so vor allem die des bandkeramischen Wohnplat-
zes bei Diemarden24, wo in den Jahren 1909 und 1910 eine große Ausgrabung stattfindet
(Kat.-Nr. 44)25. Kleinere Untersuchungen vorgeschichtlicher Siedlungen durch Professor
Heiderich und Professor Voit bei Klein-Schneen (Kat.-Nr. 481) und Rosdorf (Kat.-
Nr. 605) schließen sich 1911 an26.
Nachdem im Jahre 1910 Prof. Verworn nach Bonn berufen wird, übernimmt bald der
Direktor der Städtischen Altertumssammlungen (heute Städt. Museum) zu Göttingen Dr.
Bruno Crome die führende Rolle in der heimischen Bodendenkmalpflege. So untersucht er
in einer großen Ausgrabung 1912/13 neolithische Siedlungsstellen oberhalb der Spring-
mühle bei Grone (Kat.-Nr. 339, 340)27. Während des Ersten Weltkriegs ruht praktisch die
Forschung. In der Nachkriegszeit hindert die wirtschaftliche Lage zunächst einen Fortgang
der Arbeit. Kleinere Untersuchungen werden 1921 bei Rosdorf in der Lehmgrube und
beim Bau der Bahnstrecke durchgeführt (Hockergrab: Kat.-Nr. 630; Siedlungsfunde: Kat.-
Nr. 626)28. Im Jahre 1925 graben Dr. Crome und Professor Voit wieder auf dem Hügelgrä-
berfelde bei Knutbühren (Kat.-Nr. 493). Von dem seit 1882 abgeholzten und in Acker-
land umgewandelten „Kleinen Maschholz" werden von nun an durch den Bauern Fornefett
aus Knutbühren laufend Bronzefunde ins Göttinger Museum eingeliefert29. 1927 folgt eine
erneute Ausgrabung auf dem Reihengräberfeld an der Calsowstraße zu Göttingen (Kat.-
Nr. 296), von der leider keine Aufzeichnungen mehr existieren. Im gleichen Jahr (und
1928?) wird wieder auf der bandkeramischen Siedlung bei Diemarden gegraben (Kat.-
Nr. 45,46)30. Aus den folgenden Jahren sind besonders einige Funde aus den Städtischen
Kiesgruben, Gemarkung Geismar, zu erwähnen (Kat.-Nr.329,325,326)31.Nach dem Tode
von Dr. Bruno Crome tritt nach kurzer Übergangszeit 1933 Dr. Herbert Krüger die Leitung
des Göttinger Museums an. Mit Dr. Krüger erlebt die Ur- und Frühgeschichtsforschung
im Göttinger Raum sofort einen spürbaren Aufschwung. Es beginnt mit einer kleinen Aus-
grabung bei Grone, nördlich der Springmühle (Kat.-Nr. 342)32. Rettungsgrabungen beim
Bau der Autobahn in der Gemarkung Rosdorf bringen in den Folgejahren überaus zahl-
reiche Funde: neben einer Reihe von Siedlungsresten des Neolithikums (Kat.-Nr. 620) und
der Hallstattzeit (Kat.-Nr. 640—642) sollen hier nur zwei wahrscheinlich jungneolithische
Hockergräber (Kat.-Nr. 631) und der Fund eines Feuersteindolchs (Kat.-Nr. 637) genannt
werden33. In der gleichen Zeit (1934—1936) führt Dr. Krüger Ausgrabungen in Göttin-
gen bei den fundreichen Städtischen Kiesgruben (Kat.-Nr. 201—205), am heutigen Mäd-
chengymnasium, Friedländer Weg (Kat.-Nr. 278), und in der Hainbundstraße (Kat.-Nr. 283)
durch. Dazu kommen in der Gemarkung Grone Untersuchungen einer Siedlung der neo-
lithischen Rössener Kultur an der Springmühle (Kat.-Nr. 356) und eisenzeitlicher Gruben
21 C. Schuchhardt, Jahrb. d. Geschichtsver. f. Göttingen u. Umgebung 1, 1908, 118ff.
22 Korrespondenzbl. d. Dt. Ges. f. Anthropologie, Ethn. u. Urgesch. 40, 1909, 23.
23 z. B. in der Tongrube am Habichtsweg in Göttingen (Kat.-Nr. 280) oder in Geismar (Kat.-Nr. 320-324).
24 Korrespondenzbl. d. Dt. Ges. f. Anthropologie, Ethn. u. Urgesch. 35, 1904, 46.
25 M. Verworn 1911, 46 ff.
26 Korrespondenzbl. d. Dt. Ges. f. Anthropologie, Ethn. u. Urgesch. 44, 1913, 14 ff.
27 B. Crome 1924, 61 ff.
28 M. Voit, Der Wanderer im Cheruskerland 1, 1922, 13f. - B. Crome 1924, 60f.; 66ff.
23 O. Fahlbusch 1955 a, 14.
33 Germania 11, 1928, 169 f.
34 Germania 14, 1930, 238. - Neues Göttinger Jahrb. 3, 1930-1932 (1933), 81. - Germania 15, 1931, 281.
32 H. Krüger, Die Kunde 2, 1934, 23 ff.
33 H. Krüger 1936b, 36ff.; H. Krüger 1937, 21 ff.