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Typologische Auswertung der Gefäßgattungen, Gefäßtypen, Sonderformen und Sachgruppen
Durchmesser zwischen 16cm und 17,2 cm. Erwähnt
wurden diese Stücke bereits bei den Randdurchmes-
sern, weil Rand- und Bodendurchmesser bei diesen
Spezialgefäßen etwa gleich groß sind (Abb. 115).
Wandstärke: Die Wandstärke liegt zwischen 7 mm
und 12 mm. Ein Objekt (Gebers/Lüth 1996 Taf.
18,12) zeigt durch den sekundären Brand eine auf-
geblähte, verdickte Wandung von 14 mm, die ehedem
wohl im vorgenannten Bereich zwischen 7 mm und
12 mm gelegen hat.
Magerung: Die Magerungsstufe 2 ist mit 36,4%, die
Stufe 3 ist mit (63,6%) vertreten.
Tonfarbe außen: Mit den Tonfarben Graubraun
(54,5%) und Dunkelgrau (9,1 %) sind alle Gefäße
des Typs außen reduzierend und damit abweichend
vom Durchschnitt der Tonware gebrannt. Mit 36%
tritt die sekundär gebrannte Ware stark in den Vor-
dergrund. Demnach wurden diese Gefäße im Haus
benutzt und aufbewahrt, wo sie beim Abbrennen des
Hauses sekundär gebrannt wurden.
Tonfarbe innen: Auch die Innenwandungen zeigen
ausschließlich reduzierenden Brand an. Neben der
Farbe Graubraun (36,4%) sind die Farben Dunkel-
grau mit 18,2% und Schwarz mit 9,1 % verzeichnet.
Tonfarbe im Bruch: Außer einem Gefäßboden dieses
Typs mit mehr als dreischaligem Brand zeigen die
Bruchfarben reduzierenden Brand an.
Tonüberfänge: Hochwertige und verbesserte Ober-
flächen zeigen sich bei diesem Typ auch im Vor-
kommen von Slip (18,2%) und der überwiegenden
Engobe bei 72,7 % der Butterfässer. Wegen des starken
sekundären Brandes ließ sich bei einem Objekt kein
Überfang feststellen.
Oberflächenverarbeitung: Alle Gefäße dieses Typs
sind beidseitig geglättet.
Randformen: Fünfmal kommt die Randform 20 vor,
die Randformen 141 und 384 sind jeweils einmal
vorhanden.
Bodenform: Die Form 39 ist ausschließlich mit einer
Variante (Gebers 2014, Taf. 152,13) vertreten. Sieben
Gefäßböden des Typs 39 haben einen Bodendurch-
messer zwischen 14cm und 18cm. Wegen der Boden-
form und dem Bodendurchmesser könnte es sich um
Gefäßböden des Gefäßtyps 183 handeln.
Ziertechnik: Nur ein Butterfass ist verziert. Als
Ziertechniken sind der horizontale Wulst und die
tiefe Glättrille belegt.
Ziermuster: Als Muster sind horizontale Linien bzw.
horizontale Linienbündel belegt
Verzierungsträger: Der engere Rand-Halsbereich
ist als Verzierungsträger ausgewählt worden. Die
Abb. 115 Häufigkeitsverteilung der Randdurchmesser bei Gefä-
ßen des Typs 183 (Stampfbutterfässern). Auf der Basisachse sind
die Randdurchmesser angegeben. Die Zahlen 0 und 99 bedeu-
ten, dass der genaue Randdurchmesser nicht bestimmt werden
konnte. Auf der linken Achse ist die Anzahl angegeben.
Verzierung scheint, in Verbindung mit einem durch-
lochten Ösenhenkel, einen mit Schnüren gesicherten
Verschluss anzudeuten.
Handhaben: Der Ösenhenkel, ein horizontaler Wulst
oder zwei längliche, horizontale Knubben sind als
zusätzliche Griffrast zu verstehen. Sie befinden sich
alle in der Nähe des Randes.
Funktionsmerkmale: Keine.
Gebrauchsspuren: Abnutzung des Bodens durch
Abrieb auf der Bodenfläche und an den Randberei-
chen des Bodens.
Varia: Keine.
Funktion: Eine Funktion als Stampfbutterfass ist von
der Form her offensichtlich. Als Funktionsgefäß ist
es seltener angefertigt worden und im Vorkommen
überwiegend auf die Jungbronzezeit und die ältere
vorrömische Eisenzeit begrenzt. Möglicherweise
sind weniger empfindliche Stampfbutterfässer aus
Holz hergestellt worden. Die Gefäße lassen auf
Milchwirtschaft und die Weiterverarbeitung von
Milchprodukten schließen, die sich im Kontext mit
der Herstellung von Butter ergeben. Die lagerfähige
Butter ist als Endprodukt und Bestandteil der Vor-
ratswirtschaft zu sehen.
Datierung: Überwiegend Jungbronzezeit, einmal
ältere vorrömische Eisenzeit.
Deutung: Es konnte nur eine geringe Gesamtzahl
des Gefäßtyps 183 nachgewiesen werden, relativ
viele sind vollständig erhalten. Diese sind zudem
häufiger sekundär gebrannt, was dafür spricht, dass
diese Gefäße im Haus aufbewahrt wurden. Häufig
Typologische Auswertung der Gefäßgattungen, Gefäßtypen, Sonderformen und Sachgruppen
Durchmesser zwischen 16cm und 17,2 cm. Erwähnt
wurden diese Stücke bereits bei den Randdurchmes-
sern, weil Rand- und Bodendurchmesser bei diesen
Spezialgefäßen etwa gleich groß sind (Abb. 115).
Wandstärke: Die Wandstärke liegt zwischen 7 mm
und 12 mm. Ein Objekt (Gebers/Lüth 1996 Taf.
18,12) zeigt durch den sekundären Brand eine auf-
geblähte, verdickte Wandung von 14 mm, die ehedem
wohl im vorgenannten Bereich zwischen 7 mm und
12 mm gelegen hat.
Magerung: Die Magerungsstufe 2 ist mit 36,4%, die
Stufe 3 ist mit (63,6%) vertreten.
Tonfarbe außen: Mit den Tonfarben Graubraun
(54,5%) und Dunkelgrau (9,1 %) sind alle Gefäße
des Typs außen reduzierend und damit abweichend
vom Durchschnitt der Tonware gebrannt. Mit 36%
tritt die sekundär gebrannte Ware stark in den Vor-
dergrund. Demnach wurden diese Gefäße im Haus
benutzt und aufbewahrt, wo sie beim Abbrennen des
Hauses sekundär gebrannt wurden.
Tonfarbe innen: Auch die Innenwandungen zeigen
ausschließlich reduzierenden Brand an. Neben der
Farbe Graubraun (36,4%) sind die Farben Dunkel-
grau mit 18,2% und Schwarz mit 9,1 % verzeichnet.
Tonfarbe im Bruch: Außer einem Gefäßboden dieses
Typs mit mehr als dreischaligem Brand zeigen die
Bruchfarben reduzierenden Brand an.
Tonüberfänge: Hochwertige und verbesserte Ober-
flächen zeigen sich bei diesem Typ auch im Vor-
kommen von Slip (18,2%) und der überwiegenden
Engobe bei 72,7 % der Butterfässer. Wegen des starken
sekundären Brandes ließ sich bei einem Objekt kein
Überfang feststellen.
Oberflächenverarbeitung: Alle Gefäße dieses Typs
sind beidseitig geglättet.
Randformen: Fünfmal kommt die Randform 20 vor,
die Randformen 141 und 384 sind jeweils einmal
vorhanden.
Bodenform: Die Form 39 ist ausschließlich mit einer
Variante (Gebers 2014, Taf. 152,13) vertreten. Sieben
Gefäßböden des Typs 39 haben einen Bodendurch-
messer zwischen 14cm und 18cm. Wegen der Boden-
form und dem Bodendurchmesser könnte es sich um
Gefäßböden des Gefäßtyps 183 handeln.
Ziertechnik: Nur ein Butterfass ist verziert. Als
Ziertechniken sind der horizontale Wulst und die
tiefe Glättrille belegt.
Ziermuster: Als Muster sind horizontale Linien bzw.
horizontale Linienbündel belegt
Verzierungsträger: Der engere Rand-Halsbereich
ist als Verzierungsträger ausgewählt worden. Die
Abb. 115 Häufigkeitsverteilung der Randdurchmesser bei Gefä-
ßen des Typs 183 (Stampfbutterfässern). Auf der Basisachse sind
die Randdurchmesser angegeben. Die Zahlen 0 und 99 bedeu-
ten, dass der genaue Randdurchmesser nicht bestimmt werden
konnte. Auf der linken Achse ist die Anzahl angegeben.
Verzierung scheint, in Verbindung mit einem durch-
lochten Ösenhenkel, einen mit Schnüren gesicherten
Verschluss anzudeuten.
Handhaben: Der Ösenhenkel, ein horizontaler Wulst
oder zwei längliche, horizontale Knubben sind als
zusätzliche Griffrast zu verstehen. Sie befinden sich
alle in der Nähe des Randes.
Funktionsmerkmale: Keine.
Gebrauchsspuren: Abnutzung des Bodens durch
Abrieb auf der Bodenfläche und an den Randberei-
chen des Bodens.
Varia: Keine.
Funktion: Eine Funktion als Stampfbutterfass ist von
der Form her offensichtlich. Als Funktionsgefäß ist
es seltener angefertigt worden und im Vorkommen
überwiegend auf die Jungbronzezeit und die ältere
vorrömische Eisenzeit begrenzt. Möglicherweise
sind weniger empfindliche Stampfbutterfässer aus
Holz hergestellt worden. Die Gefäße lassen auf
Milchwirtschaft und die Weiterverarbeitung von
Milchprodukten schließen, die sich im Kontext mit
der Herstellung von Butter ergeben. Die lagerfähige
Butter ist als Endprodukt und Bestandteil der Vor-
ratswirtschaft zu sehen.
Datierung: Überwiegend Jungbronzezeit, einmal
ältere vorrömische Eisenzeit.
Deutung: Es konnte nur eine geringe Gesamtzahl
des Gefäßtyps 183 nachgewiesen werden, relativ
viele sind vollständig erhalten. Diese sind zudem
häufiger sekundär gebrannt, was dafür spricht, dass
diese Gefäße im Haus aufbewahrt wurden. Häufig