52
Göttingen (Ostviertel)
Lit.: Korrespondenzbl. d. Dt. Ges. f. An-
thropologie, Ethn. u. Urgesch. 40,
1909, 22.
H. Krüger 1936 a, 76.
O. Fahlbusch 1955 a, 21.
G. Jacob-Friesen 1967, 339, Nr. 886.
274. Bruchstück eines massiven Bron-
zearmrings, glatte Oberfl. mit schwa-
cher Fazettierung; annähernd runder
Querschn.; grün patiniert.
Lichte Weite 4,8; D. 0,5-0,7 cm (Taf. 38,7).
F.U.: unbek.; gef. 1909.
F.St.: „zwischen Lohberg und Hainholz-
hof".
St. M. Göttingen U 192 (alte Inv.-Nr. 6787).
Lit.: H. Krüger 1936a, 76.
Urnenfelder-, Hallstattzeit (Zeitstellung z.T.
fraglich)
vgl. auch Kat.-Nr. 279, 280, 282.
275. Grabfunde:
a) Urnengräber: „über 20 vollständige
und noch weit mehr defekte resp. zertrüm-
merte Urnen" (gemeint sind Urnen und
Beigefäße); davon sind noch 18 z.T er-
gänzte Tongefäße und Gefäßreste erhalten:
Gr. Doppelkonus, schwarzgrau, fleckig;
Mündungs-Dm. ca. 22; gr. Weite 28,5;
Standflächen-Dm. ca. 9; H. ca. 25,5 cm
(Taf. 69,6). Doppelkonus mit hochlie-
gendem Umbruch, ergänzt, grau, fleckig;
Mündungs-Dm. ca.. 22; gr. Weite 26,5;
Standflächen-Dm. ca. 13,5; H. ca. 22 cm
(Taf. 70,5). Doppelkonus mit hochlie-
gendem Umbruch, ergänzt; Tupfenrand,
gerauhte Oberfl., gelbbraun; Mündungs-
Dm. ca. 14; gr. Weite ca. 22; Standflächen-
Dm. ca. 11; H. ca. 24,5 cm (Taf. 69,4).
Bauchiges Gefäß, verwaschen doppel-
konisch; beschädigt; mit Leichenbrand;
dunkelgrau; gr. Weite ca. 22,5; Standflä-
chen-Dm. ca. 10; H. ca. 10 cm (Taf. 69,2).
Weitmündiger Doppelkonus, er-
gänzt; bräunlichgrau, fleckig; Mündungs-
Dm. ca. 19; gr. Weite ca. 20; Standflächen-
Dm. ca. 8; H. ca. 12,5 cm (Taf.69,3). Weit-
mündiger Doppelkonus mit Leichen-
brand; braun, fleckig; Mündungs-Dm. ca.
20; gr. Weite ca. 24,5; Standflächen-Dm.
ca. 8; H. ca. 17 cm (Taf. 70,2). Weit-
mündiges Gefäß mit ausladendem
Rand, ergänzt, dunkelbraun, fleckig; Mün-
dungs-Dm. ca. 20,5; Standflächen-Dm. ca.
10; H. ca. 16 cm (Taf. 70,3). Weitmün-
diges Gefäß, verwaschen doppelkonisch
mit ausschwingendem Rand, ergänzt,
braun, fleckig; Mündungs-Dm. ca. 18; gr.
Weite ca. 19; Standflächen-Dm. ca. 7; H.
ca. 25,5 cm (Taf. 70,4). Kl. Beigefäß,
verwaschen doppelkonisch; am Umbruch
2 gegenständige Knubben mit zweifacher
vertikaler Durchlochung; beschädigt; hell-
braun, fleckig; Mündungs-Dm. ca. 6,5; gr.
Weite ca. 8; Standflächen-Dm. ca. 4; H. ca.
7- 8,5 cm (Taf. 69,5). Schale, beschädigt;
schwarzgrau, fleckig; Mündungs-Dm. ca.
15,5; Standflächen-Dm. ca. 4; H. ca. 8,5-
9,5 cm (Taf. 69, 1). - Außerdem 5 kl. Näpfe
(darunter Fahlbusch Taf. II 4.7), 1 gr. Ge-
fäßunterteil mit Leichenbrand und kl. Bei-
gefäß (Fahlbusch Taf. II 3) sowie 1 Scherbe
eines weitmündigen Topfes (Taf. 49,10).
Vgl. auch Kat.-Nr. 694.
b) Körpergräber (Reste von minde-
stens 3 Gräbern): Schädel eines etwa
30jährigen Mannes. Schädel einer
20-25jährigen Frau mit den beiden
oberen Halswirbeln; dazu gehört ein in
2 Teile zerbrochener drahtförmiger Bron-
zehalsring mit kolbenförmigen Enden,
etwa ovaler Querschn., unterschiedliche
Stärke 0,3-0,4 und 0,5-0,6 cm; gr. lichte
Weite 11,7 cm; grün patiniert, an einigen
Stellen korrodiert (Taf. 39,6). Am Hals-
ring lag außerdem ein Halswirbel eines
8- 10jährigen Kindes.
F.U.: gef. 1882-84 bei Anlage einer Baum-
schule und in einer daraufhin von Prof. v.
Koenen durchgeführten Ausgrabung. In
einer bis 1 m mächtigen Lehmschicht über
Kalktuff in einer Tiefe von höchstens
0,75 m wurden die Urnen und Beigefäße
gef.; die „mittleren und größeren Urnen
enthielten ... sämmtlich zertrümmerte, an-
scheinend verbrannte, menschliche Kno-
chen, in Lehm gehüllt. Selten lag als Dek-
kel eine Steinplatte auf einer Urne ... Die
Urnen schienen ganz regellos zu stehen,
zum Theil nur 1 bis 2 Meter von einander
entfernt... Außer den Urnen fanden sich
in dem Lehm resp. der Ackererde eine
Menge Gegenstände ... Stücke von Hirsch-
Schädeln und Geweihen ..., welche ...
z. Th. erkennen lassen, daß sie künstlich
bearbeitet sind...", darunter eine durch-
bohrte Hirschgeweihhacke; außerdem die
Hälfte eines „Feuerstein-Spahn-Messers"
(Verbleib dieser Funde unbek.!). Von Ar-
beitern waren einige zerfallene Menschen-
schädel und Skelettreste ausgegraben wor-
den, darunter die obenerwähnten 3 Ske-
lettreste; nach Aussage der Arbeiter sollen
sie mit dem Kopf nach W. gelegen haben;
Schädel II (mit dem Ring) lag ca. 1,5 m
von einer Urne entfernt. - Die Funde ge-
langten z.T. über das Inst. f. Völkerkunde,
über das Geolog. Inst, und über das Semi-
nar f. Ur- u. Frühgesch., alle Univ. Göttin-
gen, ins St. M. Göttingen, z. T. sind sie ver-
schollen (darunter auch die Skelettreste).
Göttingen (Ostviertel)
Lit.: Korrespondenzbl. d. Dt. Ges. f. An-
thropologie, Ethn. u. Urgesch. 40,
1909, 22.
H. Krüger 1936 a, 76.
O. Fahlbusch 1955 a, 21.
G. Jacob-Friesen 1967, 339, Nr. 886.
274. Bruchstück eines massiven Bron-
zearmrings, glatte Oberfl. mit schwa-
cher Fazettierung; annähernd runder
Querschn.; grün patiniert.
Lichte Weite 4,8; D. 0,5-0,7 cm (Taf. 38,7).
F.U.: unbek.; gef. 1909.
F.St.: „zwischen Lohberg und Hainholz-
hof".
St. M. Göttingen U 192 (alte Inv.-Nr. 6787).
Lit.: H. Krüger 1936a, 76.
Urnenfelder-, Hallstattzeit (Zeitstellung z.T.
fraglich)
vgl. auch Kat.-Nr. 279, 280, 282.
275. Grabfunde:
a) Urnengräber: „über 20 vollständige
und noch weit mehr defekte resp. zertrüm-
merte Urnen" (gemeint sind Urnen und
Beigefäße); davon sind noch 18 z.T er-
gänzte Tongefäße und Gefäßreste erhalten:
Gr. Doppelkonus, schwarzgrau, fleckig;
Mündungs-Dm. ca. 22; gr. Weite 28,5;
Standflächen-Dm. ca. 9; H. ca. 25,5 cm
(Taf. 69,6). Doppelkonus mit hochlie-
gendem Umbruch, ergänzt, grau, fleckig;
Mündungs-Dm. ca.. 22; gr. Weite 26,5;
Standflächen-Dm. ca. 13,5; H. ca. 22 cm
(Taf. 70,5). Doppelkonus mit hochlie-
gendem Umbruch, ergänzt; Tupfenrand,
gerauhte Oberfl., gelbbraun; Mündungs-
Dm. ca. 14; gr. Weite ca. 22; Standflächen-
Dm. ca. 11; H. ca. 24,5 cm (Taf. 69,4).
Bauchiges Gefäß, verwaschen doppel-
konisch; beschädigt; mit Leichenbrand;
dunkelgrau; gr. Weite ca. 22,5; Standflä-
chen-Dm. ca. 10; H. ca. 10 cm (Taf. 69,2).
Weitmündiger Doppelkonus, er-
gänzt; bräunlichgrau, fleckig; Mündungs-
Dm. ca. 19; gr. Weite ca. 20; Standflächen-
Dm. ca. 8; H. ca. 12,5 cm (Taf.69,3). Weit-
mündiger Doppelkonus mit Leichen-
brand; braun, fleckig; Mündungs-Dm. ca.
20; gr. Weite ca. 24,5; Standflächen-Dm.
ca. 8; H. ca. 17 cm (Taf. 70,2). Weit-
mündiges Gefäß mit ausladendem
Rand, ergänzt, dunkelbraun, fleckig; Mün-
dungs-Dm. ca. 20,5; Standflächen-Dm. ca.
10; H. ca. 16 cm (Taf. 70,3). Weitmün-
diges Gefäß, verwaschen doppelkonisch
mit ausschwingendem Rand, ergänzt,
braun, fleckig; Mündungs-Dm. ca. 18; gr.
Weite ca. 19; Standflächen-Dm. ca. 7; H.
ca. 25,5 cm (Taf. 70,4). Kl. Beigefäß,
verwaschen doppelkonisch; am Umbruch
2 gegenständige Knubben mit zweifacher
vertikaler Durchlochung; beschädigt; hell-
braun, fleckig; Mündungs-Dm. ca. 6,5; gr.
Weite ca. 8; Standflächen-Dm. ca. 4; H. ca.
7- 8,5 cm (Taf. 69,5). Schale, beschädigt;
schwarzgrau, fleckig; Mündungs-Dm. ca.
15,5; Standflächen-Dm. ca. 4; H. ca. 8,5-
9,5 cm (Taf. 69, 1). - Außerdem 5 kl. Näpfe
(darunter Fahlbusch Taf. II 4.7), 1 gr. Ge-
fäßunterteil mit Leichenbrand und kl. Bei-
gefäß (Fahlbusch Taf. II 3) sowie 1 Scherbe
eines weitmündigen Topfes (Taf. 49,10).
Vgl. auch Kat.-Nr. 694.
b) Körpergräber (Reste von minde-
stens 3 Gräbern): Schädel eines etwa
30jährigen Mannes. Schädel einer
20-25jährigen Frau mit den beiden
oberen Halswirbeln; dazu gehört ein in
2 Teile zerbrochener drahtförmiger Bron-
zehalsring mit kolbenförmigen Enden,
etwa ovaler Querschn., unterschiedliche
Stärke 0,3-0,4 und 0,5-0,6 cm; gr. lichte
Weite 11,7 cm; grün patiniert, an einigen
Stellen korrodiert (Taf. 39,6). Am Hals-
ring lag außerdem ein Halswirbel eines
8- 10jährigen Kindes.
F.U.: gef. 1882-84 bei Anlage einer Baum-
schule und in einer daraufhin von Prof. v.
Koenen durchgeführten Ausgrabung. In
einer bis 1 m mächtigen Lehmschicht über
Kalktuff in einer Tiefe von höchstens
0,75 m wurden die Urnen und Beigefäße
gef.; die „mittleren und größeren Urnen
enthielten ... sämmtlich zertrümmerte, an-
scheinend verbrannte, menschliche Kno-
chen, in Lehm gehüllt. Selten lag als Dek-
kel eine Steinplatte auf einer Urne ... Die
Urnen schienen ganz regellos zu stehen,
zum Theil nur 1 bis 2 Meter von einander
entfernt... Außer den Urnen fanden sich
in dem Lehm resp. der Ackererde eine
Menge Gegenstände ... Stücke von Hirsch-
Schädeln und Geweihen ..., welche ...
z. Th. erkennen lassen, daß sie künstlich
bearbeitet sind...", darunter eine durch-
bohrte Hirschgeweihhacke; außerdem die
Hälfte eines „Feuerstein-Spahn-Messers"
(Verbleib dieser Funde unbek.!). Von Ar-
beitern waren einige zerfallene Menschen-
schädel und Skelettreste ausgegraben wor-
den, darunter die obenerwähnten 3 Ske-
lettreste; nach Aussage der Arbeiter sollen
sie mit dem Kopf nach W. gelegen haben;
Schädel II (mit dem Ring) lag ca. 1,5 m
von einer Urne entfernt. - Die Funde ge-
langten z.T. über das Inst. f. Völkerkunde,
über das Geolog. Inst, und über das Semi-
nar f. Ur- u. Frühgesch., alle Univ. Göttin-
gen, ins St. M. Göttingen, z. T. sind sie ver-
schollen (darunter auch die Skelettreste).