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Typologische Auswertung der Gefäßgattungen, Gefäßtypen, Sonderformen und Sachgruppen
war vielmehr ungeschützt dem Brand ausgesetzt, was
für eine bodenfreie Aufhängung spricht.
Funktion: Die Funktion als Kochgefäß mit den Mög-
lichkeiten Wasser und flüssige Speisen zu erhitzen
und feste Speisen zu garen, ist naheliegend. Die
Seltenheit dieses Typs spricht dafür, dass im Wohn-
bereich des Hauses nur jeweils nur ein Gefäß dieses
Typs vorhanden war.
Datierung: Ältere vorrömische Eisenzeit.
[Abbildungsnachweis: Gebers 2014, Taf. 153,06; Taf. 154,07].
3.28 Typ 185: Konische Henkeltasse
Der Typ 185 ist definiert als niedrige, zweigliedrige
Tasse mit leicht einziehendem Rand, Umbruch im
oberen Viertel der Gefäßhöhe, konischem Unterteil
und einem rand- bauchständigen Henkel (Abb. 117).
Diesem Typ wurden acht Exemplare zugeordnet.
Davon sind einige wegen unvollständiger Erhal-
tung nicht zweifelsfrei von Tassen des Typs 182 zu
unterscheiden.
Abb. 117 Konische Henkel-
tasse Typ 185 o. M. (Zeichnung:
A. Michalak, NLD)
Randdurchmesser: Der Randdurchmesser dieses Typs
liegt zwischen 5,4 cm und 14cm. Zwei Exemplare mit
Randweiten bis 6 cm dürften eher in den Bereich von
Kinderspielzeugen fallen. Fünf Exemplare zwischen
11 cm und 14cm können dem realen Nutzungsbereich
einer Tasse zugerechnet werden.
Wandstärke: Es sind Wandstärken zwischen 5 mm
und 8mm belegt. Dabei haben die kleineren Gefäße
Wandstärken von 5mm, größere Tassen zeigen Wand-
stärken zwischen 6 mm und 8mm. Obwohl kleinere
Tassen dieses Typs auch dünnere Wandstärken auf-
weisen, ist wegen der geringen Anzahl keine sichere
Relation zwischen Gefäßgröße und Wandstärke
auszumachen.
Magerung: Bei der Magerung sind feinsandige Zu-
schläge mit 62,5% eindeutig in der Mehrzahl. Drei
Gefäße (37,5 %) dieses Typs haben eine grobsandige
Magerung. Eine Relation zwischen Magerung und
Gefäßgröße ist nicht zu erkennen.
Tonfarbe außen: Die Mehrzahl dieser Tassen ist an
der Außenwandung graubraun, also eher reduzierend
gebrannt. Zwei zeigen oxidierende Farben an der
Außenseite. Eine Tasse ist sekundär gebrannt. Eine
Relation zwischen der Außenwandfarbe und der
Gefäßgröße ist nicht zu erkennen.
Tonfarbe innen: Bei den Innenwandungen sind mehr-
heitlich reduzierende Tonfarben anzutreffen (75,0%).
Eine Relation zwischen Innenwandfarbe und Gefäß-
größe ist nicht zu erkennen.
Tonfarbe im Bruch: Bei der Bruchfarbe kommen nur
Farbvarianten vor, die einen reduzierenden Brand
anzeigen.
Tonüberfänge: Die Tassen des Typs 185 sind qualität-
voll verarbeitet. Sie haben entweder einen Slip oder
eine Engobe als Überfang.
Oberflächenverarbeitung: Bis auf eine Tasse mit ver-
strichener Oberfläche, die auch in anderen Bereichen
eine gröbere Verarbeitung aufweist (Gebers 2014,
Taf. 214,16), sind alle Tassen durch Glättung der
Außen- und Innenwandung sorgfältig verarbeitet.
Randform: Unter den sieben Randformen sind
schlichte, gerundete, abgestrichene oder leicht ver-
dickte, rundliche Randlippen vorhanden. Bis auf
die Randform 12 sind alle nur in der Einzahl belegt.
Bodenform: Es sind flache Böden der Formen 10
(dreimal), 19 und 20 jeweils einmal vorhanden. Durch
die flachen Böden scheint ein Unterschied zum Typ
182 zu bestehen, der durch rundliche Böden auffällt.
Ziertechnik: Tassen dieses Typs sind stets unverziert.
Handhaben: Als Handhaben sind die Formen 2
(dreimal) sowie die Formen 3 (zweimal), und Form
5 (einmal) nachgewiesen.
Funktionsmerkmale: Keine.
Gebrauchsspuren: An zwei großen Tassen des Typs
185 (Randweite ll-14cm) sind Reste organischer
Verkrustung nachgewiesen.
Funktion: Wohl Tassen für den Verzehr von Flüssig-
keiten und flüssigen Speisen.
Datierung: Ältere und Jüngere Römische Kaiserzeit.
Zusammenfassung und Deutung: Die Tassen vom Typ
185 kommen in Größen zwischen 5,4 cm und 14cm
Randdurchmesser vor. Sie haben nur einen Henkel,
sind stets unverziert, meistens feinsandig gemagert
und hochwertig verarbeitet. Sie haben Slip oder
Engobe und sind fast immer beidseits geglättet. Inner-
halb der geringen Bandbreite der Randdurchmesser
gibt es keine Relation zwischen der Gefäßgröße der
Tassen zu den untersuchten Merkmalen.
[Abbildungsnachweis: Gebers/Lüth 1996, Taf. 79,13; Taf. 81,17.
Gebers 2014, Taf. 99,15; Taf. 128,04; Taf. 214,16; Taf. 240,05; Taf.
255,03; Taf. 255,04].
Typologische Auswertung der Gefäßgattungen, Gefäßtypen, Sonderformen und Sachgruppen
war vielmehr ungeschützt dem Brand ausgesetzt, was
für eine bodenfreie Aufhängung spricht.
Funktion: Die Funktion als Kochgefäß mit den Mög-
lichkeiten Wasser und flüssige Speisen zu erhitzen
und feste Speisen zu garen, ist naheliegend. Die
Seltenheit dieses Typs spricht dafür, dass im Wohn-
bereich des Hauses nur jeweils nur ein Gefäß dieses
Typs vorhanden war.
Datierung: Ältere vorrömische Eisenzeit.
[Abbildungsnachweis: Gebers 2014, Taf. 153,06; Taf. 154,07].
3.28 Typ 185: Konische Henkeltasse
Der Typ 185 ist definiert als niedrige, zweigliedrige
Tasse mit leicht einziehendem Rand, Umbruch im
oberen Viertel der Gefäßhöhe, konischem Unterteil
und einem rand- bauchständigen Henkel (Abb. 117).
Diesem Typ wurden acht Exemplare zugeordnet.
Davon sind einige wegen unvollständiger Erhal-
tung nicht zweifelsfrei von Tassen des Typs 182 zu
unterscheiden.
Abb. 117 Konische Henkel-
tasse Typ 185 o. M. (Zeichnung:
A. Michalak, NLD)
Randdurchmesser: Der Randdurchmesser dieses Typs
liegt zwischen 5,4 cm und 14cm. Zwei Exemplare mit
Randweiten bis 6 cm dürften eher in den Bereich von
Kinderspielzeugen fallen. Fünf Exemplare zwischen
11 cm und 14cm können dem realen Nutzungsbereich
einer Tasse zugerechnet werden.
Wandstärke: Es sind Wandstärken zwischen 5 mm
und 8mm belegt. Dabei haben die kleineren Gefäße
Wandstärken von 5mm, größere Tassen zeigen Wand-
stärken zwischen 6 mm und 8mm. Obwohl kleinere
Tassen dieses Typs auch dünnere Wandstärken auf-
weisen, ist wegen der geringen Anzahl keine sichere
Relation zwischen Gefäßgröße und Wandstärke
auszumachen.
Magerung: Bei der Magerung sind feinsandige Zu-
schläge mit 62,5% eindeutig in der Mehrzahl. Drei
Gefäße (37,5 %) dieses Typs haben eine grobsandige
Magerung. Eine Relation zwischen Magerung und
Gefäßgröße ist nicht zu erkennen.
Tonfarbe außen: Die Mehrzahl dieser Tassen ist an
der Außenwandung graubraun, also eher reduzierend
gebrannt. Zwei zeigen oxidierende Farben an der
Außenseite. Eine Tasse ist sekundär gebrannt. Eine
Relation zwischen der Außenwandfarbe und der
Gefäßgröße ist nicht zu erkennen.
Tonfarbe innen: Bei den Innenwandungen sind mehr-
heitlich reduzierende Tonfarben anzutreffen (75,0%).
Eine Relation zwischen Innenwandfarbe und Gefäß-
größe ist nicht zu erkennen.
Tonfarbe im Bruch: Bei der Bruchfarbe kommen nur
Farbvarianten vor, die einen reduzierenden Brand
anzeigen.
Tonüberfänge: Die Tassen des Typs 185 sind qualität-
voll verarbeitet. Sie haben entweder einen Slip oder
eine Engobe als Überfang.
Oberflächenverarbeitung: Bis auf eine Tasse mit ver-
strichener Oberfläche, die auch in anderen Bereichen
eine gröbere Verarbeitung aufweist (Gebers 2014,
Taf. 214,16), sind alle Tassen durch Glättung der
Außen- und Innenwandung sorgfältig verarbeitet.
Randform: Unter den sieben Randformen sind
schlichte, gerundete, abgestrichene oder leicht ver-
dickte, rundliche Randlippen vorhanden. Bis auf
die Randform 12 sind alle nur in der Einzahl belegt.
Bodenform: Es sind flache Böden der Formen 10
(dreimal), 19 und 20 jeweils einmal vorhanden. Durch
die flachen Böden scheint ein Unterschied zum Typ
182 zu bestehen, der durch rundliche Böden auffällt.
Ziertechnik: Tassen dieses Typs sind stets unverziert.
Handhaben: Als Handhaben sind die Formen 2
(dreimal) sowie die Formen 3 (zweimal), und Form
5 (einmal) nachgewiesen.
Funktionsmerkmale: Keine.
Gebrauchsspuren: An zwei großen Tassen des Typs
185 (Randweite ll-14cm) sind Reste organischer
Verkrustung nachgewiesen.
Funktion: Wohl Tassen für den Verzehr von Flüssig-
keiten und flüssigen Speisen.
Datierung: Ältere und Jüngere Römische Kaiserzeit.
Zusammenfassung und Deutung: Die Tassen vom Typ
185 kommen in Größen zwischen 5,4 cm und 14cm
Randdurchmesser vor. Sie haben nur einen Henkel,
sind stets unverziert, meistens feinsandig gemagert
und hochwertig verarbeitet. Sie haben Slip oder
Engobe und sind fast immer beidseits geglättet. Inner-
halb der geringen Bandbreite der Randdurchmesser
gibt es keine Relation zwischen der Gefäßgröße der
Tassen zu den untersuchten Merkmalen.
[Abbildungsnachweis: Gebers/Lüth 1996, Taf. 79,13; Taf. 81,17.
Gebers 2014, Taf. 99,15; Taf. 128,04; Taf. 214,16; Taf. 240,05; Taf.
255,03; Taf. 255,04].