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Harck, Ole
Nordostniedersachsen vom Beginn der jüngeren Bronzezeit bis zum frühen Mittelalter ([Hauptbd.]) — Hildesheim: Verlag August Lax, 1972

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III. Die Besiedlungskonstanz in den Einzellandschaften
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https://doi.org/10.11588/diglit.65520#0114
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III. Neetzetal und Tal des Kateminer Baches
Die geringe Fundstellenanzahl läßt keine überzeugende Gruppierung im Gelände zu.
Die Friedhöfe der jüngeren Bronzezeit und der älteren vorrömischen Eisenzeit sind
in der Nähe von Niederungen (9), in Hanglagen (15), auf Geländezungen (3) oder auf
Geländekuppen (7) gefunden worden. In fünf Fällen enthalten die Gräberfelder auch
Bestattungen der mittleren vorrömischen Eisenzeit. Die Bestattungsplätze dieser und der
folgenden Stufen liegen am Rande von Niederungen (3), auf Hängen (2) oder auf Kup-
pen (2).
Aufschlußreicher scheint ein Vergleich der Siedlungslagen zu sein: Die jungbronze-
zeitlichen und ältereisenzeitlichen Fundstellen befinden sich in verschiedenen Hang-
lagen (4). Siedlungen aus der Zeit von der mittleren vorrömischen Eisenzeit bis zur
Kaiserzeit wurden dagegen in Niederungsnähe (7), in Hanglagen (5) und auf Gelände-
zungen (2) ermittelt.
IV. Elbmarsch
Alle Friedhöfe im Marschengebiet zwischen Winsen und Bleckede sind auf flachen,
trockenen, von Marsch umgebenen Anhöhen entdeckt worden. Für die Anlage von
Siedlungen bevorzugte man ebenfalls flache, trockene, sich kaum im Gelände abzeich-
nende Bodenerhebungen, in Flußnähe wurden jedoch die höheren Dünen als Wohnstätten
benutzt. Jungbronzezeitliches Siedlungsmaterial kam genauso auf den flachen Gelände-
erhebungen (4) wie auf deutlich sichtbaren Dünen (4) zum Vorschein. Eine Fundstelle
der älteren vorrömischen Eisenzeit befand sich auf flachem, sandigem, von Wiesen um-
gebenem Gelände. Fundgut der mittleren und späten vorrömischen Eisenzeit wurde nur
vereinzelt auf Dünen gefunden (2), die übrigen Siedlungen lagen auf flachen Anhöhen
(3 beziehungsweise 4). Die wenigen kaiserzeitlichen Fundstellen konnten teils auf Dünen
(1), teils auf trockenen flachen Böden (2) entdeckt werden. Ein Siedlungsplatz der Völker-
wanderungszeit war auf einer Düne angelegt.
Bei dieser Zusammenstellung ist die Verschiedenheit in der Lage der Fundstellen aus
der jüngeren Bronzezeit und der mittleren und späten vorrömischen Eisenzeit hervorzu-
heben. Aus der einen Stufe sind 8, aus den anderen 9 Siedlungen bekannt. Während aber
die Hälfte der jungbronzezeitlichen Scherben auf Dünen aufgelesen wurde, stammt 78%
des Materials aus der späten vorrömischen Eisenzeit von flachen Bodenerhebungen.
V. Das westliche Jeetzeltal
Aus Geländelagen direkt bei Niederungen sind acht Friedhöfe der jüngeren Bronze-
zeit und sechs der älteren vorrömischen Eisenzeit bekannt. Eine Vielzahl von Bestattungs-
plätzen fand sich in Hanglagen zwischen Niederungen und Geländekuppen: 11 Friedhöfe
der jüngeren Bronzezeit, 5 der älteren vorrömischen Eisenzeit; Hanglage in der Hoch-
ebene: 6 (von diesen sind auch zwei in der älteren vorrömischen Eisenzeit belegt);
bei Schluchten und Geländekuppen: 2 beziehungsweise 1. Einige Bestattungsplätze auf
Geländezungen gehören der jüngeren Bronze- (3) oder der älteren vorrömischen Eisen-
zeit (4) an. Auf Geländekuppen verteilen sich 7 Friedhöfe der jüngeren Bronzezeit und
2 der älteren vorrömischen Eisenzeit.
Friedhöfe sowohl mit Material der älteren als auch der mittleren vorrömischen Eisen-
zeit sind am Rande von Niederungen (1), in Hanglagen (3), auf Geländezungen (1) oder
auf Geländekuppen (2) gefunden worden. Gräberfelder, die erst während der mittleren
vorrömischen Eisenzeit oder einer späteren Stufe begannen, stellte man in einem Fall
in Niederungsnähe, sonst in Hanglagen (7), auf Geländezungen (1) oder auf Gelände-
kuppen (3) fest. Für alle Friedhöfe wurden anscheinend keine bestimmten Lagen
bevorzugt.

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