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Maier, Reinhard
Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens (Heft 5): Die ur- und frühgeschichtlichen Funde und Denkmäler des Kreises Göttingen — Hildesheim: Verlag August Lax, 1971

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https://doi.org/10.11588/diglit.63207#0122
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108

Rosdorf

Freigelegt wurden neben zahlreichen Gru-
benverfärbungen und Pfostenlöchern auch
die Reste eines kl. Hauses von fast quadra-
tischem Grundriß (7,5 X 6,5 m) mit einer
Scherbenpackung (Herd). Außerdem wur-
den Reste von bandkeramischen und
bronze-/hallstattzeitlichen Siedlungen frei-
gelegt (vgl. Kat.-Nr. 627 und 639).
F.St.: wie Kat.-Nr. 627 sowie südlich der
Mittelpunktschule beiderseits der Wiesen-
straße.
Verbleib: Seminar f. Ur- u. Frühgesch.,
Univ. Göttingen; Bodendenkmalpflege
Hannover.
Lit.: wie Kat.-Nr. 627. - Zu den Pflanzen-
resten: U. Willerding, Neue Ausgra-
bungen u. Forsch, in Niedersachs. 3,
1966, 49 ff.
649. Bronze: Verbogenes Bruchstück (Bügel)
einer kl. Fibel; durch Ritzlinien im Ober-
teil verziert. Grün patiniert. L. (im verbo-
genen Zustand) 2,2 cm (Taf. 52,2).
F.U.: unbek.; wahrscheinlich Oberflächen-
fund; gef. im Frühjahr 1909 von G. Pfanne-
berg.
F.St.: „zwischen Rasemühle und Rosdorf".
St. M. Göttingen U 127 (alte Inv.-Nr. 6672).
Lit.: Jahrb. des Gesch.-Ver. f. Göttingen
u. Umgebung 2, 1909, 151.
Zeitschr. f. Ethn. 43, 1911, 803.
K. Tackenberg 1934, 27.
H. Krüger 1936 a, 89.
650. Bronze: Rest einer Fibel, Nadel mit
Spirale (7 Windungen); hellgrün patiniert.
L. der Nadel ca. 5 cm.
F.U.: Oberflächenfund; gef. von G. Pfanne-
berg am 23. 3. 1911.
F.St.: östlich der Rasemühle („Breite E").
St. M. Göttingen U 129 (zu alter Inv.-Nr.
6984 gehörend?).
Lit.: vgl. Kat.-Nr. 649.
Merowingerzeit (und jüngere Zeit?)
651. Reihengräberfriedhof: Ungezählte
Skelette, west-ost-gerichtet. Beigaben, dar-
unter: Silberne Bügelfibel mit rechteckiger
Kopfplatte und Tierkopfende, L. 10,5 cm.
Eiserne Spatha; L. 84,7; B. 5 cm. Eiserne
Stangenlanzenspitze mit reicher Verzie-
rung; L. 26 cm. Eiserne Lanzenspitze mit
seitlicher Feder, beschädigt; L. noch 25,4;
L. der Feder 14,4 cm. Mehrere eiserne
Messer, darunter 1 gr. Exemplar von 30,4
cm L. Reste eines zweireihigen Knochen-
kamms, verziert; mit Teilen des Etuis; L.
des Kammes noch 7,1; B. 4,7 cm. Spinnwir-
tel aus blauem Glas, mit weißen Rosetten
und blau-weiß-rot-weißen Kreisaugen; Dm.

3,7; H. 3 cm. Zahlreiche eiserne und bron-
zene Schnallen, Glasperlen. Kl. Tongefäß
mit leicht eingezogenem Rand; grob gema-
gert; Mündungs-Dm. 9,2; Standflächen-Dm.
5,8; H. 10,3 cm. Außerdem wurden Tier-
knochen gef., vornehmlich Pferdezähne
(Pferdegräber? Tieropfer?).
F.U.: gef. 1873 ff. bei Ausgrabungen durch
Dr. v. Jhering und Prof. Krause, Göttingen.
Die Fundzusammenhänge sind nicht mehr
erhalten. Nach der Annahme Nowothnigs
a.a.O. sind die merowingerzeitlichen Grä-
ber durch solche der karolingisch-ottoni-
schen Zeit überlagert.
F.St.: Nordwesthang des Wartberges, in
der Gabelung der Straßen nach Obernjesa
und nach Volkerode, im „Darenfelde".
L. M. Hannover 9896-9963.
Lit.: Correspondenzbl. d. Dt. Ges. f. An-
thropologie, Ethn. u. Urgesch. 1873,
49; 1874, 25; 1875, 39.
Archiv f. Anthropologie 1875, 20 ff.
J. H. Müller 1878.
A. Götze, P. Höfer und P. Zschiesche
1909, 199.
H. Krüger 1936 a, 87 f.
K. H. Jacob-Friesen 1939, 257f.; Abb.
332-337.
G. Beiler, Nachr. aus Niedersachs.
Urgesch. 15, 1941, 144ff.
J. Werner, Germania 29, 1951, 76ff.
W. Nowothnig, Göttinger Jahrb. 6,
1958, 20 ff.
O. Fahlbusch 1960, 7 ff.
R. Busch, Göttinger Jahrb. 14, 1966,
62.
Unbestimmte Zeit
652. Bronze: 4 kl. Bruchstücke, darunter 2
wahrscheinlich von Fibeln.
F.U.: Oberflächenfund; gef. am 1.4.1895
von G. Pfanneberg.
F.St.: östlich der Rasemühle (Pfannebergs
F.St. Ra. 1).
St. M. Göttingen U 142.
Lit.: vgl. Kat.-Nr. 649.
653. Flaches, unregelmäßig-rundes, brotlaibähn-
liches Webgewicht aus gebranntem Ton;
beschädigt. Kreisrunde Einritzung und
schwache Linienritzung (Verzierung?).
Dm. 11,5-12,2; D. 5,4; Loch-Dm. 2,5-3,8 cm
(Taf. 35,2).
F.U.: unbek.; wahrscheinlich Oberflächen-
fund, gef. von Georg Pfanneberg am 12. 10.
1894.
F.St.: unbek.
St. M. Göttingen U 481.
 
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