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Maier, Reinhard
Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens (Heft 5): Die ur- und frühgeschichtlichen Funde und Denkmäler des Kreises Göttingen — Hildesheim: Verlag August Lax, 1971

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https://doi.org/10.11588/diglit.63207#0118
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104

Rosdorf

bewiesen, daß sie im Feuer gelegen haben,
und ein Kernstück"), Holzkohle, Lehm (kl.
rote „Lehmklumpen mit Abdrücken von
Getreidekörnern''). Genaueres unbek.
F.U.: gef. bei einer Ausgrabung im März
1911 von Prof. Heiderich und Prof. Voit.
Untersucht wurden 2 unregelmäßig-rund-
liche Gruben (3,5 X 3 m und 4,5 X 3 m).
F.St.: Acker von Hofmeister, südöstlich
von Kilometerstein 0,9 an der Landstraße
Rosdorf-Göttingen.
R. 35 63160, H. 57 08810.
Verbleib: unbek.
Lit.: Korrespondenzbl. d. Dt. Ges. f. An-
thropologie, Ethn. u. Urgesch. 44,
1913, Uff.
B. Crome 1924, 59 f.
W. Buttler 1931,62.
630. Grabfund: Reste eines zum größten Teil
vergangenen menschlichen Skeletts (höch-
stens 14 Jahre alt, Geschlecht?); Beifunde:
grobtonige Gefäßscherben (in der Graben-
füllung), sind verschollen! Rest eines Mar-
derunterkiefers. Kl. Feuersteinmesser mit
Sichelglanz.
F.U.: gef. bei einer Ausgrabung durch M.
Voit im Oktober 1921. Das Skelett lag
„in einer mit dunklerer (Kulturerde' aus-
gefüllten ... etwa 1 m tiefen Grube ...
außer einigen wenigen verstreuten, gro-
ben unverzierten Tongefäßscherben von
mäßig hartem Brand am Boden der Grube,
in besonders schwarzer speckiger Erde
eingebettet... Die Leiche war nicht orien-
tiert und, nach der Lagerung des Unter-
kiefers ..., in linker Seitenlage bestattet".
An der linken Körperseite lag das Feuer-
steinmesser, direkt neben dem Schädel der
Marderunterkiefer.
F.St.: Lehmgrube nahe der Landstraße Ros-
dorf-Göttingen, wenige Meter von der
stichbandkeramischen/Rössener Siedlungs-
grube (Kat.-Nr. 605) entfernt. Vgl. auch
Kat.-Nr. 658.
St. M. Göttingen U 488.
Lit.: M. Voit, Der Wanderer im Cherus-
kerland 1, 1922, 13 f.
B. Crome 1924, 66 ff.
W. Buttler 1931,63.
H. Krüger 1936 a, 87.
H. Krüger 1936b,37f.
K. J. Narr 1959, 15.
H. Behrens, Die neolithisch-frühme-
tallzeitlichen Tierskelettfunde der Al-
ten Welt (1964), 126.
631. Grabfunde:
a) Menschliche Skelettreste (Reste
von Schädel und Beinknochen mit Knie-
gelenken, wohl Hockergrab wie b). Keine
Beifunde! (U 242.)

b) Menschenskelett, gut erhalten mit
leichter Beschädigung des Schädels. Linker
Hocker. Rückenlage mit Kopf im O, Füßen
im W; linker Unterarm an den Körper an-
gewinkelt mit Hand an der linken Schul-
ter, rechter Unterarm mit Hand über dem
Becken liegend; Kopf leicht auf die linke
Seite gedreht; Knie stark angewinkelt,
Füße bis an das Gesäß herangezogen; die
Schenkel bilden mit der Körperachse unge-
fähr einen rechten Winkel. Wahrscheinlich
Frau von ca. 40 Jahren, etwa 1,58 m groß.
Beifunde: Breites, flaches Knochen-
stück, am schmalen Ende schneidenartig
angeschliffen; L. 10,5; B. 2,9; B. an der
„Schneide" 0,7; D. ca. 1 cm (lag an der
rechten Seite des Schädels über der Schul-
ter). Kl. zugespitztes Bruchstück
eines Röhrenknochens; L. 7,5 cm. Kl. Feu-
ersteinklinge (ursprünglich länger und
spitz zulaufend; Spitze rezent abgebrochen
und verlorengegangen!) mit Sichelglanz;
L. noch 4,5 cm (Feuersteinklinge und spit-
zes Knochenstück lagen an der linken Kör-
perseite in Höhe des Oberarms). Schleif-
stein, Sandstein; leicht hohlgeschliffen;
Maße ca. 16 X 7,5 X 6 cm (lag an der lin-
ken Seite des Beckens). (U 243.)
F.U.: gef. bei Notbergung anläßlich des
Autobahnbaus 1934 durch Dr. H. Krüger.
Die Skelette lagen an der Basis zweier
rundlicher Gruben von 1,6 und 1,7 m Dm.
und ca. 2 m Tiefe. Entfernung zwischen
beiden Gräbern ca. 6 m.
F.St.: Autobahn bei km 1,200, etwa 500 m
südlich der Bahnstrecke nach Dransfeld.
R. 3561040, H. 57 09060.
St. M. Göttingen U 242 (alte Inv.-Nr. 8747),
U 243 (alte Inv.-Nr. 8749).
Lit.: Germania 19, 1935, 167.
H. Krüger 1936 a, 88.
H. Krüger 1936 b, 36 ff.
K. J. Narr 1959, 15 ff.
632. Feuerstein: Messer mit z.T. steiler Rand-
retusche; zerbrochen und wieder geklebt,
Basis rezent abgebrochen (fehlt!). Dick
weiß patiniert.
L. noch 9,2; B. 3,1; D. bis 0,8 cm.
F.U.: Oberflächenfund bei den Mergelgru-
ben, angeblich aus den Gruben an die
Oberfl. geraten. Gef. 1933/34. Dem Museum
1939 geschenkt von Lehrer Ries, Rosdorf.
F.St.: Mergelgruben bei Rosdorf.
St. M. Göttingen U 124 (alte Inv.-Nr. 11388;
RVS-Nr. 264).
Lit.: H. Krüger 1936a, 85 (dort unter „Men-
gershausen, Feldmark").
 
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